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Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition)

Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition)

Titel: Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition)
Autoren: Béla Bolten
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sie auf dem Weg zur Starbahn mit panischem Blick gefragt hatte, ob die Ladung auf diesen kleinen Flugplätzen überhaupt kontrolliert würde, hatten sie instinktiv die Gefahr gespürt. Der größere und vermutlich ein oder zwei Jahre ältere hatte schweigend den Kopf geschüttelt und den Gashebel zurückgenommen. Jetzt stellten sie Koffer und Kisten nebeneinander auf. Engel wies auf eine etwa einen Meter mal einen Meter große Aluminiumkiste. «Wem gehört diese Box?»
    Niemand meldete sich.
    Er nickte dem rechts von ihm stehenden Piloten zu. «Aufmachen!»
    Er ließ die Verschlüsse aufschnappen. Als er einen Blick auf die Drähte und Kabel geworfen hatte, konnte er einem Fluchtimpuls nur mühsam widerstehen.
     
    «Das Schwein wollte uns in die Luft jagen!»
    Theresia Stone rannte wie ein aufgescheuchtes Tier im Käfig auf und ab. Die Gruppe saß mit den beiden Piloten im Warteraum. Die Polizei war informiert und sollte in wenigen Minuten eintreffen. Im Moment waren sie in Sicherheit, so hofften sie zumindest mit einiger Berechtigung. Der jüngere der beiden Piloten war bei der Luftwaffe ausgebildet und hatte eine der Gerätschaften in der Box als spezielles Manometer identifiziert, mit dem Bomben in einer bestimmten Höhe zur Explosion gebracht wurden. Am Boden drohte ihnen also vermutlich keine Gefahr.
    «Das ist ja auch nur folgerichtig», sagte Hawley so ruhig, als entdeckte er jeden Tag eine Bombe, mit der man ihn gerade in die Luft jagen wollte. «Henderson war klar, dass wir auf Dauer die größte Gefahr für seinen Reliquienschwindel waren. Außerdem schlug er zwei Fliegen mit einer Klappe. Er war uns los und konnte das Attentat dem Vatikan in die Schuhe schieben. Die Öffentlichkeit hätte ihm dabei vermutlich aus der Hand gefressen. Was für eine wunderbare Verschwörungstheorie: Integre Wissenschaftler finden die Gebeine Jesu Christi, und die Kirche bringt sie um. Das glaubt man doch gerne.»
    Nach diesem Ausbruch von Zynismus schwiegen alle, bis Sarah die Stille durchbrach.
    «Bleibt nur noch eins. Wo sind die Funde? Wo wird Jesus in besonderer Weise angebetet? Oder von wem?»
    Engel schlug sich vor die Stirn. Warum war er darauf nicht vorher gekommen. Natürlich. Die Heiligen Drei Könige waren die ersten und wichtigsten Personen in der christlichen Mythologie, die Jesus ihre Verehrung darbrachten. Und wo befanden sie sich? Er sprang auf und umarmte Sarah.
    «In Köln! Das Skelett, die Ossuarien, alles ist in Köln!» In diesem Moment klingelte sein Handy. Als Engel die anrufende Nummer auf dem Display sah, setzte sein Herz für einen Moment aus. Langsam und vorsichtig, als wäre es ein rohes Ei, führte er das Telefon ans Ohr.
    «Angela?»

Ostersamstag
     
     
    Ungefähr so hatte er sich einen Griechenlandurlaub vorgestellt. Auf dem Tisch standen Schälchen mit Oliven, gegrillten Tintenfischstückchen und anderen Köstlichkeiten. Dazu frisches Brot und eine Flasche eiskalter Weißwein. Angela saß in eine Decke gehüllt auf dem Sofa.
    «Wo ist Hannah?»
    «Am Strand. Sie wollte spazieren gehen. Vermutlich ist das ihre Art, damit umzugehen.»
    Engel blinzelte in das gleißende Licht. Die Caldera lag in ihrer ganzen Schönheit vor ihnen. Das Wasser schimmerte in allen nur erdenklichen Blautönen, und ein Kreuzfahrtschiff nahm Kurs aufs offene Meer. Hier könnte ich immer bleiben, dachte er.
    Nach Angelas Anruf hatte er augenblicklich di Lucca angerufen und ihm mitgeteilt, dass er den Aufenthaltsort der Artefakte kenne, diese Information aber nur im persönlichen Gespräch preisgeben würde. Zehn Minuten später brachte ihn ein Polizeifahrzeug in rasender Fahrt und unter Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln in den Vatikan, weitere zehn Minuten später hatte Engel den Amerikaner über Hendersons geniale Fälschung in Kenntnis gesetzt. Er reagierte gelassen.
    «Wir sind immer davon ausgegangen, dass die Funde nicht echt waren. Aber das spielt keine Rolle. Wir müssen sie trotzdem zerstören, damit Leichtgläubige nicht in Versuchung geführt werden.»
    Engel überhörte den Sarkasmus in diesen Worten, im Prinzip hatte di Lucca recht. Alle im Team hatten allzu gern geglaubt, einen Jahrhundertfund gemacht zu haben. Jetzt musste er jedoch erst einmal sichergehen, dass seine Frau und Tochter außer Gefahr waren. Di Lucca lächelte ihn an.
    «Es ist gut, wenn man Freunde wie diesen Griechen hat. Ein cleverer Mann.»
    Sie sind euch entwischt, dachte Engel und atmete auf. Für einen kurzen Moment überlegte
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