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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1
Autoren: Salim Gueler
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Jerusalem in mein Auto einsteigen, da saß der Mann schon in meinem Wagen.“
    „Das ist Pech. Dann war die Entführung sicherlich nicht vorgesehen. Ich vermute, dass er seinen eigentlichen Plan nicht ausführen konnte und fliehen musste. Wie auch immer, die Wahrheit werden wir nie erfahren.“
    „Ist er tot?“
    „Ja. Ich habe ihn erschossen.“
    „Woher wussten Sie, dass ich entführt wurde?“
    „Das war nicht schwer. Ein Tourist würde nie im Palästinensergebiet tanken . Außerdem sah ich Ihren Mit fahrer , wie er mit seiner Pistole spielte, die von der Sonne durch die Scheibe reflektiert e . Sie können von Glück sagen, dass ich da war.“
    „Glück? Sie haben das Risiko in Kauf genommen, dass ich sterbe“, antwortete Nick entsetzt, der alles andere als die Hilfe eines Helden erwartet hatte . J etzt wollte dieser gar, dass man ihm Dankbarkeit erwies.
    Er hatte niemanden gebeten, ihm zu helfen.
    „Ihr Amerikaner seid sehr ängstlich, ganz anders als euer Präsident. Sie waren nie in Gefahr. Ich habe Ihren Geiselnehmer beobachtet, ein typischer Amateur. Als er merkte, dass ich zu ihm hinblickte, beging er einen folgeschweren Fehler. Er hatte die Waffe unter seiner Tunika versteckt. B evor er diese schussbereit gehabt hätte und eine ernste Gefahr geworden wäre, h a tte ich ihn schon längst erschossen. Armer Mann“, sagte Kaan .
    Armer Mann, wieso denn das? Dachte Nick und verstand die Welt nicht mehr.
    „Wie können Sie Mitleid mit einem Terroristen haben?“, fragte er entrüstet.
    „Wieso nicht? Was wissen Sie schon über uns Araber?“
    „Nun, dass er mich töten wollte und womöglich einem Selbstmordkommando angehörte, welche Tausende Unschuldige auf ihrem Gewissen haben. Glaube mir , das ist alles, was man wissen muss!“
    „Diese jungen Männer sollte nicht Ihr Zorn treffen, sondern die, die diesen säen. Die Politiker, die mit euren Männern an einem Tisch sitzen, das sind die, die eure Toten auf dem Gewissen haben. Und auch die Toten auf unserer Seite.“
    Nick antwortete nicht. Er mochte Politik nicht und hatte sich nie dafür interessiert, daher h ielt er sich immer aus politischen Diskussionen raus. D as sollte in Israel nicht anders sein.
    Was hätte seine Meinung schon bewirken können? Nichts.
    „Danke, dass sie mir das Leben gerettet haben“, sagte Nick deshalb auch wenn dieser Satz nicht wirklich ehrlich gemeint war. Schließlich ging dieser Araber sehr leichtfertig mit seinem Leben um .
    „Danken Sie nicht mir, danken Sie Allah. Er hat ihr Leben verschont“, sagte der Araber und gab ihm die Hand.
    Nick erwiderte den Handschlag.
    „Kaan al Dshira“, sagte der Mann.
    „Nick Adams“, antwortete Nick.
    „Was ist mit meinem Jeep?“, fragte Nick, der nichts Gutes ahnte.
    „Der Wagen ist in die Luft geflogen.“
    „In die Luft?“, fragte Nick erschrocken.
    „Als ich den Mann anschoss, hatte dieser noch Zeit, seine am Körper befestigte Bombe auszulösen. Ich konnte Sie noch rechtzeitig aus dem Wagen retten, ehe dieser in die Luft flog.“
    Zum Glück bin ich ohnmächtig geworden, dachte Nick und hatte ein wenig Schuldgefühle, dass er es mit seine r Dank barkeit eben nicht so ernst meinte .
    „Mist“, antwortete er, da er nicht wusste, wo er sich befand und wie er ohne Wagen wieder zurück in sein Hotel kommen sollte.
    Zum Glück ist der Wagen versichert, dachte Nick .
    „Wie komme ich jetzt zurück nach Jerusalem?“
    „Keine Sorge. In zwei Stunden kommt mein Neffe, Wir fahren Sie dann nach Jerusalem zu Ihrem Hotel .“
    „Danke, das ist sehr nett von Ihnen … ich habe leider nicht gen ug Bargeld dabei, aber im Hotel ...“, antwortete Nick, der sich über die Gastfreundschaft des Arabers freute.
    Ob er ihm trauen konnte, daran dachte er im Augenblick nicht. Vielleicht saß der Schock noch zu tief, als das er sich der nächsten Angst hingeben wollte.
    „Sie kennen keine Araber, oder?“, unterbrach ihn Kaan.
    „Nein, wieso?“
    „Ein Araber hilft nicht, weil er eine Gegenleistung erwartet. Sie würden ihn beleidigen, wenn Sie ihn bezahlen würden. Ein Dankeschön reicht.“
    Nick schwieg. In diesem Augenblick hielt er es für das Beste.
    Das Einzige, was er wusste, war das er diese Gastfreundschaft einem anderen sicher nicht ohne weiteres erwiesen hätte. Er war einer dieser Menschen, die zwar hilfsbereit waren, aber nur solange es im Rahmen blieb, sein privates Leben und vor allem seinen Geldbeutel nicht belasteten. W enn er ehrlich war, hätte er in der
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