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Das Geheimnis von Mulberry Hall

Das Geheimnis von Mulberry Hall

Titel: Das Geheimnis von Mulberry Hall
Autoren: CAROLE MORTIMER
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Schönheit.
    Lexie stockte der Atem. „Ich weiß nicht, was daran lustig sein soll.“
    Keuchend schüttelte er den Kopf. „Selbst wenn du versuchst, höflich zu sein, gelingt es dir überhaupt nicht.“
    „Und das findest du amüsant?“
    „Nicht wirklich.“ Er schüttelte den Kopf. „Mir ist nur noch nie eine Person wie du begegnet.“
    Ihr gefiel nicht, wie sanft sein Tonfall wurde. Oder wie es in seinen aufregenden Augen funkelte, sobald er sie ansah. Man konnte fast glauben, dass er sie anziehend fand.
    Nein! Niemals!
    Sein ganzer Clan hatte ihre Großmutter und Grandpa Alex wie Dreck behandelt. Auch wenn sie ansatzweise verstehen konnte, wie traumatisch eine Scheidung für drei kleine Jungen gewesen sein musste, konnte sie ihnen nicht verzeihen, dass sie ewig an ihrem Hass festgehalten hatten.
    Und es passte nicht ins Bild, wenn Lucan nun zugänglich und vertraulich wurde.
    Lucan beobachtete genau die Emotionen, die sich in rasanter Folge auf Lexies hübschem Gesicht zeigten. Aber er konnte sie nicht recht deuten. Das war nicht weiter ungewöhnlich. Immerhin kannte er sich insgesamt wenig mit dem Gefühlsleben von Frauen aus – insbesondere nicht bei dieser Frau.
    Trotzdem fühlte er sich aus unerfindlichen Gründen zu ihr hingezogen. Ihre äußere Schönheit war natürlich offensichtlich, aber am meisten interessierte Lucan, was er nicht über Lexie wusste.
    Abrupt richtete er sich auf. „Das soll also heißen, du kommst nicht mit zum Mittagessen?“
    „Ich möchte schon etwas essen.“
    „Aber nicht mit mir“, schloss er trocken.
    Sie hob ihr Kinn. „Genau.“
    Beinahe hätte er laut gelacht. Keine Frau hatte ihm bisher so kaltschnäuzig einen Korb gegeben. Aber aus ihrem sinnlichen, verführerischen Mund fand er sogar eine Abfuhr ausgesprochen reizvoll.
    Lucan nickte bereitwillig. „Ich dachte ja nur, du würdest gern Mittagspause machen, bevor wir fahren. Aber wir können auch später etwas essen, wenn dir das lieber ist.“
    „Wohin sollen wir fahren?“ Misstrauisch sah sie ihn an, doch er setzte eine Unschuldsmiene auf.
    „Habe ich nicht erwähnt, dass wir für zwei Tage die Stadt verlassen müssen?“
    Sie bezweifelte, dass dieser Mann jemals ein geschäftliches Detail vergaß. Sie hatte ihn an diesem Vormittag in Aktion erlebt. Er war mühelos in der Lage, Fakten, Zahlen und Statistiken zu zitieren, ohne auch nur ein Blatt Papier in die Hand zu nehmen. Ganz offensichtlich kannte er die gesamte Akte von Andrew Proctor auswendig. Daher glaubte Lexie auch nicht mehr, dass er sich keine Namen merken konnte. Seine ehemalige Privatsekretärin war für ihn nur zu unbedeutend gewesen, um ihr große Aufmerksamkeit zu schenken.
    Lexies Namen hatte er allerdings nicht mehr vergessen.
    „Ach ja?“, murmelte sie zerstreut.
    Er nickte eilig. „Ich habe Barton vorhin zurückgerufen. Und nach reiflicher Überlegung bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich tatsächlich selbst nach Gloucestershire fahren muss, um mich diesem Problem zu widmen.“
    Ihr wurde ganz flau im Magen. „Und inwiefern betrifft das mich?“
    Seine dunklen Augen glitzerten voller Selbstzufriedenheit. „Ich denke, das ist offensichtlich, Lexie.“
    „Klären Sie mich bitte auf, Mr St. Claire!“, verlangte sie sarkastisch.
    Bereitwillig zuckte er die Achseln. „Nun, die nächsten drei Tage stehst du mir zur Seite. Ich brauche dich zumindest zwei Tage davon in Gloucestershire, um dort die Reparaturen am Haus zu veranlassen. Für solche Notfälle habe ich für gewöhnlich meine persönliche Assistentin bei mir.“
    Sprachlos starrte Lexie ihn an, und die Farbe wich allmählich aus ihrem Gesicht. Sie konnte kaum glauben, dass sie Lucan nach Mulberry Hall begleiten sollte. Nach Stourbridge, dem Dorf, in dem ihre Großmutter heute noch lebte.

3. KAPITEL
    Lucan entging nicht, wie erschrocken Lexie auf die Aussicht reagierte, zwei Tage mit ihm auf dem Land verbringen zu müssen. Der Blick aus ihren tiefblauen Augen wirkte gehetzt, und die Wangen waren kreidebleich.
    Hatte sie vielleicht persönliche Verpflichtungen, die ihr Schwierigkeiten bereiten könnten? Einen festen Freund oder etwas in der Richtung?
    „Gibt es diesbezüglich ein Problem?“, wollte er wissen.
    Habe ich ein Problem damit? fragte Lexie sich selbst. Es gibt eine ganze Liste von Argumenten, die dagegensprechen. Unmöglich kann ich mich in Begleitung dieses Mannes auch nur in der Nähe von Stourbridge sehen lassen. Mit Lucan St. Claire, dem Oberhaupt des
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