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Das Geheimnisvolle Haus : Kriminalroman

Das Geheimnisvolle Haus : Kriminalroman

Titel: Das Geheimnisvolle Haus : Kriminalroman
Autoren: Edgar Wallace
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umbringen?!«
    Farrington nickte langsam.
    »Ja, wir werden Sie schmerzlos töten, Poltavo. Wenn wir weiterleben wollen, müssen Sie sterben. Wir werden Ihnen keine unnötigen Qualen bereiten, aber das Abenteuer Ihres Lebens ist nun zu Ende, mein Freund.«
    »Sie werden mich doch nicht durch elektrischen Strom töten?« stöhnte der Mann in dem Stuhl. Seine Stimme war heiser und krächzend geworden. »Sagen Sie doch, daß es nicht wahr ist - sagen Sie, daß Sie mich nicht hinrichten wollen, Farrington! Geben Sie mir doch die Möglichkeit, zu leben - machen Sie mit mir, was Sie wollen, übergeben Sie mich der Polizei! Alles andere, nur das nicht, Farrington, nur das nicht!«
    Farrington gab einen kleinen Wink, Dr. Fall ging zur Wand und legte seine Hand auf einen großen, schwarzen Schalter.
    »Ich verrate Sie nicht …« Poltavos Stimme klang hohl. »Geben Sie mir doch die Möglichkeit … Ich werde ihnen nicht sagen - daß Sie -«
    Dann verstummte er plötzlich, denn der schwarze Schalter hatte sich umgedreht, und der Tod kam mit blitzartiger Schnelligkeit über Poltavo.
    Die drei Männer beobachteten die Gestalt. Man sah noch ein leises Zittern in den Händen, dann nickte Farrington, und der Arzt drehte den Schalter wieder ab.
    Schnell lösten sie alle Fesseln, und der bewegungslose Körper glitt von dem Stuhl herunter.
    So starb Ernesto Poltavo, ein Abenteurer und ein Schurke, in der Blüte seines Lebens.
    Farrington schaute mit düsteren Blicken auf die Leiche. Er wollte eben etwas sagen, als plötzlich eine scharfe Stimme hinter ihm erklang.
    »Hände hoch!«
    Die steinerne Tür, durch die Poltavo vom Korridor zu seiner Richtstätte gebracht worden war, stand weit offen, und im Eingang stand Mr. Smith, dicht hinter ihm tauchte Ela auf. Eine Pistole blitzte in der Hand des Detektivs auf.

20
    Die Durchsuchung des »geheimnisvollen Hauses« hatte Mr. Smith nicht zufriedengestellt. Er hatte allerdings auch nicht erwartet, brauchbare Anhaltspunkte zu finden. Er war sich völlig darüber klar, daß diese kühnen Männer alle Spuren ihrer Verbrechen verwischt hatten.
    »Was wollen wir nun machen?« fragte Ela, als sie das Haus wieder verließen.
    »Sofort zurück nach Moor Cottage«, entgegnete Mr. Smith, als er in das Auto stieg. »Ich bin sicher, daß wir eine große Entdeckung machen werden. Sicher führt von dort irgendein unterirdischer Gang hierher. Auf diesem Weg sind Lady Constance und Poltavo fortgebracht worden. Wenn es notwendig ist, werde ich alle Holztäfelungen in den beiden Zimmern des Erdgeschosses zertrümmern! Ich muß den geheimen Gang zu Mr. Farringtons Haus finden.«
    Eine halbe Stunde lang durchforschten sie den Raum, aus dem Poltavo verschwunden war. Sie bohrten die hölzernen Täfelungen an und untersuchten jedes einzelne Paneel.
    Dabei machten sie die Entdeckung, daß die eichenen Paneele mit Stahlplatten festgeschraubt waren.
    »Es ist ein hoffnungsloses Unternehmen. Wir müssen Handwerker haben, die die Platten entfernen können«, sagte Mr. Smith.
    In Gedanken hatte er das kleine Medaillon wieder aus der Tasche genommen und geöffnet.
    »Es ist doch zu absurd.« Er lachte hilflos. »In diesen einfachen Worten liegt nun die Lösung, und doch können wir klugen Leute von Scotland Yard sie nicht finden… «
    »Gott schütz dem Kenig!« sagte Ela traurig. »Ich möchte nur wissen, wie uns das helfen sollte.«
    Plötzlich zeigte Mr. Smith auf das Klavier. Er eilte zu dem Instrument, hob den Deckel auf und schlug einen Akkord an. Der Ton klang etwas dürftig, das Klavier schien seit langer Zeit nicht mehr gestimmt worden zu sein.
    »Ich werde einmal ›Gott schütze den König‹ spielen!« rief Mr. Smith mit glänzenden Augen. »Ich glaube, dann wird sich etwas ereignen.«
    Langsam spielte er die bekannte Weise von Anfang bis zu Ende und schaute dann auf.
    »Versuchen Sie es noch einmal in einer anderen Tonart«, riet Ela. Wieder spielte Mr. Smith die Nationalhymne. Als er fast zu Ende war, knackte plötzlich die Wand. Er sprang auf. Eins der langen Paneele hatte sich geöffnet. Einen Augenblick sahen sich die beiden Männer an. Sie waren allein in dem Haus, obwohl eine Polizeiwache in Rufweite stand. Die anderen Polizeitruppen waren in der Nähe des »geheimnisvollen Hauses« zusammengezogen.
    Mr. Smith drehte seine unentbehrliche Taschenlampe an und drang in die dunkle Öffnung vor.
    »Ich werde einmal allein hineingehen und sehen, was geschieht.«
    »Ich glaube, es ist besser, wir gehen
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