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Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung

Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 17 - Wider aller Hoffnung
Autoren: Sean Williams & Shane Dix
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zu.
    »Hallo, Tahiri.«
    Die junge Frau lächelte, als sie näher kam. Ihr hellblondes Haar war viel kürzer als zuvor; sie trug nun beinahe ununterbrochen ihren Kampfanzug und schloss ihn bis zum Hals. Sie hatte sogar Schuhe an, woran sich Jaina wirklich noch gewöhnen musste. Sie wusste nicht, ob Tahiri versuchte, auf diese Weise ihre Narben zu verbergen, oder ob ihre neue Persönlichkeit die Uniform einfach mochte. Wie auch immer, es war ein auffälliger Anblick. Ihre Miene, selbst hinter dem Lächeln, war wachsam und konzentriert, als müsste sie sich blind ihren Weg durch eine andere Kultur ertasten.
    Vielleicht ist das ja genau, was tatsächlich passiert, dachte Jaina. Der alten Tahiri wäre die Umgebung hier vertraut gewesen, während Riina alles zum ersten Mal sah. Nun gab es keine Trennung mehr zwischen den beiden Persönlichkeiten, sondern die neue Tahiri hatte beide in sich vereint.
    »Was kann ich für dich tun?«, fragte sie.
    »Ich möchte gerne mit dir sprechen«, sagte Tahiri. »Wenn du Zeit hast.«
    Jaina setzte sich wieder hin. »Ich habe gerade nicht viel zu tun.«
    Tahiri wählte einen Sessel gegenüber dem von Jaina und hockte sich auf die Kante. All ihre Energie war gebändigt und konzentriert. Dies ließ sie trotz ihres jugendlichen Aussehens sehr reif wirken. Ihre wieder geöffneten Narben waren zu kalten weißen Linien verheilt.
    »Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass es mir leidtut«, sagte Tahiri.
    Jaina zog die Brauen hoch. »Warum das denn?«
    »Es gibt viele Gründe. Ich möchte, dass du weißt, wie leid es mir tut, dass ich solchen Ärger gemacht habe. Und es tut mir vor allem leid, dass ich dich ausgewählt habe.«
    Jaina schüttelte verwirrt den Kopf. »Mich ausgewählt? Wer hat mich ausgewählt? Wozu?«
    »Sie sind auf Mon Calamari zu dir gekommen. Mein altes Ich und Riina hatten unterschiedliche Gründe, aber sie haben dich beide ausgewählt. Wenn irgendwer ihnen helfen konnte, dann du.«
    Jaina kämpfte gegen die komplizierte Idee an, dass Tahiri von ihren früheren Ichs sprach, als wären es vollkommen unterschiedliche Identitäten, und konzentrierte sich stattdessen darauf, worum es dieser neuen Person ging.
    »Ich erinnere mich, dass sich die alte Tahiri bei mir gemeldet hat«, sagte sie. »Sie glaubte, Anakin wolle sie umbringen. War das Riina?«
    Tahiri nickte. »Zum Teil − aber es ging auch um mich, denn ich kämpfte immer noch mit meinen Schuldgefühlen. Das alte Ich hatte das Gefühl, dass ich Anakin verlassen hätte. Sie glaubte, sie hätte mehr für ihn tun sollen − vielleicht sogar mit ihm sterben.« In den Augen der jungen Frau standen Tränen, aber alle anderen Gefühle beherrschte sie sorgfältig. »Wir standen am Rand eines geistigen Zusammenbruchs und hatten einen Körper, ein paar Erinnerungen, aber kaum etwas in unserer Persönlichkeit gemein. Keine wollte, dass die andere überlebte, aber ich denke, Riina wusste als Erste, was getan werden musste. Wenn sie nicht miteinander verschmolzen wären, wären beide gestorben oder hätten jegliche geistige Gesundheit verloren. Als unser zerbrechliches Gleichgewicht rings um uns her zusammenbrach, gingen wir zu der einzigen Person, die uns helfen konnte, und verließen uns darauf, dass sie das Richtige tun würde, selbst wenn sie damals nicht wusste, was das war.«
    »Ich glaube, ich fange an zu verstehen«, sagte Jaina ernst.
    »Du hast uns an Anakin erinnert, Jaina«, fuhr Tahiri fort. »Du bist seine Schwester und ähnelst ihm in vielerlei Hinsicht. Wir spürten, dass wir dir vertrauen konnten. Wir waren sicher, dass du für uns da sein würdest, falls wir dich brauchen sollten.«
    »Um ein Ende zu machen?«
    »Oder uns zu retten. Egal.« Tahiris Miene war ernst. »Ich, die neue Tahiri, die Person, die alles geerbt hat, was diese beiden waren, bin dankbar, dass sie − wir − dich ausgewählt haben. Für das, was du für uns getan hast, Jaina, werde ich ewig in deiner Schuld stehen.«
    Tahiri senkte den Kopf. Und Jaina versuchte, eine Möglichkeit zu finden, die Situation ein wenig aufzuhellen. Sie hatte gesehen, was eine solche Schuld Leuten antat.
    »Hör zu«, sagte sie. »Das ist keine große Sache. Jeder hätte das getan.«
    Tahiri stand auf und nickte respektvoll. »Danke für deine Worte, Jaina − und danke, dass du mich angehört hast.«
    Jaina betrachtete die junge Frau vor sich und fragte sich, wer genau diese neue Person war und was aus ihr werden würde. Es schien so wenig von dem Mädchen übrig zu
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