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Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 06 - Planet der Verlorenen
Autoren: Kathy Tyers
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beteiligten Seiten nachzuempfinden. Daher bestand seine Aufgabe hier unter anderem darin, seinem Vater bei Verhandlungen wie dieser zu helfen. Han neigte dazu, den direkten Weg zu einer Lösung zu suchen, statt sich die Standpunkte aller Beteiligten anzuhören. Er war den Ryn durch die Hälfte der Neuen Republik gefolgt, weil er die Clanmitglieder seines neuen Freundes Droma wiederfinden wollte, die nach der Invasion überall verstreut waren. Als eine Welt nach der anderen den Flüchtlingen die Türen verschlossen hatte, waren die Ryn zu Bettlern geworden, verschmäht und verraten. Sie hatten schreckliche Verluste hinnehmen müssen. Sie brauchten jemanden, der sich für sie einsetzte.
    Also hatte sich Han Solo widerstrebend bei der immer größer werdenden Flüchtlingsorganisation gemeldet. »Ich mache es nur so lange, bis sie sich irgendwo niedergelassen haben.« So hatte er es jedenfalls Jacen gegenüber erklärt.
    Jacen war aus Coruscant hierher geflohen. Vor zwei Monaten hatte die Neue Republik ihn und seinen Bruder nach Centerpoint gerufen, zu diesem massiven Hyperraum-Repulsor mit Schwerkraftlinse im corellianischen System. Alle hatten gehofft, dass Anakin, der Centerpoint schon einmal zuvor aktiviert hatte, es wieder schaffen würde.
    Militärberater hatten die Yuuzhan Vong dazu verleiten wollen, Corellia anzugreifen, um in diesem Fall Centerpoint als Interdiktionsfeld zu benutzen, den Feind dadurch im corellianischen System festzunageln und dann zu vernichten. Selbst Onkel Luke hatte gehofft, dass die Station nur als Schild und nicht als Waffe benutzt werden würde.
    Die Neue Republik würde sich von der Katastrophe, die aus diesem Plan entstanden war, vielleicht nie mehr erholen können.
    Jacen erkannte an den Falten in Hans Gesicht, den mühsamen Bewegungen und den grauen Strähnen im Haar deutlich, unter welcher Anspannung der Mann stand. Han Solo war jahrelang mit Bürokraten konfrontiert gewesen und hatte sogar den Protokolldroiden seiner Frau irgendwie ertragen, aber selbst das hatte ihn nicht wesentlich geduldiger gemacht.
    Draußen auf dem staubigen Weg vor der Hütte der Solos stand nun auch Romany, Anführer des zweiten Ryn-Clans, und drehte seinen Schwanz zwischen starken Händen. Das Fell auf seinen Unterarmen und an der Schwanzspitze stand ab wie gebleichte Borsten.
    »Dein Clan«, sagte Han und zeigte auf Romany, »glaubt also, dass ihr Clan« – nun wies er auf Mezza – »vorhat, unsere Transportschiffe zu stehlen und alle anderen hier auf Duro sitzen zu lassen? Ist es das, was du meinst?«
    Jemand weiter hinten in Romanys Gruppe rief: »Das würde mich jedenfalls nicht wundern, Solo.«
    Ein anderer Ryn trat vor. »Früher waren wir besser dran, da konnten wir wenigstens für Credits tanzen und die Zukunft vorhersagen. Zumindest hatten wir unsere eigenen Schiffe. Wir konnten unsere Kinder vor vergifteter Luft bewahren. Und vor vergifteten Worten.«
    Han schob die Hände in die Taschen seines staubigen Overalls und warf Jacen einen Blick zu. Jacen war inzwischen beinahe so groß wie sein Vater.
    »Irgendwelche Vorschläge?«, murmelte Han.
    »Sie machen nur ihrer Frustration Luft«, stellte Jacen fest.
    Er blickte auf. Die graue Synthplas-Kuppel über ihren Köpfen war gefaltet geliefert worden und zog sich nun in ausgebreitetem Zustand über drei gebogene Metallstreben. Die Flüchtlinge hatten sie mit Netzen aus hiesigen Fasern verstärkt, und beinahe die halbe Kolonie legte Doppelschichten ein, um die Kuppel und ihre Hütten weiter zu verbessern. Die andere Hälfte arbeitete draußen an einem Reservoir in einem alten Steinbruch und einer Wasserreinigungsanlage, die von SELCORE geliefert worden war.
    Abrupt riss Han den Arm hoch und rief: »Heh!«
    Jacen fuhr gerade noch rechtzeitig herum, um einen jungen männlichen Ryn aus Romanys Gruppe zu sehen, der mit einem Salto herbeisprang und sich in Kampfhaltung duckte. Zwei aus Mezzas Gruppe blockierten ihn mit überraschender Geschmeidigkeit. Innerhalb von Sekunden stand Han inmitten einer Massenschlägerei, die zu anmutig war, um wirklich gefährlich zu wirken. Ryn waren von Natur aus Akrobaten. Sie wirbelten ihre Gegner an den borstigen Schwänzen herum und heulten dabei durch die Schnäbel wie eine Herde von Astromech-Droiden. Es wirkte beinahe, als würden sie tanzen, spielen, ihre Anspannung lockern.
    Jacen setzte gerade dazu an zu sagen: Halte sie nicht auf. Sie müssen sich abreagieren.
    Aber in diesem Augenblick sackte er zusammen. Seine
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