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Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis von Ella und Micha: Ella und Micha 1 - Roman (German Edition)
Autoren: Jessica Sorensen
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Mund und rufe: »Ella May, beweg deinen hübschen Hintern hier rüber.«
    Lila hatte sie abgelenkt, und sie erschrickt. Ihre Brauen ziehen sich zusammen, als ich sie zu uns winke. Sie gibt Lila ein Zeichen, dass sie warten soll, und springt von der Truckhaube. Auf dem Weg durch die Menge zu uns fixiert sie mich mit ihrem Blick. Ich lehne mich auf dem Sitz zurück, als sie mein Fenster erreicht und sich hinunterbückt.
    »Du musst das Rennen starten«, sage ich, und sie zieht eine Grimasse. »Das sind die Regeln, wie du weißt.«
    »Diese Regeln sind sexistisch. Soll Mikeys nuttige Freundin das übernehmen.«
    »Dir ist genauso klar wie mir, dass er es nicht erlauben wird.«
    »Ich könnte ihn dazu bringen.«
    Ich presse die Lippen zusammen. Inmitten all ihrer gekünstelten Höflichkeit bricht die alte Ella durch. »Kannst du es bitte für mich tun?«
    Sie verdreht die Augen, bevor sie sich in den Wagen lehnt und mich auf die Wange küsst. »Aber nur für dich.«
    Mit einem gnadenlos übertriebenen Hüftschwung bewegt sie sich nach vorn. Sie will sich damit über dieses Ritual lustig machen, doch sie sieht trotzdem wahnsinnig scharf aus. Ethan und ich lachen, als sie sich breit grinsend zu den Wagen umdreht.
    »Na, immerhin ist sie unterhaltsam«, sagt Ethan, der den Rhythmus auf der Wagentür mitklopft.
    Ich trete ein paarmal das Gaspedal durch, meinen Blick fest auf Ella gerichtet, die nun die Arme über den Kopf hebt. Sie sieht mich an, während sie herunterzählt. Als ihre Arme nach unten sinken, rasen wir mit quietschenden Reifen los.
    ELLA
    Ich gehe durch eine Staubwolke zurück und hüpfe wieder zu Lila auf den Kotflügel. Weiter hinten entdecke ich Grantford zwischen den Leuten, doch als er mich sieht, eilt er davon, taucht in der Menge unter. Er weiß, dass Micha in der Nähe ist.
    Lila baumelt mit den Beinen und schaut sich um. »Was war da los?«
    »Regeln«, seufze ich und neige mich vor, um besser zu sehen.
    Wegen der Dunkelheit ist es schwer zu erkennen, doch es scheint, als würde Micha gewinnen. Ich werde unruhiger, je weiter sich die Rücklichter entfernen, springe von der Haube und laufe auf und ab.
    »Du bist nervös«, bemerkt Lila. »Und du machst mich nervös.«
    Ich kaue an meinen Fingernägeln und gehe weiter auf und ab. »Ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist. Sonst bin ich nicht so unruhig.«
    Aber eigentlich weiß ich genau, was mein Problem ist. Meine Gefühle für Micha wurden freigesetzt, und jetzt verschlingen sie mich, nehmen mich ein, fesseln mich an ihn. Die Menge setzt sich in Bewegung, überrennt mich fast, und alle starren zum Straßenende, warten, dass die Wagen zurückkommen. Als Erstes nehme ich die Angst in ihren Stimmen wahr, dann höre ich das Krachen. Es ist wie ein Zugunglück: kreischendes und brechendes Metall.
    Lila reißt die Augen weit auf. »Was zum Teufel war das?«
    Ich fahre herum und drängele mich nach vorn. Einige der Wagen rollen vom Seitenstreifen zurück auf die Straße.
    »Scheiße«, sagt jemand. »Ich glaube, einen von denen hat’s zerlegt.«
    Mein Herz setzt aus, als ich losrenne.
    »Ella!«, ruft Lila. »Wohin willst du?«
    Ich renne weiter, stolpere durch die Dunkelheit, suche nach ihren Scheinwerferlichtern. Unterwegs verliere ich meine Flipflops, doch ich renne weiter, weil ich es wissen muss. Hinter mir fahren Autos heran, deren Frontlichter mir auf den Rücken scheinen. Sekunden später braust Mikeys Wagen an mir vorbei, und er schreit mir irgendwas Dreckiges zu.
    Auf halber Strecke verwandelt sich die Luft in Sand, und die Klänge von »The Distance« von Cake wehen mir entgegen, nur hakt die Aufnahme, sodass immer wieder dieselbe Zeile gespielt wird.
    Als ich die Wagenumrisse sehe, werde ich langsamer. Schlagartig katapultiert es mich zurück in die Nacht, in der meine Mom starb. Die Chevelle liegt zerquetscht an einem dicken Baumstamm, die Windschutzscheibe zerborsten, zwei Reifen sind geplatzt. Sie muss seitlich weggeschleudert sein, sodass die Fahrerseite das meiste vom Aufprall abbekommen hat.
    Mir ist sofort klar, dass mich im Wagen Fürchterliches erwartet, so wie ich es ahnte, als ich die Badezimmertür öffnete und meine Mom fand. Und wieder würde ich nichts tun können. Fast mache ich kehrt und laufe weg, weil ich es nicht sehen will, aber die Beifahrertür schwingt auf, und Ethan stolpert heraus. Er hält sich den Oberarm, von dem eine Blutspur bis runter zu seiner Hand läuft, und seine Wange ist aufgeschürft.
    Ich reiße mich
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