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Das Hexenrätsel

Das Hexenrätsel

Titel: Das Hexenrätsel
Autoren: Jason Dark
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als ich zuschnappte und mich meldete.
    »Ich bin es wieder!« hörte ich Wills Stimme.
    »Erfolg gehabt?«
    »Ja.«
    Neben mir lag ein kleiner Notizblock. Einen Kugelschreiber hielt ich auch bereit und notierte in Stichworten mit, was mir der deutsche Kommissar zu berichten hatte.
    Nach etwa zwei Minuten waren seine Auskünfte erschöpft. Viel hatte er mir nicht sagen können, aber besser als nichts.
    »Ist irgend etwas mit diesem von der Lenne?« wollte der Kommissar wissen.
    »Vielleicht.«
    »Das heißt, du wirst dich wieder in Deutschland sehen lassen?«
    »Das ist möglich.«
    »Sag Bescheid, wenn ich dir behilflich sein soll.«
    »Klar, Will. Und wo bist du zu erreichen?«
    »Ich habe im Augenblick keinen auswärtigen Job. Du kannst mich im Büro antreffen.«
    »Das ist gut, jedenfalls danke ich dir.« Als ich den Hörer wieder auflegte, schauten mich meine beiden Freunde fragend an.
    Bill war der Neugierigere.
    »Was hat er gesagt?«
    »Baldur von der Lenne hat vor einigen hundert Jahren tatsächlich in Altena gelebt. Allerdings will man an ihn nicht mehr erinnert werden, denn er hat eine Blutspur hinterlassen. Er war ein Hexenjäger, ein Mensch, der tötete und Lust daran verspürte. Aus dem gesamten Umkreis schleifte man die Hexen zu ihm, und er brachte sie mit seinem Schwert um oder verbrannte sie.«
    »Und was ist dann mit ihm passiert?«
    »Die Geschichte besagt, daß er eines natürlichen Todes starb.«
    »Und wo liegt er begraben?« wollte Suko wissen.
    »Das weiß niemand.«
    »Sein Schwert könnte also mit dem Schlangenschwert identisch sein«, vermutete Bill Conolly. Da stimmte ich ihm zu.
    »Dann brauchen wir nur noch das Schwert zu suchen«, fuhr der Reporter fort. »Oder ihn.«
    »Auch das.«
    Bill sprang auf. »Wann fahren wir also los?«
    »Du auch?«
    »Klar. Wenn schon jemand mitmischt, dann nicht immer nur Suko. Auch ich bin dabei.«
    Suko und ich schauten uns an »Was willst du gegen einen aufdringlichen Reporter machen, John?« fragte mich der Inspektor.
    »Nichts«, erwiderte ich.
    »Dann auf nach Germany!« rief Bill, sprang in die Höhe und rieb sich die Hände. »Wäre doch gelacht, Freunde, wenn wir das komische Schlangenschwert nicht finden würden. An mir jedenfalls wird es nicht liegen das verspreche ich euch…«
    ***
    Als sich die Zweige der Büsche zur Seite drückten sahen sie den düsteren Eingang zur Höhle. Im ersten Augenblick zuckten die beiden Mädchen zurück, weil sie so rasch nicht damit gerechnet hätten, jetzt schon am Ziel zu sein.
    Aber es stimmte. Vor den Sechzehnjährigen lag eine Höhle, nach der sie so lange gesucht hatten.
    »Mensch, das ist ja irre«, sagte die schwarzhaarige Gaby Schreiber. »Da werden wir sicher etwas finden.«
    »Meinst du?« Birgit Lachmanns Antwort klang zögernd. Sie schüttelte sich, als hätte ihr jemand kaltes Wasser über den Rücken gegossen.
    »Wieso?«
    »Nun ja, das sieht mir so unheimlich aus.« Gaby stemmte ihre kleinen Hände in die Hüften »Wolltest du nun mitmachen oder nicht?«
    »Das schon.«
    »Na also. Denkst du denn, ich will mich vor den anderen blamieren?«
    »Es ist nicht nur verboten, unbekannte Höhlen zu betreten, sondern auch gefährlich.«
    Gaby winkte ab. »Wenn du über die Straße gehst, ist das auch gefährlich.«
    »Aber wir sind daran gewöhnt.«
    Beide Mädchen waren Kinder des Ruhrgebietes. Sie stammten aus Essen. In den Ferien verlebten sie drei Wochen im Sauerland, um ihre Heimat und bessere Luft kennenzulernen.
    Sie waren nicht allein aus Essen gefahren, sondern mit einer Jugendgruppe. In der Nähe von Altena waren sie auf einem Reiterhof untergebracht worden. Dort konnten sie reiten lernen, aber auch anderen Beschäftigungen nachgehen, wie eben das Erforschen der unmittelbaren Umgebung. Dazu gehörten Wanderungen und für die beiden auch das Auskundschaften der Höhlen, denn sie wollten mal ein richtiges Abenteuer erleben. Sie harten die anderen Jugendlichen ebenfalls gefragt. Diese jedoch hatten keinen Bock gehabt, mit auf Wanderschaft zu gehen, so waren die beiden Mädchen dann allein unterwegs.
    »Kommst du nun mit?« fragte Gaby Schreiber.
    Birgit strich ihr halblanges dunkelblondes Haar zurück. Sie war ein hübsches Mädchen mit verträumt wirkenden Augen. »Was kann denn da auf uns lauern?«
    Gaby verzog die Mundwinkel. Mit dem Daumen deutete sie zu Boden.
    »Der Teufel bestimmt nicht. Der wohnt tiefer.«
    Da mußte Birgit lachen »Ich wäre nicht gegangen, wenn wir keine Taschenlampen dabei
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