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Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness

Titel: Das Glücksrezept - O'Neal, B: Glücksrezept - The Lost Recipe for Happiness
Autoren: Barbara O'Neal
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wurden. Der Gedanke machte sie nervös.
    Schließlich legte er den Löffel beiseite und tippte auf die
Zeitung neben ihm auf dem Tisch. »Sie genießen einen ausgezeichneten Ruf in der Branche.«
    »Soll ich mich dafür vielleicht entschuldigen?«, fragte sie. »Ich arbeite seit fast zwanzig Jahren in diesem Beruf. Ich bin es leid, mich immer nur zurückzuhalten.«
    Ein belustigter Ausdruck trat auf seine Züge. »Keineswegs. Der Artikel hat sogar meine Neugier geweckt.«
    Sie holte tief Luft. »Entschuldigen Sie. Ich bin im Moment vielleicht ein wenig gereizt. Es ist nie angenehm, auf die Straße gesetzt zu werden.«
    »Nein.« Er lehnte sich zurück, als die Kellnerin, eine junge Frau in einem khakifarbenen Hemd und schwarzen Hosen, an ihren Tisch trat. Sie war sehnig und schlank, mit einem Lächeln, das eine Menge Trinkgeld einbringen könnte. Allerdings wirkte sie ein wenig schlampig, so dass Elena sie am liebsten angewiesen hätte, ihre Bluse anständig zu bügeln und ordentlich in die Hose zu stecken.
    Stattdessen lauschte sie ihren Erklärungen zum Büfett und tauschte ein flüchtiges Lächeln mit Julian. Keiner, der in der Gastronomie beschäftigt war, aß vom Büfett, wenn es sich vermeiden ließ. »Ich hätte gern ein Spargelomelett«, sagte Elena. »Aber bitte mit Obst anstelle von Kartoffeln, dazu ein Glas Grapefruitsaft.«
    »Ich nehme das Pilzomelett«, sagte er und reichte ihr die Speisekarte zurück. »Ich nehme meines aber mit Kartoffeln, und statt des Grapefruitsafts hätte ich gern ein Glas Milch.«
    »Vielleicht wissen Sie, dass das Blue Turtle nicht mein einziges Restaurant ist«, sagte Julian, nachdem die Kellnerin verschwunden war.
    »Natürlich.« Es gab drei an der Westküste – Vancouver, San Francisco und San Diego. »Ich habe im Yellow Dolphin zuerst als Chef de Partie gearbeitet, bevor ich zum Souschef befördert wurde.«

    »Ja. Ich weiß.«
    Es entstand eine kurze Pause. »Ziemlich teures Hobby. Restaurants«, sagte Elena nach einer Weile.
    »Ehrlich gesagt ist es mehr als ein Hobby für mich.« Die Worte klangen lässig, doch Elena war klar, dass sie einem Mann von beträchtlichem Einfluss und Macht gegenübersaß. Der ihr wahrscheinlich gleich einen Job anbieten würde, wenn es ihr gelang, ihre Zunge im Zaum zu halten. Halbwegs zumindest.
    »Tut mir leid. Das war unhöflich von mir.«
    Er zog einen Mundwinkel nach oben. »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen. Natürlich besitze ich nicht Ihre Ausbildung, aber ich habe mich auch nicht aufs Geratewohl für die Gastronomie entschieden. Ich liebe diese Branche – einen Küchenchef mit dem richtigen Restaurant und der Crew zusammenzubringen und zu sehen, was dabei herauskommt.«
    »Und mit großem Erfolg.«
    »Ein Hoch auf das Trial-and-Error-Prinzip. Kennen Sie das Purple Tuna? In San Diego?«
    »Einigermaßen.«
    »Es ist zweimal pleitegegangen«, erklärte er grinsend. »Zum Glück lässt sich mit einem dicken Batzen Geld eine Vielzahl an Sünden kaschieren.«
    Elena lachte. »Und läuft es jetzt gut?«
    »Ja. Ich habe so lange die Strategie verändert, bis es lief.«
    »Inwiefern?«
    »Mitarbeiter. Die Karte.« Er sah ihr in die Augen. »Küchenchef. Das Lokal selbst ist erstklassig, das Gebäude wunderschön. Ich habe drei Jahre gebraucht, um alles andere hinzukriegen.«
    Elena stieß einen Pfiff aus. »Das ist eine lange Zeit. Wieso haben Sie sich die Mühe gemacht?«

    »Es ist wie beim Puzzlen. Ich höre erst auf, wenn auch das letzte Teilchen passt.«
    Sie dachte an die vielen, vielen Teilchen, die für den Erfolg eines Restaurants notwendig waren – die Karte, die Speisen selbst, die Bestell- und Abrechnungsabläufe, das Interieur, die Präsentation und, was am wichtigsten war, das Personal in der Küche und im Service, all die einzelnen Persönlichkeiten mit all ihren Ecken und Kanten. »Ein sehr kompliziertes Puzzle.«
    »Allerdings.«
    Er beugte sich vor und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. »Verraten Sie mir, welche fünf Dinge Sie am liebsten essen, Elena.«
    Sie unterdrückte einen Anflug von Besorgnis. War das ein Test? »Hmm. Im Sinne von Lebensmitteln, die ich jeden Tag esse? Oder meinen Sie Lieblingsgerichte im Restaurant?«
    »Die fünf besten Dinge, die Sie je gegessen haben, egal wie und wo.«
    Sie dachte nach. Jemand stapelte frisch gespülte Gläser ins Regal. Eine Brise kräuselte die samtige Oberfläche der Bucht. Sie kniff die Augen zusammen. »Die hausgemachten Tamales meiner Großmutter,
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