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Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition)

Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition)

Titel: Das Jesuskomplott. Thriller (German Edition)
Autoren: Béla Bolten
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Gesichtern da.
    Engel bedankte sich mit belegter Stimme bei Georg und legte auf.
    Niemand sagte etwas. Nach einiger Zeit kam Sarah zurück ins Lokal. Die anderen starrten sie an, sie hatte den Kopf unter den Wasserhahn gehalten. Mit klitschnassen Haaren und einem entschlossenen Blick setzte sie sich auf ihren Platz.
    «Wir müssen ihn aufhalten.»
    Engel nickte und blickte in die Runde.
    «Hat irgendjemand eine gute Idee?»
    Latour antwortete als Erster.
    «So schwer es mir fällt, aber es bleibt uns nichts anderes übrig. Wir müssen alles zerstören.»
    «Nicht wir», sagte Engel. Er musste ihnen noch die letzte Wahrheit erzählen. Also berichtete er von Hannahs Entführung und ihrer Flucht nach Griechenland.
    «Wir müssen diesem di Lucca den Aufenthaltsort der Fundstücke mitteilen, sonst ...» Er brach ab und hatte Mühe, die Fassung zu bewahren und nicht in Tränen auszubrechen.
    «Wir müssen dieses verdammte Rätsel lösen. Was hat Henderson damit gemeint: Die Gebeine Jesu werden gezeigt, wo ihnen die gebührende Verehrung zuteil wird?»
    Er sah sich um und blickte in ausdruckslose Gesichter. Das Klingeln von Engels Handy zerriss die Stille. Er schaute auf das Display und flüsterte: «Henderson.» Als er sich meldete, bemühte er sich, seiner Stimme einen festen Klang zu geben. Schweigend hörte er eine halbe Minute zu, ehe er, ohne ein Wort gesagt zu haben, auflegte.
    «Er befiehlt uns nach London. Sein Privatjet steht bereit.»
     
    ***
     
    Das Knattern des Motorboots zerriss die Stille. Jannis nahm die Gasleuchte und trat vor die Tür. Angela packte die Spielkarten ein, mit denen sie sich in den letzten Stunden die Zeit vertrieben hatten.
    «Na endlich», sagte Hannah. «Langsam geht es mir auf die Nerven, dass Jannis immer gewinnt. Ich wette, er mogelt.»
    Angela lächelte über Hannah, die manchmal schon so erwachsen und dann doch wieder ihr kleines Mädchen sein konnte.
    «Kommt», rief Jannis von draußen. Sie sprangen in das kleine Kaiki, und der Bootsmann drehte augenblicklich ab. Jannis schwenkte die Laterne in Richtung Ufer.
    «Auf Wiedersehen, ihr Deppen!»
    Als er sah, wie aufgeregt zwei Männer im Dämmerlicht zu ihrem Jeep rannten, lachte er über das ganze Gesicht.
     
    ***
     
    Die sieben Wissenschaftler saßen in der kleinen Halle des Flughafens Guidonia knapp dreißig Kilometer nordöstlich von Rom. Engel schaute nach draußen, wo Hendersons blendend weißer, mit dem Logo der HAF auf dem Leitwerk versehener Jet betankt wurde, während ein Mann in einem schmutziggrauen Overall das Gepäck verlud. Die Gespräche drehten sich ausschließlich um die Frage, wo die Ossuarien und das Skelett sich momentan befanden und an welchem Ort Henderson sie der Öffentlichkeit präsentieren wollte. Für die meisten war die einzig schlüssige Antwort Rom. Hawley hatte es auf den Punkt gebracht: «Er will den Papst höchstpersönlich treffen. Wo gelingt ihm das besser als in der heiligen Stadt?»
    Im Prinzip musste Engel dem Rechtsmediziner zustimmen. Auch er war immer davon ausgegangen, dass der Brite seine Funde auf jeden Fall in Rom der Weltöffentlichkeit zeigen würde. Trotzdem nagte ein Zweifel an ihm. Er konnte sich keinen Reim auf Hendersons Rätsel machen.
    Zwei Piloten, beide fast noch in einem jugendlichen Alter, traten auf die Wissenschaftler zu. «Meine Damen und Herren, wir sind so weit.»
    Im Gänsemarsch gingen sie zum Flugzeug. Kaum hatten sie Platz genommen und sich angeschnallt, heulten die Triebwerke auf, und die Maschine begann zu rollen. Engel blickte aus dem Fenster. Das Gelände machte einen schäbigen, heruntergekommenen Eindruck. Irgendetwas störte ihn, und er fragte Sarah:
    «Fliegt Henderson eigentlich immer von so kleinen Flugplätzen?»
    «Nein, nie. Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern. Er liebt den großen Auftritt, die Blicke der wartenden Passagiere, wenn er sich von einem Rolls-Royce zum Flugzeug bringen lässt.»
    «Und warum starten ausgerechnet wir heute von diesem Provinzflughafen?» Engel stellte die Frage mehr sich selbst, trotzdem antwortete Sarah:
    «Vielleicht, weil er selbst nicht dabei ist und wir ihm nicht so wichtig sind.»
    «Im Gegenteil! Wir sind ihm sogar sehr wichtig!»
    Engel sprang auf, rannte nach vorn und riss die Cockpittür auf. Der Pilot auf dem rechten Sitz schaute über die Schulter.
    «Sind Sie verrückt, Mann?»
    «Anhalten! Sofort!»
     
    Fünf Minuten später standen sie vor der Halle, und die Piloten luden das Gepäck aus.
    Als Engel
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