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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)
Autoren: Terri Brisbin
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ihm erst jetzt bewusst, dass Duncan genauso verschmutzt aussah. Eine Erklärung war vonnöten, und zwar auf der Stelle.
    „Duncan?“, rief er laut genug, um die Menge zu übertönen, die daraufhin sofort verstummte und eine Reaktion seinerseits auf die Frau und ihren Anblick erwartete.
    „Aye, Laird“, antwortete Duncan und führte Jocelyn bis zur Treppe, ehe er ihn ansah.
    „Hast du die Verlobungsvereinbarung?“
    Duncan griff in seinen durchweichten Übermantel aus Leder und zog mehrere Pergamentrollen heraus. Während er sie ihm so hinhielt, dass sie nicht auch noch schmutzig werden konnten, war sich Connor sicher, den Anflug eines Lächelns über das Gesicht seines Freundes huschen zu sehen. Er nahm den Stapel mit Pergamenten an sich, faltete sie auseinander und las den enthaltenen Text. Zufrieden darüber, dass alles seinen Anweisungen entsprechend erledigt worden war, nickte er Duncan zu.
    „Willkommen …“ Wieder sah er auf das Pergament, da er nach dem Vornamen seiner Braut suchte. „Willkommen, Jocelyn MacCallum, beim MacLerie-Clan. Reinigt Euch ein wenig, denn der Priester wartet bereits in der Kapelle auf uns.“
    Ihm entging nicht Duncans verärgerter Blick, dem ein ebensolcher von seiner Verlobten folgte. Dies erstaunte ihn, denn sie wusste doch, die Vermählung sollte gleich nach ihrer Ankunft erfolgen. Ihr Bruder würde erst freikommen, wenn man sie zu Mann und Frau erklärt hatte und die Ehe vollzogen war. Letzteres erschien ihm aber nun gar nicht mehr so verlockend, da sie vor ihm stand und sich Brocken übel riechenden Morastes von ihrer Kleidung lösten und vor seinen Füßen landeten. Sein ganzer Clan stand um sie versammelt, beobachtete jede Bewegung von ihr und lauschte gebannt auf jedes folgende Wort.
    „Ich möchte meinen Bruder sehen, bevor wir heiraten, Mylord.“ Ihre Stimme klang klar, wobei ein empörter Unterton nicht zu überhören war. Sie wollte sich ihm nicht hingeben ohne die versprochene Gegenleistung.
    „Es geht ihm gut. Und jetzt wascht Euch und sputet Euch.“ Nachdem er sich zum Heiraten entschlossen hatte und eine passende Braut gefunden war, wollte er nicht unnötig lange warten. Dass er den ganzen Tag im kalten Wind hoch oben auf der Festung gestanden hatte, war seiner Laune nicht unbedingt zuträglich. Und nun stellte sie auch noch Forderungen.
    Sie kam einen Schritt auf ihn zu, sodass eine übelst riechende Wolke ihn vollkommen einhüllte. „Ich möchte ihn jetzt sehen, Mylord.“
    Die Umstehenden schnappten in Anbetracht einer solchen Unverfrorenheit erschrocken nach Luft. Vor seinem Clan wagte sie es, an seinem Wort zu zweifeln? Dieser Fehler musste ihr aufgefallen sein, denn plötzlich machte sie einen erschreckten Eindruck und sah irritiert die Menschen an, die sich um sie drängten. Dann aber schaute sie wieder Connor an und war kühn genug, seinem Blick zu trotzen.
    „Respektlosigkeit scheint im MacCallum-Clan weit verbreitet zu sein, wie ich sehe. Zweifelt Ihr an meinem Wort?“
    „Aye, Mylord. Ich möchte erst meinen Bruder sehen, bevor ich das Ehegelübde ablege.“
    Er hielt den Atem an und war im Begriff, sie auf das Schärfste zurechtzuweisen, da sie seine Ehre anzweifelte und sich seinen Anweisungen widersetzte. Doch Duncans Miene war für ihn Warnung genug, genau das nicht zu machen. So verlockend es auch sein mochte, sie hier und jetzt zu tadeln, so sollte ihr Leben im Clan nicht auf diese Weise beginnen. Connor wusste, ihm blieben noch genügend Gelegenheiten, um sie auf den rechten Weg zu bringen, wenn sie erst einmal ganz und gar sein Besitz war. Er winkte einen seiner Männer zu sich und flüsterte ihm etwas zu. Anschließend baute er sich mit verschränkten Armen vor Jocelyn auf und starrte sie durchdringend an, während ihr Bruder aus dem Verlies geholt wurde.
    Diese Wartezeit nutzte er, um seine künftige Ehefrau gründlich zu mustern. Er versuchte, diese Schlammschicht zu durchdringen, aber bis auf ihre Augenfarbe konnte er nichts näher bestimmen. Sie hatte grüne Augen.
    So wie Kenna.
    Er fühlte, wie sich ihm der Magen umdrehte, und er hatte Mühe, sich unter Kontrolle zu halten. So sehr wurde er von einer Übelkeit attackiert, dass er fürchtete, das erbrechen zu müssen, was er am Nachmittag gegessen hatte. Seit Langem hatte er nicht mehr an Kenna gedacht, und er fragte sich, warum sie ihm jetzt auf einmal in den Sinn kam. Vermutlich wurden durch die anstehende Hochzeit Erinnerungen geweckt, die besser nicht zum Leben erwachen
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