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Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang

Titel: Das Erbe der Jedi-Ritter 04 - Der Untergang
Autoren: James Luceno
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Macht am Werke.«
    Leia schwieg daraufhin nur.
    Han kniff die Augen zusammen und nickte. »Wookiees haben ein Sprichwort: Das eigentliche Wild bei jeder Jagd ist das Unerwartete. Aber anscheinend vergisst man das leicht, wenn man eine Zeit lang aus dem Spiel ist.«
    Leia hörte etwas anderes und Beunruhigendes aus seiner Stimme heraus. Sie zeigte auf die Reisetasche. »Die hast du praktisch nicht mehr aus der Hand gelegt, seit du zurück bist«, sagte sie so beiläufig wie möglich. »Willst du nun auspacken oder planst du, sie gepackt zu lassen, damit du allzeit bereit bist?«
    Han bückte sich nach der Tasche. »Es hat wenig Sinn, sie auszupacken.«
    Leia verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich denke, das hätte ich kommen sehen sollen. Also bist du noch gar nicht richtig zu Hause?«
    »Ich bin in letzter Zeit zu viel zu Hause gewesen.« Er grinste sie an. »Wahrscheinlich bist du es schon leid, mich hier zu sehen.«
    Leia rührte sich nicht. »Dreh mir nicht das Wort im Mund um, Han.«
    Er zeigte auf sich. »Wer dreht hier wem das Wort im Mund herum? Ich sage nur, dass ich noch ein paar Sachen zu erledigen habe.«
    »Und zwar?«
    »Zum einen muss ich Roa finden. Und Droma helfen, seine Familie aufzutreiben. Er hat mir die Haut gerettet, weißt du – zweimal.«
    Leia lachte ironisch. »Erzähl mir nicht, du ständest bei Droma in der Lebensschuld. Das ist zu viel, Han – sogar für dich.«
    Er runzelte die Stirn. »Du erwartest wohl nicht von mir, dass ich Roa einfach vergesse und Droma hängen lasse?«
    Sie trat einen Schritt auf ihn zu. »Haben Wookiees nicht ein Sprichwort über sinnlose Risiken? Vor ein paar Minuten habe ich dir zugehört, wie du Anakin davor gewarnt hast, etwas Überstürztes zu tun, und jetzt teilst du mir mit, du wolltest nach Roa und nach Dromas vermissten Familien angehören suchen. Könntest du dir endlich einmal darüber klar werden, wie du es denn nun haben willst, Han?«
    »Was ist falsch daran, wenn ich beides will?«
    Leia schnaubte. »Die Rückverwandlung ist offenbar abgeschlossen. Sag guten Tag zu deinem früheren Ich, Han.«
    »Rückverwandlung – mitnichten. Ich bin immer noch der Gleiche, den du geheiratet hast, Liebling. Außerdem hast du überhaupt keinen Grund, mir etwas vorzuhalten. Während ich hier Trübsal geblasen habe, warst du auf Dantooine, in den Imperialen Restwelten, überall, und bist die gleichen Risiken eingegangen.«
    »Willst du damit sagen, wenn ich aufhöre, Flüchtlingen zu helfen, wirst du deinen Flirt mit der Vergangenheit beenden?«
    »Meinen Flirt?«, fragte er. »Und wie nennst du das, was du tust?«
    Leia wollte etwas erwidern, änderte jedoch die Meinung und setzte neu an. »Die Neue Republik ist ein gefährlicher Ort, Han. Ich könnte deine Hilfe gebrauchen.«
    Er hob abwehrend die Hände. »Das habe ich schon mehrmals gehört.«
    »Für gewöhnlich hast du auch zugehört.«
    Han ging zum Geländer und wieder zurück, wobei er ihren Blick mied. »In einer Hinsicht werde ich dir sogar helfen. Ich meine, wo es sich bei Dromas Familie schließlich um Flüchtlinge handelt…«
    Leia verstummte für einen Moment. Natürlich war sie erleichtert, weil er endlich seine Trauer überwunden hatte, und trotzdem spürte sie, dass er darauf aus war, einen Neuanfang zu machen, so wie er es sein ganzes Leben lang getan hatte. Vom Waisenkind zum Imperialen Offizier, vom Schmuggler zum Anführer der Rebellen – stets erschuf er sich neu. Viel wusste sie ja nicht über diesen Droma, aber er schien aus dem gleichen Holz geschnitzt zu sein. Obwohl sich Droma sicherlich wegen seiner verschollenen Verwandten Sorgen machte, war er dennoch ein Herumtreiber und Spitzbube, der für jedes Abenteuer zu haben war.
    Sie beobachtete Han, der am Rand des Balkons auf und ab schritt. »Ich weiß nicht, wie du das alles bisher geschafft hast«, sagte sie dann.
    Er blieb stehen und sah sie an. »Was geschafft?«
    »Eine Familie zu gründen. Dich ein Stück vom Rand fern zu halten.«
    »Das war einfach nur mein ›Flirt‹ mit der Beständigkeit.« Er versuchte zu grinsen, was allerdings misslang. »Sieh mal, ich war gerade im Aufbruch, okay? Ich habe noch Verpflichtungen.«
    »Und was ist mit deinen Verpflichtungen uns gegenüber?«
    »Das hat nichts mit uns zu tun.«
    »Ach, nein?« Sie trat auf ihn zu. »Vor langer Zeit habe ich begriffen, dass dir niemand auf irgendeine Weise vorschreiben kann, wer du zu sein hast. Und ich gebe es gerne zu: Genau das mag ich so sehr an dir.
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