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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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Bissen von dem Brot.
    Nach einigen weiteren Schlucken und Bissen seufzte er resigniert. Er entspannte sich schließlich und lehnte sich in seinen Stuhl zurück, der Katze ganz und gar ausgeliefert.
    »Hör mal«, wandte sich O'Shay zaghaft an Clodagh, »wenn so viele Petaybeeaner ins heimische Nest zurückgekehrt sind, meinst du nicht, daß wir das mit einem Latchkay feiern könnten?«
    »Ganz genau«, stimmte ihm Aisling glücklich zu.
    »Also das«, sagte Sean, »ist wirklich eine der besten Ideen, die ich seit Tagen zu hören bekommen habe. Das würde zweifellos eine Menge Vorbehalte auflösen und auch einige der Fragen beantworten, an die Sie noch gar nicht gedacht haben, Dr. Fiske, Steve.«
    »Nun«, sagte Yana und erhob sich, »da sich die Konfusion inzwischen zu einem bloßen Chaos abgekühlt hat, hätte ich nichts gegen ein ordentliches Bad und frische Kleider.« Mit schiefem Blick musterte sie den durchlöcherten Rest ihres Hemdes.
    »Ich fühle mich auch nicht so sauber, wie ich es eigentlich gern wäre«, warf Sean ein. Er stand ebenfalls auf, nahm Yana beim Arm und führte sie zur Tür hinüber. Dort blieb er noch einmal stehen. »Sie haben doch wohl nichts dagegen, die Wachposten jetzt
    zurückzuschicken, oder, Hauptmann Fiske?«
    »Ich mache das schon«, erbot sich Whittaker Fiske und ließ seinen Worten sofort Taten folgen.
    Yana konnte es kaum fassen, welche Erleichterung sie durchflutete, als sie zusammen mit Sean in die frische Luft hinaustrat. Die Wachen hatten sich aufgelöst wie Schnee an einem heißen Tag. Yana atmete ein, sie rechnete fast damit, daß die Anstrengungen der vergangenen Tage wieder einen Hustenanfall auslösen würden.
    »Diese Beschwerden wirst du nie wieder haben«, sagte Sean, während er mit ihr auf den Weg zuhielt, der zu den heißen Quellen führte.
     
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    »Moment mal, ich brauche noch etwas zum Anziehen«, erwiderte sie und zerrte ihn beinahe in Richtung ihres Hauses.
    »An den Quellen liegt immer irgend etwas herum«, erwiderte er und zog sie wieder an seine Seite. Er grinste dabei mit einer Jungenhaftigkeit, die sie überraschte.
    Lachend ließ sie sich festhalten. »Ist es verkehrt von mir, wenn ich mir einen Teil von Petaybee vom Leib waschen will?« fragte sie, beschwingt vor Erleichterung und von seiner Anwesenheit.
    »Petaybee wirst du dir niemals vollständig abwaschen können, Yanaba Maddock. Jetzt nicht mehr! Du hängst nun bei uns fest, meine Liebe.« Dann warf er den Kopf zurück und stieß einen seltsamen Ruf aus.
    Plötzlich kamen zwei Lockenfelle aus einem nahe gelegenen Waldstück hervor und trabten auf sie zu.
    »Einheimische Transportmittel«, sagte Sean. Als die Pferde neben ihnen stehenblieben, hob er Yana auf eins der Tiere, bevor er auf den Rücken des anderen sprang.
    »Du hast einfach nach ihnen gerufen, und sie sind gekommen?«
    fragte Yana und schäumte schier über vor Lachen, während sie die Finger fest in der Mähne verkrallte. Sie verstand zwar nicht viel vom Reiten, empfand aber keine Furcht.
    »Na klar«, sagte Sean lächelnd. »Dann los!«
    Zu ihrer Überraschung und Freude empfand Yana den wiegenden Schritt des Lockenfells als äußerst behaglich, und das Fell fühlte sich auf ihrer nackten Haut sehr weich an. Sie bemühte sich darum, lieber zu ignorieren, wie schnell die Landschaft an ihnen vorbeischoß, als sie den Waldweg zu den heißen Quellen entlangjagten.
    Binnen weniger Augenblicke waren sie am Ziel und glitten von ihren Reittieren, die daraufhin ebenso freundlich fortschlenderten, wie sie gekommen waren. Sean entkleidete sich und baute sich vor ihr auf: geschmeidig, von leicht silbriger Hautfarbe. Er wartete, bis sie ihre Fetzen abgelegt hatte. Dann streckte sie die Arme nach ihm aus.
     
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    Mit einem Leuchten in seinen Silberaugen, das ihr den Atem verschlug, nahm er sie in seine Arme und drückte ihren Kopf so fest an seine Brust, daß sie seinen Herzschlag vernehmen konnte.
    »Du hast gehört, was Petaybee zu sagen hatte. Dann hör dir jetzt auch noch an, was ich dir zu sagen habe, Yanaba Maddock.« Er drückte ihren Kopf ein Stück zurück, damit sie ihn ansehen konnte.
    »Du bist Tapferkeit, du bist Schönheit, du bist Ehre, du bist stark und gütig. Auch wirst du geliebt. Nicht nur von mir allein.« Er beugte sich vor, küßte ihr eines Auge, dann ihr anderes und schließlich ihre Stirn.
    »Petaybee hat dich geheilt, weil er deiner bedurfte. Auch ich bedarf deiner und des Kindes, das du für uns beide austrägst.«
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