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Das Janus-Monster

Das Janus-Monster

Titel: Das Janus-Monster
Autoren: Jason Dark
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der Brust des Toten. Nur am Kopf war das Blut zu sehen. Am Körper so gut wie nicht. Da wurde es von der dunklen Kleidung aufgesaugt.
    Der andere war tot. Er würde nie mehr zurück ins Leben kehren.
    Nagatos Auftrag war erfüllt. Er hätte sich eigentlich zufrieden, sogar glücklich fühlen können, weil die ›Arbeit‹ wieder einmal so perfekt gelaufen war. Diesmal war alles anders.
    Nagato hatte nicht vergessen, was zuvor mit ihm geschehen war.
    Diesen Sturm der Gefühle wertete er als Angriff. Irgendwer wollte nicht mehr, dass er weiter mordete. Er hatte ihm so etwas wie eine Warnung geschickt.
    Nein, er hielt sich nicht für abergläubisch. Nur tief in seinem Innern verborgen, da hielten sich noch die Regeln der alten Erziehung. Da wusste er, dass es nicht nur die sichtbare Welt gab, sondern auch eine andere, mit der Menschen normalerweise keinen Kontakt bekamen. Sie konnten diese Welt weder sehen noch betreten. Aber die anderen Kräfte waren stärker. Ihnen gelang es oft, Grenzen einzureißen, um Menschen wieder auf den rechten Weg zu bringen.
    Sicherheitshalber leuchtete er den Toten noch einmal an. Damit würde er keine Probleme mehr bekommen. Er hatte letztendlich gute Arbeit geleistet.
    Es ging ihm auch wieder besser. Der Schweiß lag zwar noch auf seinem Körper, er bekam nur keinen Nachschub mehr. Nagato hatte sehr dünne Spezialhandschuhe über seine Hände gestreift. Er mochte sie plötzlich nicht mehr. Das Material brannte auf der Haut. Er hütete sich davor, die Handschuhe abzustreifen. Noch einmal mit der Lampe leuchten. Nach Spuren suchen, die er hinterlassen haben könnte.
    Nichts zeichnete sich ab. Wie immer hatte er spurlos gearbeitet. Er hätte darüber froh sein können und es sogar sein müssen. In diesem Fall stimmte das nicht. Der Ansturm der fremden Gefühle kurz vor der Tat hatte ihn aus dem Rhythmus gebracht.
    Da war etwas nicht in Ordnung gewesen. Es hatte eine Veränderung gegeben, und genau die bereitete ihm Sorge. Nagato gehörte nicht zu den Pessimisten. In seinem persönlichen Fall kam ihm die Zukunft nicht mehr so strahlend hell vor.
    Das bereitete ihm Kopfzerbrechen…
    ***
    Ich lehnte mit der Schulter am Türrahmen und schaute zu den beiden Frauen hin, die sich gedreht hatten und mich anlächelten. »Also, wenn ich es nicht mit meinen eigenen Augen sehen würde, ich würde es kaum glauben.«
    »Ach«, sagte Glenda. »Was würdest du denn nicht glauben?«
    »Dass du und Shao…«
    Sie ließ mich nicht ausreden. »Dass wir beide uns entschlossen haben, auszugehen?«
    »Genau das.«
    Glenda nickte. »Es gibt eben Tage, an denen wir Frauen uns das gleiche Recht herausnehmen wie die Männer. Ihr geht ja auch in die Kneipen und Pubs. Warum sollen wir nicht mal ausgehen und Sushi essen? Dir schmeckt es ja doch nicht. Außerdem sind wir unter uns und können in aller Ruhe sprechen.«
    »Reden, meinst du.«
    »Wieso?«
    »Suko und mich durch den Kakao ziehen.«
    Glenda verdrehte die Augen und winkte ab. Sie wandte sich mit der nächsten Frage an Shao. »Sag ehrlich, sind die Männer so wichtig, dass wir nur über sie reden?«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    Glenda lächelte breit. »Da hast du's, John! Ihr seid überhaupt nicht wichtig.«
    Ich drehte mich und schaute zu Suko hin, der in einem Sessel saß und dem Gespräch amüsiert zugehört hatte. »Sag du doch auch mal was. Ich brauche Unterstützung.«
    Suko hob die Schultern und griente. »Was soll ich dazu sagen? Du bist tatsächlich kein Sushi-Fan.«
    »Außerdem warte ich auf eine Einladung von dir, John, schon seit Wochen«, gab Glenda bekannt. »Hättest du dich eher gemeldet, wäre alles klar gewesen.«
    »Immerhin hatte ich auch zu tun.«
    Glenda winkte ab. »Beim Finden von Ausreden könntest du alle vier Jahre die Goldmedaille holen.«
    »Keiner mag mich«, beschwerte ich mich und hatte ebenfalls Mühe, das Lachen zu unterdrücken. »Wie ich sehe, stehe ich hier auf verlorenem Posten. Da kann ich euch dann nur viel Spaß und ein tolles Essen wünschen.«
    »Danke, beides werden wir haben!« erwiderte Jane.
    Das musste man ihnen glauben, denn sie hatten sich chic gemacht. So richtig in Schale geworfen. Um Unterschiede aufzuzeigen, hatten sich die beiden Hosenanzüge übergestreift. Glenda Perkins trug einen hellen, und Shao hatte sich für ein dunkles Outfit entschieden, es aber durch ein cremefarbenes Top aufgehellt, während sich Glenda für ein dunkles entschieden hatte. Man merkte ihnen an, dass sie Spaß hatten, und mit
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