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Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)

Titel: Das Glück über den Wolken: Roman (German Edition)
Autoren: Katie Fforde
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irgendetwas von Belang.«
    »Das war eine ziemlich gemeine Bemerkung!«, widersprach Joanna, die hinter einer Pflanze eine halbe Flasche Wein gefunden und sich das meiste davon in ihr Glas geschüttet hatte.
    »Sophie weiß, dass ich es nicht so meine. Und wir wissen alle, dass es die Wahrheit ist«, sagte Michael und klang sehr selbstgerecht. »Sophie ist ein süßes Mädchen, eine tolle Köchin, aber nicht besonders helle im Kopf.«
    »Ich habe mich immer gefragt«, murmelte Sophie, »warum ihr eigentlich nie Geld habt, wo ihr doch alle so verdammt clever seid. In dieser Familie strotzen alle nur so vor Intelligenz, doch sie sind arm wie die Kirchenmäuse.«
    »Das ist nicht wirklich etwas Schlechtes«, erklärte Hermine. »Materieller Wohlstand bedeutet gar nichts.«
    »Es sei denn, man muss Rechnungen bezahlen«, sagte Sophie, deren Friedfertigkeit zunehmend dahinschwand.
    »Wir halten unsere Ausgaben gering«, meinte Hermine und lächelte selbstgefällig. »Man kommt auch mit wenig aus, wenn man nicht süchtig nach dem Materialismus des modernen Lebens ist.«
    »Ich glaube nicht, dass ich besonders materialistisch bin«, entgegnete Sophie, »aber ich denke, ihr alle seid es schon.«
    Sophies Eltern und Geschwister sahen sie entsetzt an, abgesehen von Joanna, die amüsiert und erfreut über ihre Widerworte wirkte.
    »Und wie kommst du darauf, Schatz?«, fragte Sonia Apperly.
    »Warum sonst schickt ihr mich zum bösen Onkel Eric?«
    Alle atmeten erleichtert auf. »Du weißt, warum, Schatz«, fuhr ihre Mutter fort, als müsste sie einem Kind etwas erklären, »seine Pflegerin hat Urlaub, er braucht jemanden, und du hast Zeit.«
    »Verwechsle bitte nicht ›Zeit haben‹ mit ›Einspringen‹, Mum«, erklärte Sophie. »Ich werde mich dafür bezahlen lassen, und wenn es nur ein Fünfer die Woche ist. Doch das ist nicht der wahre Grund, warum ich hinfahren soll, oder?«
    Als Antwort rutschten alle unbehaglich auf ihren Plätzen hin und her und sahen in ihre leeren Becher.
    »Ihr schickt mich hin, weil ihr hofft, dass ihr dadurch an sein Geld kommt.«
    Noch immer vermieden die anderen es, sie anzusehen.
    »Es ist wahr!«, beharrte Sophie. »Ihr seid alle hinter seinem Geld her.«
    Joanna holte eine Zigarette aus ihrer Tasche. »Ich glaube, der korrekte technische Ausdruck dafür ist ›Umverteilung von Geldern‹.«
    »Das hat keine egoistischen Gründe, Schatz«, erklärte ihre Mutter freundlich. »Wir brauchen Geld, um das Dach zu reparieren, und Onkel Eric hat jede Menge davon.«
    »Das wisst ihr nicht«, protestierte Sophie und hoffte, dass nicht von ihr erwartet wurde, in seinen Bankunterlagen herumzuschnüffeln.
    »Doch, wissen wir wohl«, sagte ihr Vater, der sich bis jetzt herausgehalten, seinen Whiskey getrunken und die Darbietung leicht amüsiert verfolgt hatte. »Ich kenne das Testament seines Vaters. Der alte Mann ist stinkreich.«
    »Und hat niemandem, dem er das Geld hinterlassen könnte.«
    »Abgesehen davon, dass es möglich ist, dass Eric das ganze Vermögen seines Vaters ausgegeben hat, finde ich, dass ihr warten könntet, bis er tot ist, um es in die Hände zu kriegen«, fuhr Sophie fort. »Obwohl ich ihn nicht für euch vergiften werde, nehme ich mal an, dass er nicht mehr allzu lange leben wird.«
    »Wir können nicht sicher davon ausgehen, dass er der Familie Geld hinterlässt«, meinte Sonia. »Er vererbt es vielleicht einem Heim für streunende Katzen oder so etwas.«
    »Das ist sein Vorrecht«, erwiderte Sophie und beschloss sofort, ihrem Verwandten verschiedene gute Zwecke vorzustellen und ihn darin zu bestärken, ihre geldgierige Familie zu enterben.
    »Wir brauchen das Geld dringender als ein Katzenheim«, erklärte Stephen.
    »Ich dachte, du …«, setzte Sophie an.
    »Oh, sei nicht albern! Ich will mit dem Geld eine eigene natürliche Kläranlage für unser Haus bauen«, fuhr ihr Bruder sie an.
    »Igitt!«, rief Joanna.
    »Ja, Sophie, sei nicht albern«, fügte ihre Mutter hinzu und ignorierte Joanna. »Und es ist sehr egoistisch von dir, dass du deiner Familie nicht helfen willst.«
    »Oh, Herrgott noch mal!« Sophie sortierte ihre Beine und stand von ihrem Platz auf dem Boden auf. »Ihr seid unglaublich! Ihr macht euch über mich lustig, weil ich nur einen ›kleinen Halbtagsjob‹ habe; ihr beschwert euch, dass die Sachen, die ich backe, nicht ›nützlich‹ sind, obwohl ihr euch alle sehr gern damit vollstopft – selbst du, Stephen. Keiner von euch will auch nur einen Finger krumm
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