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Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)

Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)

Titel: Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)
Autoren: Salim Güler
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ihm zu und nennt ihn Bruder. Denn alle Menschen sind unter meines Vaters Haupt gleich. Meines Vaters Reich ist an keine Bedingung gebunden, denn an die Liebe.“
    „Aber was, wenn man unseren Worten nicht glaubt, weil wir keine Wunder verbringen können, wie du, Rabbi?“
    „Wer nur der Wunder wegen glaubt oder lehrt, sollte erst gar nicht die Schwelle seiner Tür überschreiten. Ihr vollbringt jeden Tag Wunder, nur seht ihr sie nicht. Folgt dem Ruf eurer Herzen und glaubt an die Liebe und an den Christus.“
    „Sag Meister, willst du nicht einen von uns bestimmen, der dir würdig ist? Damit dieser uns weisen möge.“
    „Du Kleingeist, Andreas. Der Mensch bedarf keines Führers, denn ein jeder ist ein Führer. Lasst euch gesagt sein, es ist das Weibliche, auf dessen Kreuz der Mensch seine Neuordnung finden wird. Denn keiner unter den Männern wird je das Leben verstehen, da es nie das Leben austrug. So soll auch das Weibliche die Säule dieser neuen Verheißung sein“, sagte Joshua und schaute mir tief in die Augen.
    Obwohl er es nicht aussprach, wusste jeder, dass Joshua mich gemeint hatte. Ein leises Tuscheln begann, anscheinend waren einige nicht zufrieden.
    „Solange folgt ihr mir und solange seid ihr mir treu, aber noch immer vermag es der Menschensohn nicht, eure Herzen rein zu halten. Wie steinig mag der Weg erst werden, den ihr nach mir zu gehen habt? Wenn ihr einander missgönnt, wie kann dann euer Wort die Kraft der Erneuerung in sich tragen? Liebt einander, wie ich euch geliebt habe. Dieses eine Gebot will ich euch geben. Ihr sollt es immer in euren Herzen bewahren: Liebet euren Nächsten wie euch selbst, wie euren Bruder, eure Mutter, eure Schwester und euren Vater. Liebet ihn umso mehr, wenn ihr ihn euren Feind bisweilen nennt.“
    „Sag , Meister, gibt es keine Umkehr?“, fragte Petrus.
    „Nein , Petrus, denn nicht mein Wille, sondern der Wille meines Vaters, geschehe.“
    „Aber ist nicht Gott ein Gott des Erbarmens, warum verlangt er dann diese Opfergabe von seinem Sohn?“, fragte Petrus bekümmert.
    „Wahrlich, ich sage dir Petrus: Deine aufrichtige Liebe zu mir werde ich mit in meines Vaters Reich nehmen. Denn der Vater gab den Sohn, damit erkannt werde, dass es keiner Opfergaben mehr bedarf und damit sein Sohn wieder zurückkehre in seines Vaters Palast, muss erfüllt werden, was zu erfüllen ist.“
    „Es ist schwer , Rabbi, hier zu sitzen und dir zuzuhören, wie du uns sagst, dass du sterben wirst und wir keine andere Wahl haben, als es geschehen zu lassen. Wie können wir uns noch deine Freunde nennen? Schande wird sich unserer Scham bemächtigen“, sagte Johannes.
    Joshua schaute Johannes an und lächelte.
    „Wenn ihr mit irdischen Dingen messt, werden eure Herzen immer Kummer tragen, aber wenn ihr das Göttliche erkennt, dann werdet ihr schon bald meine Worte verstehen und begreifen, warum dieser Kummer der Beginn anstehender Freude ist.
    Eins wünsche ich mir, dass ihr diese Nacht um mich weilt und hier Wache haltet, damit der Menschensohn sich dem Gebete hingeben kann. Nur um diese eine Nacht der Schlaflosigkeit bitte ich euch, denn schon bald werde ich nicht mehr unter euch weilen.“
Alle schworen, dass sie die ganze Nacht Wache halten wollen. Joshua entfernte sich ein wenig, ging auf die Knie vor einem Olivenbaum und war dort im Gebet versunken. Was er sprach, konnte ich nicht verstehen, dafür war er zu weit weg.
    Viele von uns äußerten ihre Sorgen, was sie tun sollten, wenn Joshua nicht mehr unter ihnen wäre. Ich beteiligte mich nicht an dieser Diskussion und versuchte, meine ängstlichen Gedanken zu bändigen.
    Marias Mutter hatte sich auch aus der Gruppe gelöst und saß angelehnt an einen Olivenbaum. Sie wirkte sehr kränklich, aber ich traute mich nicht zu ihr.
    Es war schon spät in der Nacht, als Joshua zu uns kam.
    „Nicht einmal eine Nacht konntet ihr euch wach halten. Selbst dann nicht, als ihr erfuhrt, dass es die letzte sei“, sagte Joshua und sah, dass alle schliefen, nur ich saß in kurzer Entfernung und schaute ihn an. Er kam zu mir.
    „Siehe Maria, und sie wollen sich zu Führern ernennen lassen. Kinder sind sie alle. Nur ein Mensch, der Leben schenken kann, kann führen. Du bist die Einzige, die noch wacht, denn die Liebe hat dich wach gehalten.“
    „Deine Mutter ist auch noch wach. Sie sitzt dahinten am Olivenbaum.“
    „Eine Mutter zu sein, bedeutet das Kreuz der Verantwortung nie von sich zugeben. Ich wünschte, ich könnte ihr diese Last
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