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Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern

Titel: Das Einhornmädchen Vom Anderen Stern
Autoren: Anne McCaffrey , Margaret Ball
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strahlte die Damen noch mal an, während er bereits aus dem Raum hinausschwebte und Hafiz ihm beinahe rennend hinterhereilte. »Ich Großalarm gebe und Kavallerie versammle.«

    Acorna war bereits die Treppe hinauf verschwunden, Calum ihr nach, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm, und auch Rafik versuchte Schritt zu halten.
    Judit fing Li und Hafiz am Fußende der Treppe ab. »Was ist los?«
    »Ach, ist nichts. Halten Sie Gäste bei Laune«, beschwichtigte Herr Li sie. »Ist das nicht Baron Manjari, den ich sehe da? Bis jetzt noch keine Gelegenheit, ihm zu zeigen meine Neuerwerbungen. Ist nun Zeit dafür.«
    Judit war zu gut geschult, um nachzufragen, welche Neuerwerbungen er denn meinte, und folgte dem Schwebestuhl gehorsam dorthin, wo der Baron Kommodore, seine Frau und Tochter jetzt standen, sein Gesichtsausdruck leicht selbstgefällig, ihrer empört.
    »Ah, lieber Herr Li«, empfing sie der Baron so zuvorkommend wie immer. »Wir waren soeben im Begriff, uns von Ihnen verabschieden zu wollen. Ihre liebreizende Acorna hat uns gerade verlassen und uns uns selbst überlassen.«
    »Sie bat mich, Ihnen zu zeigen meine Kostbarkeiten, das alles ist«, erklärte Herr Li, legte einen Finger an seine Nase und zwinkerte seinen Gästen zu. »Habe gerade neue erworben.«
    Sein Finger wanderte nun zu seinen Lippen herab, um Verschwiegenheit zu signalisieren. »Sie reisen viel und mich beraten können, wie ich kann alles schützen.«
    »Sicherlich, Herr Li, sind Sie dazu doch nicht auf meinen Rat angewiesen?« entgegnete der Baron Kommodore.
    »Ah, müssen meine Schätze gesehen haben zuerst und dann erteilen Rat. Wir jetzt gehen. Ähm… manches davon nicht geeignet für Damen, Sie verstehen?« fügte Li im Flüsterton hinzu. »Meine Judit wird unterhalten liebreizende Frau und Tochter, während Sie kommen mit mir.«

    Da war etwas im Tonfall des alten Herrn, das es Baron Kommodore Manjari unmöglich machte, sich ihm zu verweigern. Mit einem entschuldigenden Achselzucken in Richtung seiner Damen folgte er Lis Schwebestuhl von dem rauschenden Fest fort zu dem am anderen Ende des Hauses gelegenen Arbeitszimmer. Hafiz folgte den beiden unauffällig, um dafür zu sorgen, daß der Baron von jeglichen möglichen Verbündeten abgeschnitten war, die ihren Abgang bemerken mochten.
    Die Kinder waren bereits im Arbeitszimmer versammelt, Chiura hockte halb schlafend auf Acornas Schoß, und die anderen zwei klammerten sich an ihrem Kleid fest. Als der Baron nach Li eintrat, rang Khetala nach Atem und versteckte sich hinter Acorna, während Jana statt dessen schützend vor sie sprang. »Tun Sie ihr nicht weh!«
    »Mein liebes kleines Mädchen«, entgegnete der Baron mit seiner leicht heiseren Stimme, »warum solle ich dieser lieblichen jungen Dame irgendein Leid anzutun wünschen?«
    Beim Klang der trockenen, rauhen Stimme packte Khetala Acorna entsetzt an der Schulter.
    »Er ist es«, sagte sie, ihre eigene Stimme kaum mehr als ein Wispern. »Er hat sonst immer geflüstert. Aber ich erkenne ihn.
    Das tue ich!«
    »Ich auch«, verkündete Jana.
    Chiura wachte auf, sah dem Baron ins Gesicht und wimmerte vor Furcht.
    »Rattenfänger!« schrie sie gellend auf und versuchte, sich in Acornas Schoß zu verkriechen.
    »Der Rattenfänger«, wiederholte Jana. »Sie sind mit Didi Badini gekommen und haben meine Chiura fortgeholt – aber wir haben sie zurückbekommen!«
    »Der Rattenfänger«, bestätigte Khetala. »Sie kamen mit Didi Badini und haben mich in ihren Bumsschuppen verschleppt.«

    Der Baron prustete, schluckte und lief rot an.
    »Unsinn!« gelang es ihm schließlich zu krächzen. Er wandte sich zu Li um. »Sie würden dem Wort dieser zerlumpten Gestalten aus den Minen mehr Glauben schenken als dem eines Mannes aus guter Familie? Ich habe diese Kinder noch nie zuvor gesehen.«
    »Sie haben viele Male mit Didi Badini geredet«, widersprach Khetala unerschütterlich. »Ich habe mir Ihre Stimme eingeprägt. Da gab es nicht viel, woran man sonst denken konnte, in der Kammer, in der sie mich festhielt. Ich kann mich an sämtliche Worte erinnern, die Sie gesagt haben, von dem Tag an, als Siri Teku mich an Sie verkauft hat, bis zu dem Tag, an dem die Dame mich gerettet hat. Wollen Sie, daß ich alles wiederhole, was ich Sie sagen gehört habe?«
    »Lächerlich!« empörte sich Baron Manjari. »Das Ganze ist ein frei erfundenes Lügengespinst, und ich kann es beweisen!
    Das Kind in Anyag hatte eine Peitschennarbe auf einer Wange…«
    Das
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