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Das Ende des großen Fressens - · Wie die Nahrungsmittelindustrie Sie zu übermäßigem Essen verleitet - · Was Sie dagegen tun können

Das Ende des großen Fressens - · Wie die Nahrungsmittelindustrie Sie zu übermäßigem Essen verleitet - · Was Sie dagegen tun können

Titel: Das Ende des großen Fressens - · Wie die Nahrungsmittelindustrie Sie zu übermäßigem Essen verleitet - · Was Sie dagegen tun können
Autoren: PeP eBooks
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eine Belohnung zu verschaffen. Das innere Ringen setzt ein (»Soll ich, oder soll ich nicht?«), und irgendwann zerbröselt die Entschlossenheit, Nein zu sagen.
    Manchen Menschen fällt es besonders schwer, sich zu beherrschen,
wenn sie so viel wiegen wie noch nie zuvor. An diesem Punkt erscheint ihnen ihr Wunschgewicht unerreichbar. Für andere kommt die wahre Herausforderung erst, wenn sie ihr Traumgewicht erreicht haben und nun erkennen müssen, dass ihr Kampf nie vorüber sein wird, weil die Konditionierung auf Überessen das ganze Leben andauert. Es ist hilfreich, diese Tatsache anzuerkennen. Beim Rückfall geht es nicht darum, ob man stark genug ist, der Versuchung stimulierender Speisen zu widerstehen, sondern darum, klug damit umzugehen.

40 | Eine Frage der Wahrnehmung [Ref 243]
    Die neue Esskultur soll letztendlich nicht nur Ihr Essverhalten verändern, sondern auch die Wahrnehmung geschmacksoptimierter Produkte. Ob Sie dauerhaft dazu in der Lage sind, sich anders zu ernähren, hängt davon ab, ob Sie es schaffen, solche Produkte als Feinde zu sehen, nicht als Freunde.
    Dazu reicht es nicht, dass man Ihnen sagt, Sie sollten sich nicht vollstopfen, oder dass Speisen mit viel Zucker, Fett und Salz nur das Verlangen nach mehr Zucker, Fett und Salz erhöhen. Niemand wird Sie intellektuell überzeugen können, dass solche Tröster Stress nicht lindern, sondern verschlimmern. Sobald Sie denken: »Das habe ich mir verdient«, oder: »Ich nehme nur ein kleines Stück«, kann niemand Sie mehr daran erinnern, dass Sie nach dem Essen anders denken werden.
    Doch wenn Sie lernen, Essen aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, und den mächtigen Einfluss hoch schmackhafter Speisen spüren, verinnerlichen Sie diese Gedanken immer besser. Erst dann erkennen Sie, wie solche Nahrungsmittel Sie in dem Teufelskreis von Reiz-Verlangen-Belohnung-Gewohnheit festhalten. Erst dann können Sie auch akzeptieren, dass essbare Belohnungen von kurzer Dauer sind und langfristig nur Ihren Wunsch nähren, weiterzuessen. An diesem Punkt wird Ihnen klar, dass Sie in der Falle sitzen, weil Sie niemals so viel essen können, dass es reicht–und dann erwarten Sie nicht mehr, dass Ihr Befinden sich durch Nahrung bessert. Schließlich erkennen Sie die langfristigen Folgen konditionierten Überessens in ihrem ganzen Ausmaß.

    Wenn es so weit ist, bewerten Sie Nahrung mit anderen Augen. Ihre Einstellung wandelt sich, und Sie sehen Nahrungsmittel in einem neuen Licht. Damit hat sich Ihre Wahrnehmung entscheidend verändert.

Das Ende der Völlerei

41 | »Unser Erfolg ist das Problem«
    Nicht nur diejenigen, die auf Überessen konditioniert sind, müssen ihre Wahrnehmung verändern, sondern auch die Nahrungsmittelindustrie. Das beginnt mit einem ehrlichen Blick auf die eigenen Herstellungs- und Marketingprozesse.
    Vor nicht allzu langer Zeit konnte ich mich in London mit Topmanagern eines der größten Nahrungsmittelkonzerne der Welt unterhalten. Sie bezogen zu der Zeit in der britischen Presse Prügel für die Rolle der Industrie bei der epidemischen Zunahme der Fettsucht. Gleichzeitig befassten sich einige Parlamentsmitglieder mit schärferen Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung. Außer mir waren auch einige europäische Kollegen eingeladen, die sich auf Regierungsebene mit Lebensmittelregulierung auskannten, um gemeinsam über die jeweilige Verantwortung nachzudenken.
    Man hatte mich um einen zehnminütigen Vortrag gebeten. Eine meiner ersten PowerPoint-Folien war ein Kreis, um den herum sich zahlreiche tödliche Krankheiten gruppierten. In der Mitte dieses Kreises stand »Adipositas«. Nachdem ich geschildert hatte, wie krankhaftes Übergewicht zu Schlaganfall, Bluthochdruck, hohem Cholesterinspiegel und Diabetes beiträgt, belegte
ich die enorme Zunahme der Fettleibigkeit anhand von Zahlen und erklärte, wie falsch die weit verbreitete Vorstellung eines individuellen, genetisch festgelegten »Setpoints« beim Gewicht ist.
    Danach folgte ein kurzer Überblick über die Informationen aus diesem Buch. Als ich erwähnte, dass Menschen zum Überessen neigen, sobald Nahrung leichter zugänglich ist, sah ich, wie sich die Mienen der Manager veränderten. Sie begriffen, dass ich gerade zum Kern ihres Geschäftsmodells vorstieß. Ich beschrieb die anregenden Eigenschaften von Zucker, Fett und Salz–besonders in Kombination–und erklärte, dass unser Gehirn darauf geeicht ist, sich auf die schmackhaftesten Reize zu konzentrieren. »Je mehr Sinne
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