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Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Highlanders (German Edition)
Autoren: Terri Brisbin
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später zum zweiten Mal verheiratet war. Er selbst fühlte sich von dieser Tatsache überwältigt, doch was seine Braut empfand, das war ein anderes Thema. So wie ihr Arm zitterte und wie sie mit den Zähnen klapperte, konnte die Ehre, seine Gemahlin zu sein, sie nicht mit Freude erfüllen.
    „Ailsa“, rief er eine seiner Dienstmägde zu sich. „Bring die Lady in ihre Gemächer und kümmere dich um sie.“
    Er ließ Jocelyn los und sah ihr nach, wie sie wortlos Ailsa in die Burg folgte. Danach winkte er Duncan zu sich. Nachdem sich die Menge aufgelöst hatte und jeder auf dem Hof wieder seiner Arbeit nachging, sagte er: „Komm mit nach drinnen. Ich will eine Erklärung hören, wieso du, genauso wie meine Braut, von Kopf bis Fuß mit Schlamm bedeckt bist.“
    Es war pure Willenskraft, die Jocelyn auf den Beinen hielt, um die Hochzeit zu überstehen und dieser älteren Bediensteten durch die Festung und mehrere Treppen hinauf bis in den wohl entlegensten Turm zu folgen. Jeder Schritt war eine Herausforderung, jeder Moment war von Schmerz erfüllt. Aber sie wusste, wenn sie auch nur ein Mal zögerte, würde sie auf der Stelle zusammenbrechen. Also fixierte sie den Rocksaum der Frau, die ihr den Weg zeigte, und betete, das Ziel möge bald erreicht sein.
    Nachdem sie mit der Missachtung Bekanntschaft gemacht hatte, die ihr frisch gebackener Ehemann ihr entgegenbrachte, war sie sich nicht sicher, was sie in ihren Gemächern erwartete. Ailsa öffnete die Tür und wartete, bis Jocelyn eingetreten war. Nachdem sie in ihrer schmutzigen Kleidung die Schwelle überschritten hatte, erstarrte sie förmlich beim Anblick der Ausstattung, mit der sie konfrontiert wurde.
    Der nach Osten ausgerichtete Raum war großzügig bemessen, mehrere verglaste Fenster ließen viel Licht herein. Ein Teil einer Wand wurde von einem ausladenden Kamin in Anspruch genommen, unter dem größeren Fenster war ein Alkoven in die Mauer eingelassen.
    Bequeme Kissen luden zum Verweilen auf der Holzbank ein, und noch verlockender war das riesige Bett in einer Ecke des Raums. Da sie die frischen Bezüge nicht schmutzig machen wollte, sah sie sich Hilfe suchend nach Ailsa um.
    „Kommt, Mylady“, sagte diese und führte ihre neue Herrin in die Kammer. „Lasst Euch aus diesen Kleidern helfen.“ Jocelyn verspürte weder den Wunsch noch besaß sie die Kraft, sich den Bemühungen der älteren Frau zu widersetzen. „Ich habe Bescheid gegeben, damit Euch heißes Badewasser gebracht wird.“
    Jocelyn kämpfte einmal mehr gegen die Tränen an, die sie zu überwältigen drohten, seit sie erfahren hatte, dass ihr Schicksal in den Händen der MacLeries lag. Die Schuld daran schob sie auf ihre Erschöpfung und ihre Sorge um das Wohl ihres Bruders. Sie gestattete Ailsa, sie von den schlammigen Gewändern zu befreien, selbst ihr Unterkleid war vollkommen verdreckt. Als Geräusche vor der Tür darauf hindeuteten, dass das versprochene Badewasser gebracht wurde, führte Ailsa Jocelyn hinter einen Wandschirm und zog ihr dort noch die restlichen Hemden aus. Danach säuberte sie jenen groben Morast von ihrem Körper, der es bis auf ihre nackte Haut geschafft hatte. Wenig später tauchte Jocelyn in einen riesig anmutenden Holzzuber ein, der mit dampfendem Wasser gefüllt war, das einen aromatischen Duft verbreitete.
    Ailsa wusch ihr Haar mit einer beißenden Seife und spülte es mehrmals aus, und sie bekam auch mit, dass ihr das Mädchen bei der restlichen Körperwäsche half. Sie nahm ebenfalls wahr, wie sie in dicke Tücher gewickelt wurde, sich aufs Bett setzte und man ihr ein Tablett mit Speisen servierte. Was danach geschah, wollte ihr beim besten Willen nicht einfallen, nachdem die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne sie aus einem tiefen Schlaf geweckt hatten.
    Panik überfiel sie, als ihr bewusst wurde, dass sie den zweiten Teil der Abmachung bislang nicht eingehalten hatte. Es sei denn, alle Welt machte viel zu viel Aufhebens um die Erfahrung, das Bett mit einem Mann zu teilen. Allerdings bezweifelte sie, dass ihr Ehemann in der vergangenen Nacht, von ihr unbemerkt, seine ehelichen Rechte eingefordert haben könnte.
    Sie stieg aus dem Bett, immer noch in die Tücher vom vorherigen Abend gewickelt, und durchsuchte die verschiedenen Truhen nach etwas, das sie anziehen konnte. Jocelyn wusste nicht, wo ihr eigenes Gepäck geblieben war, und hier fand sie nichts Passendes. Jäh packte sie erneut die Angst, da Connor weiterhin an ihrem Bruder Vergeltung üben konnte,
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