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Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
Autoren: Kathy Tyers
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zusammenzogen.
    Etwas würde geschehen. Er konnte es spüren, wenn er mithilfe der Macht lauschte. Etwas sehr Wichtiges, aber…
    Was?
    Eine Ryn mit samtigem Fell und stacheliger Mähne, die Borsten an Schwanz und Unterarmen grau vor Alter, redete gerade mit Jacens Vater, Han Solo.
    »Das da sind unsere Karawanenschiffe«, bellte sie und fuchtelte mit den Händen. »Unsere.« Sie schnaubte, und der Atem drang mit einem hupenden Geräusch durch die vier Löcher in ihrem Chitinschnabel.
    Han drehte sich um und hätte dabei Jacen beinahe mit dem linken Arm angerempelt. »Im Augenblick können wir es uns nicht leisten, sie in eine Umlaufbahn zu bringen, um die Systeme zu überprüfen. Deine Leute befanden sich in einem gesperrten Bereich, Mezza.«
    Mezzas weiches taupefarbenes Fell hatte orangerote Flecke. Ihre bläuliche Schwanzspitze zitterte, eine Geste, die Jacen inzwischen als Zeichen von Ungeduld zu deuten gelernt hatte.
    »Gesperrter Bereich!«, fauchte sie. »Die Absperrung, durch die Ryn nicht kommen würden, ist noch nicht erfunden worden, und das da sind unsere Karawanenschiffe. Unsere. « Sie tippte auf die fadenscheinige Weste, die ihre breite Brust bedeckte. »Und sag mir jetzt bloß nicht, ich sollte dir vertrauen, Captain. Das tun wir. Aber SELCORE vertrauen wir nicht. SELCORE und diesen Leuten da oben.« Sie zeigte zum Himmel.
    Hans Mundwinkel zuckten, und der siebzehnjährige Jacen spürte beinahe, wie angestrengt sein Vater sich das Lachen verkneifen musste. Han Solo konnte es verstehen, wenn die Flüchtlinge sich auf inoffizielle Erkundungsflüge begaben, besonders mit ihren eigenen Schiffen. Aber Han trug die Verantwortung für diese Siedlung. Also durfte er sich nicht anmerken lassen, wie sehr ihn das alles erheiterte, denn man erwartete von ihm, dass er die Anordnungen von SELCORE durchsetzte und diesen jugendlichen Kriminellen zumindest öffentlich die Leviten las. Er und Mezza würden das eigentliche Problem zweifellos später unter vier Augen besprechen.
    Und jetzt stürzte sich Han erst einmal in die Auseinandersetzung.
    Jacen beobachtete das Schauspiel und versuchte, ein weiteres Teil des Puzzles zu finden, das er in jeder einzelnen Zelle seines Wesens wahrnahm. Er war als Jedi ausgebildet und ungewöhnlich wahrnehmungsfähig, und er wusste genau, dass die Macht kurz davor stand, sich zu verschieben.
    Diesmal wagte er nicht, die Anzeichen zu ignorieren.
    In seinem rechten Wangenknochen kribbelte es. Er berührte verlegen seine Wange, dann strich er sich abermals das Haar aus dem Gesicht. Er brauchte dringend einen Haarschnitt, aber hier interessierte sich niemand dafür, wie er aussah. Seine Beine wuchsen immer noch, und seine Schultern wurden breiter. Er fühlte sich wie ein ungelenker Hybride aus ausgebildetem Jedi und kaum erwachsenem Jungen.
    Er lehnte sich gegen die Außenwand der Hütte und starrte auf sein neues Zuhause hinaus. Die Kuppel war von SELCORE, der Flüchtlingsorganisation der Neuen Republik, errichtet worden und sollte tausend Siedlern Platz bieten. Selbstverständlich hatte man zwölfhundert hineingezwängt. Außer den ausgestoßenen Ryn gab es mehrere hundert verzweifelte Menschen, zerbrechliche Vors, Vuvrianer mit ihren riesigen runden Köpfen – und einen jungen Hutt.
    Und die gnadenlosen Yuuzhan Vong schweiften weiter durch die Galaxis, zerstörten ganze Planeten und versklavten oder opferten deren Bevölkerung. Das üppige Ithor, das gesetzlose Ord Mantell und Obroa-Skai mit seinen wunderbaren Bibliotheken – alle waren sie den gnadenlosen Eroberern zum Opfer gefallen. Der Huttraum und alle Planeten entlang der Route nach Corellia wurden angegriffen. Und die Neue Republik hatte immer noch keine Ahnung, wie sie die Yuuzhan Vong aufhalten sollte.
    Han Solo hatte die linke Hand an der Hüfte und stritt sich mit Mezza, der Anführerin des größeren der beiden Ryn-Clans, wobei er die Übeltäter – eine Gruppe junger Leute in Jacens Alter mit verblassenden Jugendstreifen auf den Wangen – genau im Auge behielt. Die Ryn-Clans bewohnten eine der keilförmigen Anordnungen von Hütten mit blauem Dach in Siedlung Zweiunddreißig. Die Synthplas-Kuppel wölbte sich über ihnen, so grau wie der vergiftete Nebel, der draußen umherwirbelte.
    Jacen war mit einer Empfindsamkeit gesegnet – oder verflucht – , die er früher einmal hinter angestrengten Scherzen verborgen hatte, und es fiel ihm nun relativ leicht, bei beinahe jeder Auseinandersetzung die Beweggründe aller
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