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Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)
Autoren: Martina André
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gut zu erkennen. Mit einer schnellen Bewegung ließ er ihn herabsausen und gab damit das Signal zum Lospreschen, und schon schossen sie mit ihren Gäulen, ohne einen Laut von sich zu geben, über die Hügelkuppe. Doch als sie die Senke erreichten und ihre Schwerter in die ersten schlafenden Leiber stießen, mussten sie zu ihrer Verblüffung feststellen, dass sich unter den Zelten und Decken keinerlei Leben verbarg.
    „Eine Falle!“, zischte Struan, noch bevor Gero zu Bewusstsein kam, dass etwas nicht stimmte.
    Verwirrt schaute er sich um und vernahm im gleichen Moment ein surrendes Geräusch, das sich zwischen ihm und Nicolas seinen Weg in die Nacht bahnte. Nicolas stierte immer noch dem rasch davonfliegenden, kleinen Feuerball hinterher, dem nun ein regelrechter Feuerregen folgte.
    „Schilde!“, brüllte Hugo d’Empures, und Gero riss seinen schwarzweiß bemalten Holzschild in die Höhe, wobei er nicht nur seinen Körper, sondern auch Hals und Kopf von David zu schützen versuchte. Sein Arm zitterte unter den einschlagenden Pfeilen, und es grenzte an Zauberei, dass das Pferd nicht getroffen worden war. Von irgendwoher hörte er ein Aufstöhnen. Rasch überzeugte er sich von Nicolas’ Unversehrtheit, der noch immer wie eine Kröte unter seinem Schild kauerte. Entschlossen packte er den Zügel von dessen Hengst und gab seinem eigenen Pferd die Sporen. Im gleichen Moment brüllte Hugo d’Empures die Anweisung, sie sollten sich an den Rand des Kessels verteilen, bis weitere Befehle folgten.
    Gero überlegte nicht lange und preschte mit Nicolas im Gefolge zu einem grob zusammengezimmerten, hölzernen Unterstand. Eine gute Entscheidung, denn nun strömten von überall Angreifer über die Kämme der umliegenden Hügel. Mit einem lauten „Allahu Akbar“, wie es bei den Heiden üblich war, stürzten sie sich auf die verblüfften Christen.
    „Heilige Jungfrau“, stotterte Nicolas mit seiner weibischen Stimme, „was machen wir nun?“
    „Kämpfen!“, grunzte Gero. „Bleib immer bei mir, dann wird dir nichts geschehen.“ Entweder sterbe ich zuerst, dachte er grimmig, oder du bleibst auf jeden Fall am Leben.
    „Wir warten, bis die Heiden im Kessel angekommen sind“, riet er Nicolas. „Sie werden ja wohl kaum ihre eigenen Leute von oben mit brennenden Pfeilen beschießen.“
    Nicolas nickte im Schein eines Feuerkorbes, und Gero konnte sehen, wie seinem franzischen Kameraden vor Furcht die Lippen bebten. Als die ersten Mameluken herangestürmt kamen, überließ Gero seinem nervösen David die Zügel und preschte ihnen entgegen. Unzweifelhaft war es ein Vorteil, dass sowohl er als auch das Pferd vollkommen schwarz waren. Nur die metallische Panzerung des Tieres und sein schwarzweißer Schild verrieten sie im flackernden Feuer. Trotzdem reichte das Überraschungsmoment noch, um beide Angreifer durch zwei gezielte Schwertstreiche zu töten.
    Hinter ihm brüllte Nicolas seinen Namen, und als er umkehrte, sah er, wie sein Kamerad von einem Angreifer vom Pferd gezerrt worden war und voller Verzweiflung dessen Schwertstreichen auswich wie eine Kakerlake einem wütenden Putzfeudel. Gero erschlug den Heiden mit einem unfairen Hieb von rückwärts, so dass er über Nicolas zusammenbrach und blutüberströmt auf ihm liegen blieb. Der genuesische Bruder quiekte unter dem schweren Leib wie ein frisch abgestochenes Schwein, und für einen Moment befürchtete Gero, der Mameluke könne ihn in seinen letzten Atemzügen vielleicht doch noch aufgespießt haben. Aber als er den noch warmen Leichnam mit Kraft wegzog, stand Nicolas hastig auf und blickte ähnlich panisch an sich herab, wie Gero es getan hatte, als er von Roland gerettet worden war. Hinter ihnen tobte derweil ein mörderischer Kampf. Irgendwo in dem Getümmel war die hünenhafte Gestalt des Schotten zu entdecken, der umrahmt von Feuer und Rauch sein Breitschwert wie einen Dreschflegel schwang und, wenn Gero sich nicht täuschte, damit einzelne Gliedmaßen seiner Angreifer durch die mit Qualm geschwängerte Luft schleuderte. Gero war versucht, sich ebenfalls ins Kampfgetümmel zu stürzen, zumal Nicolas bestimmt nicht der Einzige war, der seine Hilfe benötigte. „Bleib hier und pass auf die Pferde auf“, riet er ihm.
    „Verdammt, wo willst du hin?“, fauchte Nicolas unerwartet aggressiv. „Du kannst mich doch nicht einfach schutzlos den Heiden überlassen!“
    Aus einem Augenwinkel sah Gero, wie Brian und ein Turkopole in Bedrängnis geraten waren. „Geh in
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