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Das Haus der glücklichen Alten

Das Haus der glücklichen Alten

Titel: Das Haus der glücklichen Alten
Autoren: Valter Hugo Mae
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antwortete, diese Arschlöcher! Wir lachten so leise wir konnten, und stolperten übereinander, als wir wie kleine Kinder beide beim Abschließen an der Tür hängen blieben, danach liefen wir schnell wieder zurück und schlossen uns in Senhor Pereiras Zimmer ein. Dort fühlten wir uns vor allem sicher. Wir ließen das Licht ausgeschaltet und hatten die Fensterläden geöffnet, damit wir im Mondschein alles sehen konnten. Er sagte, ist ja ein intelligenter Kopf, der Anísio, aber jetzt hält er sich für den Obermacker, wo er doch eine Frau hat. So ist es, vielleicht. Und was soll er mit ihr anstellen?, er kriegt ihn doch gar nicht mehr rein, lecken könnte er, aber in seinem Alter leckt er nichts mehr, am Ende fällt ihm noch das Gebiss raus. Eh, Mann, sagen Sie nicht so was, mir tut die Brust weh, ich möchte lachen, ich krieg aber keine Luft. Eine Braut im Rentenalter aufreißen, das ist wie mit einem ausgeleierten Gummi spazieren gehen, das weckt nur noch wehmütige Erinnerungen, weiter nichts. Pst, nicht so laut, sonst erwischen sie uns noch! Das werden sie nicht, die Schwester, die heute Dienst hat, sitzt beim Pförtner auf dem Schoß, im Ernst. Haben Sie das noch nicht mitbekommen? Hab ich nicht. Senhor Silva, Sie sind wohl nicht aus dem Heim hier, oder? Es gibt Wichtigeres. Ach, ja? Ich höre, vielleicht bringen Sie mich ja noch auf wichtige Gedanken. Ich achte nicht so auf solche Sachen. Das sollten Sie aber. Die zwei treiben es im Behandlungszimmer von Doktor Bernardo, haben Sie das Gestöhne nie gehört? Nein, habe ich nicht, zu der Uhrzeit, wenn er kommt, sind wir schon im Bett. Ach, aber hier, von meinem Zimmer aus, kann man, wenn die Tür offen ist, hören, wie sie sagt, sie will den Superhengst. Himmelherrgott, entweder der Mann guckt Fußball, oder er muss ran. Und wie er rangeht, nicht zu knapp! Ich war auch ein ziemlicher Draufgänger! Hätten Sie nicht gedacht, wie? Es war eine richtige Sucht. Senhor Silva, rücken Sie raus mit der Sprache, los, erzählen Sie! Da gibt es nicht viel zu erzählen, Sie haben keine Ahnung, wie das ist. Ich kann es mir vorstellen, aber es ist spannender, wenn Sie es sind, der es mir erzählt. Lachen Sie nicht. Ich habe ihnen gern auf den Hintern geklatscht, richtig versohlt habe ich sie. Ha, Donnerwetter. Das habe ich nie gemacht. Das war auch nicht erlaubt bei Salazar. Ha, erlaubt hat er es nicht, wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte man nicht mal wichsen dürfen. Lachen Sie nicht, Sie wecken die Leute auf! Entschuldigung, aber Ihre Ausdrucksweise! Sind Sie kein Mann, oder was, wie heißt das denn bei Ihnen? Mit der Hand. So nebenbei. Nein, ich sage, wegen Salazar machten wir es nicht mal mit der Hand. Sie sind mir ja einer, wie es aussieht, haben Sie ja Angst, unter erwachsenen Leuten muss man doch so reden dürfen! Senhor Pereira, alle benutzen Kraftausdrücke, und an der richtigen Stelle angewandt, sind sie auch angebracht. Senhor Silva, ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht mehr, wie ich Sie einordnen soll. Wieso? Kraftausdrücke waren für Sie also selbstverständlich. Natürlich, nur wusste es keiner. Ihre Frau musste es wissen. Sie wusste es, und sie hatte es gern, lachen Sie nicht. Ich muss lachen. Meine zweite Frau war nämlich einerseits eine von den ganz Schlimmen, mit achtzehn Nachbarn setzte sie mir Hörner auf, aber wenn wir dabei waren, kein Wort. Sie meinte, ich behandele sie wie so eine. Eine was? Genau das, eine Hure. Stellen Sie sich vor: Wenn ich was sagte, regte sie sich wahnsinnig auf und wollte nichts mehr von mir wissen. Ist doch offensichtlich, sie musste schon müde gewesen sein. Ja, das war sie, die Hure. Sie war genau das. Als ich sie verließ, waren die Kerle alle hinter ihr her wie Hunde hinter einem Knochen, weil sie sich alle für den Einzigen hielten, der die gute Micaela vernascht hatte. Als sie erfuhren, dass sie Gemeinschaftseigentum und öffentlicher als eine öffentliche Straße war, gaben sie ihr den Laufpass und fingen wieder mit dem Wichsen an. Sie sollen nicht lachen, ich halte die Brustschmerzen nicht aus. Wir müssen über was Ernsthaftes sprechen, fühlen Sie sich hier in Dona Martas Zimmer schon wohl? Inzwischen ja, ich habe sie nämlich verjagt. Wie das? Einmal ist sie nachts hier weinend aufgetaucht, und ich habe ihr gesagt, sie soll sich zum Teufel scheren und ihren Mann erschrecken, und dass ich keine Lust hätte, das Wehweh eines gehörnten Gespenstes zu ertragen. Und sie. Nichts, wissen Sie, Senhor Silva, da war was
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