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Das Ende des großen Fressens - · Wie die Nahrungsmittelindustrie Sie zu übermäßigem Essen verleitet - · Was Sie dagegen tun können

Das Ende des großen Fressens - · Wie die Nahrungsmittelindustrie Sie zu übermäßigem Essen verleitet - · Was Sie dagegen tun können

Titel: Das Ende des großen Fressens - · Wie die Nahrungsmittelindustrie Sie zu übermäßigem Essen verleitet - · Was Sie dagegen tun können
Autoren: PeP eBooks
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und das wiederum ist ein Anreiz, die Kontrolle zu behalten. Die neuen Gewohnheiten ersetzen mit der Zeit die alten und erleichtern Ihnen, sich an Ihren Essensplan zu halten.
    Dazu ist kein großer Aufwand erforderlich. Bei sitzender Lebensweise bewirkt bereits ein kurzer Spaziergang pro Tag eine Veränderung. Wenn Sie Ihren Tagesablauf allmählich umstellen, um mehr körperliche Aktivität einzubauen, nehmen auch Kraft und Ausdauer mit der Zeit zu.

38 | Essen, was uns guttut
    Um kontrolliert essen zu können, müssen wir unser Essverhalten auf unsere Lebensumstände und persönlichen Vorlieben abstimmen. Das gelingt durch Veränderungen im Tagesablauf und in der Umgebung, die es uns gestatten, auch unser Belohnungsverhalten zu verändern.
    Eine Frau, die ich hier Penny nennen will, beherrscht etliche solcher Strategien. Interessanterweise ist sie mit dem Kriegsberichterstatter Andrew verheiratet, von dem zu Beginn des Buches die Rede war–dem Mann, für den M&Ms eine größere Herausforderung darstellen als ein Treffen mit Dschihadisten.
    Penny isst, was ihr Körper braucht, und meidet alles, was ihr nicht wirklich guttut. Typisch dafür ist ihre Reaktion während einer langen Fahrt nach New Jersey. Penny und Andrew fuhren von Washington aus nach Norden und hatten es eilig. Als Penny meinte, sie hätte Hunger, schlug Andrew vor, an einer Tankstelle Halt zu machen und einen Schokoriegel zu besorgen. Aber Penny lehnte ab.
    Dieser Moment ist ein gutes Beispiel dafür, wie sie über Nahrung denkt. »Ich kann so etwas nicht essen, auch wenn ich wirklich Hunger habe«, erklärt sie. »Es hält nicht lange vor, und ich fühle mich immer noch leer.«
    Sie möchte lieber Nahrung, die lange den Bauch füllt. Wenn man ihr einen Teller Kekse hinstellt, sagt sie: »Nein, danke.« Sie findet, dass Eiweiß besser für sie ist, und isst mittags gern einen Geflügelsalat oder ein Putensandwich ohne die obere Scheibe Brot. Abends liebt sie Steak und Salat.

    Penny hat keine Lust, die Mengen abzumessen, sondern kann intuitiv beurteilen, wie viel sie braucht. Dazu wartet sie nicht, bis ihr Körper ihr zufunkt, dass es reicht, oder der Magen meldet: »Ich bin satt.« Sie weiß aus Erfahrung, wovon sie satt wird, ohne sich vollzustopfen. »Ich esse, was mein Körper verbraucht«, meint sie dazu. »Ich weiß, wie es mir nach bestimmten Speisen geht.«
    Ich frage Penny nach dem Unterschied zwischen ihrem Ansatz und dem von Andrew. Für sie besteht ein großer Unterschied darin, dass sie aufmerkt, wenn das Essen kommt, er hingegen nicht. »Sein Gehirn scheint automatisch zu melden: ›Oh, hier gibt es etwas Gutes.‹ Und schon greift er zu.« Sie hingegen registriert bewusst, dass Nahrung bereitsteht, und entscheidet dann, was sie als Nächstes tun sollte. »Ich sehe hin und denke: ›Oh, das ist etwas zu essen. Habe ich Hunger? Ist das gut? Mal überlegen.‹«
    Dabei stellt sie sich immer die Frage, wie es ihr hinterher wohl geht, wenn sie etwas Bestimmtes isst. »Geht es mir anschließend besser? Werde ich davon richtig satt?« Solche Gedanken scheinen Andrew nie in den Sinn zu kommen.
    Penny verhält sich anders als viele andere, indem sie eigene Regeln aufstellt und diese befolgt. Solche Regeln entspringen nicht aktuellen Modediäten und sind nicht allgemeingültig, doch bei ihr greifen sie.
    Dazu sind wir alle in der Lage–Regeln aufzustellen, die in unseren persönlichen Bedürfnissen und Wünschen wurzeln. So lernen wir wieder, dass wir essen, weil es uns nährt, nicht weil es einen Kick verspricht. Und wir sind hinterher zufrieden und haben nicht das Gefühl, dass uns etwas nicht gegönnt wurde.
    Die passenden Strategien können Sie erst finden, wenn Sie bereit
sind, sich zu verändern. Auch dieser Entschluss ist eine sehr persönliche Angelegenheit.
    Nennen wir ihn Frank. Von Kindesbeinen an kämpfte er mit seinem Gewicht. Er war immer das »Dickerchen«, das die Nutella aus dem Glas löffelte und die Bemühungen seiner Mutter, die Kekse außerhalb seiner Reichweite zu verwahren, durchkreuzte. Nach dem Abendessen besuchte er Freunde, die später aßen, um noch einmal etwas zu bekommen.
    Mit Ende zwanzig hatte Frank schon 30 Kilo Übergewicht. Doch was ihn störte, war nicht nur sein Gewicht. Eines Abends vertilgte er ganz allein eine große Pizza mit Salami, Pilzen und grüner Paprika und merkte plötzlich, dass er sich verändern musste. Es ging ihm körperlich schlecht, doch was ihm wirklich Angst machte, war die Erkenntnis,
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