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Das Gold der Piraten

Das Gold der Piraten

Titel: Das Gold der Piraten
Autoren: Dirk Ahner
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Schriftzug:
    DIE SCHWARZE ANNE
Sie liebte das Gold und den Rum,
Störe ihre Ruhe und du wirst es bereuen!
    Auch wenn es keiner zugeben wollte – bei diesen Worten lief allen dreien ein Schauer den Rücken hinunter.
    »Was nun?«, fragte Lara.
    Nepomuk schob seine Brille die Nase hoch und warf einen Blick in das alte Buch. »Hier steht: Um das Geheimnis zu lüften, dürfen wir weder Tod noch Teufel fürchten.«
    Was hatte das zu bedeuten? Keiner wusste so recht etwas damit anzufangen. Schließlich hatte Ben eine Idee. »Auf dem Grabstein sind doch ein Totenschädel und ein Teufelskopf zu sehen. Vielleicht ist es das, was das Buch meint.«
    »Wäre möglich«, sagte Lara. Prüfend tastete sie den verwitterten Stein ab und entdeckte Rillen und Vertiefungen, die man mit bloßem Auge kaum erkennen konnte. Als sie den Totenkopf und die Teufelsfratze niederdrückte, war ein leises »Klick!« zu hören. Erschrocken wichen die Kinder zurück. Der Grabstein versank vor ihren Augen in der Tiefe und eine Treppe kam zum Vorschein.



»Das Grab ist der geheime Eingang«, flüsterte Ben. Lara zögerte nicht lange. Sie betrat die Stufen und stieg hinab in die Dunkelheit. Ben folgte ihr. Nepomuk hätte lieber hier oben gewartet. Andererseits wollte er kein Feigling sein. Mit einem Seufzen lief er Ben hinterher.
    Am Ende der Treppe war es feucht, kalt und dunkel. Zum Glück hatte Nepomuk immer eine Taschenlampe dabei. Als er sie einschaltete, offenbarte sich ein langer Korridor aus Felsgestein, der sich in viele kleine Seitengänge verzweigte. Immer tiefer gingen die Kinder in den Berg hinein. Lara fürchtete schon, sie hätten sich verlaufen, als sie plötzlich ein blaues Leuchten bemerkten.
    »Da vorne, das muss es sein!«, rief Ben.
    Sie liefen los. Es wurde wärmer. Dann fanden sie sich in einer riesigen Grotte wieder, die durch einen unterirdischen Zufluss mit dem Meer verbunden war. Das Wasser brachte Sonnenlicht mit, das auf den Felswänden reflektiert wurde. Doch die Kinder entdeckten noch etwas anderes.
    Auf einem Felsvorsprung fanden sie Berge von Gold und Diamanten. Und dazu eine Kiste aus wurmstichigem Holz.
    »Blackbeards Schatz«, sagte Nepomuk atemlos.
    Nie zuvor hatten sie solche Reichtümer gesehen. Doch sie wussten, dass ihnen all das Gold nicht helfen konnte, nach Hause zu kommen. Sie brauchten Blackbeards Trank.
    »Er muss in der Kiste sein!«, sagte Ben. Mit einem einzigen, kräftigen Ruck riss er das Vorhängeschloss ab, das die Kiste verschlossen hielt.
    Lara staunte nicht schlecht. »Nicht übel«, sagte sie.
    Ben lächelte schüchtern. »Ach was, das Schloss war alt und rostig. Los, kommt.«
    Als sie den Deckel der Kiste öffneten, fanden sie eine tönerne Flasche, die mit einem Korken verschlossen war. Ben öffnete sie und ließ enttäuscht die Schulter sinken. Wie zum Beweis drehte er die Flasche um.
    Sie war leer.
    Kein Trank, kein Zauber – gar nichts.
    »Aber das … das kann nicht sein!«, rief Nepomuk verzweifelt. »Vielleicht ist die Flasche mit dem Trank irgendwo anders versteckt.«
    Sie durchwühlten den Schatz und suchten sämtliche Winkel der Höhle ab. Ben tauchte sogar in die Grotte, um zu erkunden, ob noch etwas auf ihrem Grund verborgen lag. Vergeblich.
    »Wir sind verloren«, sagte er. »Ohne den Trank können wir Frederico nicht helfen. Wir werden gemeinsam mit ihm in diesem Traum gefangen bleiben …« Nur mit Mühe konnte er die Tränen unterdrücken, die in ihm aufstiegen. Als die Geschwister das sahen, wurde ihnen klar, dass selbst der stärkste Junge manchmal nicht stark genug war.

Im Angesicht von Eisenkralle

    Keiner der drei sprach ein Wort auf dem Rückweg. Die Sonne hatte ihren Zenit weit überschritten, als sie mit dem Boot zurück auf die Königin der See ruderten. Bald würde der Abend anbrechen. Dann war ihre Zeit abgelaufen und sie würden für immer in diesem Traum gefangen bleiben.
    Frederico und Leopold bestürmten sie mit Fragen, doch Ben, Lara und Nepomuk brachten kein Wort heraus. Sie legten sich in ihre Hängematten und starrten traurig an die Decke. Lara plünderte ihre letzten Süßigkeitenvorräte. Sie wollte sie genießen, solange sie sich noch daran erinnerte, wer sie war.
    Gerade als sie ein Tütchen mit Brausepulver aufriss, spürte sie plötzlich den kalten Stahl eines Degens unter ihrer Nase. Vor ihr stand Hagen und grinste böse. »Ihr habt Blackbeards Schatz also wirklich gefunden«, sagte er.
    Lara wollte auffahren, als sie bemerkte, dass auch Ben und
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