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Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition)

Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition)

Titel: Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition)
Autoren: Kristina Lloyd
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verdammt noch mal von mir runter.«
    Er zog sich ein Stück zurück, nahm die Hände von ihren Armen und legte sie auf den Tisch. Esther hätte sich frei bewegen können, doch sie tat es nicht. Sie lag unter ihm, denn diese halbe Freigabe machte sie misstrauisch. Außerdem wollte sie nicht wirklich, dass das hier vorbei war.
    Sie sahen sich in die Augen, und Dougs Haltung veränderte sich, vielleicht weil Esther sich nicht wehrte. Ein verwirrter Ausdruck huschte über sein Gesicht, und das harte Glitzern in seinen Augen wich einem weicherem Blick.
    Er runzelte die Stirn. »Essie«, flüsterte er. »Was ist los?«
    Esther schwieg weiter. Sie traute weder seiner Stimmung noch sich selbst.
    »Habe ich dir Angst gemacht?«, fragte er.
    Esther schlug die Augen nieder und konnte nicht antworten. Ja, dachte sie, ja, das hast du. Aber nicht so, wie du glaubst. Ich fürchte mich nicht vor dir, sondern davor, welche Gefühle du in mir weckst; davor, dass ich mir wünsche, dass du mich niederhältst und fickst, gedankenlos und unkompliziert.
    »Essie«, sagte er, und seine Stimme klang zärtlich und schwach. Er fasste unter ihr Kinn, sodass sie wieder zu ihm aufsehen musste. Er hatte so tiefe Augen, und der zottige Bart verbarg seine Züge und verlieh ihm etwas Geheimnisvolles. Er war Doug und doch wieder nicht. Seine Lippen waren aufgesprungen und trocken, und unter seinen Augen lagen Schatten, als hätte er eine Nacht auf dem Fußboden geschlafen. Auch das gefiel ihr; diese Art, wie er groß und bedrohlich und doch verletzlich wirkte. Am liebsten hätte sie seine wunde Unterlippe zwischen ihre Lippen genommen, wäre mit der Zunge über seine Schrunden gefahren und hätte sie mit ihrer Feuchtigkeit beruhigt.
    »Essie.« Doug streckte die Hand aus, um ihr Gesicht zu berühren. Seine Finger strichen an ihrer Wange entlang, und Esther wandte den Kopf ab, weil das gefährlich war und sie so etwas nicht tun durften.
    Das Letzte, womit sie gerechnet hatte, war ein Augenpaar am Fenster. Aber da waren sie, grüne Augen, die zu ihnen hereinspähten. Dann bewegten sie sich rasch, schneller als alles, was sie je gesehen hatte, und waren verschwunden. Sie hinterließen nur das Nachbild eines Gesichts, das an der Fensterscheibe zerschmolz.
    Esther schrie, und ihr Körper krampfte sich unter Doug zusammen.
    Doug sprang zurück und drehte begütigend die Handflächen nach oben.
    »Tut mir leid, tut mir leid«, krächzte er. Jetzt stand er vor dem Tisch.
    Aber Esther schrie weiter. Sie waren viele Meilen von jeder Ansiedlung entfernt, und doch hatte da etwas gestanden und sie beobachtet. Sie sah das Bild immer noch vor sich: ein wie von innen leuchtendes, blassgrünes Augenpaar.
    »Da draußen ist etwas«, hauchte sie.
    »Wie bitte? Was meinst du?«
    Sprachlos schüttelte Esther den Kopf. Kein Tier besaß so lebhafte Augen, und ein Mensch war es ganz bestimmt nicht gewesen.
    »Ganz ruhig«, sagte Doug. »Du hast Halluzinationen, Essie. Beruhige dich.«
    Wieder schüttelte Esther den Kopf. »Da ist etwas.«
    »Unmöglich. Da kann nichts sein«, gab Doug zurück. »Es ist dieser Ort. Er … er bringt dir den Kopf durcheinander. Falls dir das hilft, Esther, ich weiß genau, wie du dich fühlst.«
    In Hope’s End war es still, zu still. Billy brauchte Gesellschaft. Er hatte etwas Dummes getan. In diesem Geisteszustand allein zu sein, war nicht gut. Es war gefährlich.
    Aber bei Gott, sie war schön. Eine starke, große Frau mit schneeweißer Haut, einem rosigen Hauch auf den Wagen und Haar, das ihr bis über die Schultern fiel. Bis heute Nacht hatte er sie noch nie in ihrer Inkarnation als Esther gesehen, obwohl er, ganz gleich, wie sie aussah, immer gespürt hatte, dass seine Liebe zu ihr sie beide verzehren würde. Oder, um es weniger hochtrabend auszudrücken, er wollte sie aussaugen, bis sie tot war.
    Billy hatte ihre Präsenz im Moment ihrer Geburt gespürt und auf der Stelle geschworen, das Töten aufzugeben. Obwohl er sich auf der anderen Seite des Atlantiks befand, hatte er gefühlt, wie sie herangewachsen war, und gegen seinen Blutdurst gekämpft. Über zwanzig Jahre war er nicht in Europa gewesen, weil er fürchtete, in ihrer Nähe könne seine Willenskraft erlahmen. Und das war ein großer Jammer, weil Simeon und er Europa immer geliebt hatten. Zu Billys schönsten Erinnerungen gehörte es, wie sie zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts durch Paris geschlendert waren. Sie hatten edelsteinbesetzte Spazierstöcke in den Händen
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