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Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari

Titel: Das Echo Labyrinth 02 - Die Reise nach Kettari
Autoren: Max Frei
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mich umdrehte, sah ich Schürf unser Gepäck unter Metallteilen hervorziehen.
    »Hilf mir doch - was guckst du denn so? Du bist wirklich ein guter Rennfahrer, Max. Einen Piloten wie dich hab ich noch nie erlebt.«
    »Stimmt, der Junge ist begabt. Leider übertreibt er mitunter«, hörte ich hinter meinem Rücken die bekannte Stimme von Sir Juffin. »Aber meistens kommt er damit durch.«
    »Ach, Juffin, Sie glauben gar nicht, wie lange ich auf dieses Treffen gewartet habe«, sagte ich mit der Stimme von Sir Machi Ainti und begann zu lachen.
    »Ach, Machi, auch wenn Sie es nicht glauben: Ich habe einfach keine Kraft, mich mit Ihnen zu unterhalten«, antwortete Juffin belustigt. »Max, probier es noch mal.«
    Daraufhin begrüßte ich ihn ohne Arabesken.
    »So gefällst du mir besser«, meinte er. »Willkommen, Schürf. Der Junge hat das A-Mobil ruiniert, wie ich prophezeit hatte. Aber zum Glück gehört der Wagen dem Staat.«
    »Ja, er ist ein wilder Fahrer«, meinte Schürf geistesabwesend und zog mit trauriger Miene seinen teuren Teppich aus dem A-Mobil-Wrack. »Max, kannst du mir jetzt endlich helfen?«
    Ich nahm schnell die Taschen und überließ meinem Freund die Teppiche. Dann gingen wir in Juffins Arbeitszimmer, um Kamra zu trinken und zu plaudern. Das war für mich so verlockend, dass mir das Wasser im Munde zusammenlief.
    Ich redete fast eine Stunde ununterbrochen. Unterdessen gab Juffin mit einer Handbewegung Schürf sein Gesicht zurück.
    »Ich brauche die Illusion ja nur zu beseitigen und muss keine neue schaffen - warum sollen wir dafür auf Sir Kofa warten?«
    Ich hatte fast vergessen, wie Schürf aussah, und erschrak ein wenig, als ich sein eigentliches Gesicht erblickte.
    »Das war's«, meinte Lonely-Lokley, als ich endlich aufhörte zu reden. Dann stand er auf. »Ich fahre jetzt nach Hause, wenn ihr nichts dagegen habt.«
    »Mach das«, sagte Juffin nickend und sah uns so zufrieden an, dass sich in seinem Büro eine seltene Idylle ausbreitete.
    Ich blieb mit Juffin allein.
    »Wo ist eigentlich der neugierige Melifaro?«, fragte ich. »Und wo sind die anderen?«
    »Ich hab allen befohlen, uns in Ruhe zu lassen. Du wirst noch viel Zeit haben, dich mit ihnen zu unterhalten, und ich wollte nicht, dass außer mir noch jemand deinen Bericht aus Kettari hört. Er ist streng geheim, Max, und muss absolut vertraulich bleiben. Mein Leben lang hab ich von Machi Seltsames erwartet, aber auf so was wäre ich nie gekommen«, sagte mein Chef und wirkte nachdenklich wie selten. »Und ich verstehe noch immer nicht alles. Im Falle von Machi ist das aber völlig normal - er kann einfach nicht anders. Zeig mir doch bitte mal deine Stadtpläne.«
    »Wenn Sie wollen, schenke ich sie Ihnen, Juffin. Auch wenn ich weiß, dass Sie nicht sentimental sind.«
    »Behalte sie lieber. Womöglich brauchst du sie mal. Offenbar rechnet Machi irgendwann mit deinem Besuch. Auf jeden Fall solltest du dabei auf der Hut sein. Ein Weltenwechsel, wie du ihn erlebt hast, gehört zu den gefährlichsten Dingen, die du bisher in Echo durchgemacht hast.«
    »Mir hat er aber gefallen«, antwortete ich verträumt. »Warum ist er eigentlich so gefährlich?«
    »Weil all diese Dinge zu hastig auf dich einprasseln. Außerdem führst du immer wieder ganz naiv vor, was du alles kannst. Machi ist ein Schlauberger, aber er kann dir nicht immer helfen. Außerdem überlässt er die Menschen mitunter gern ihrem Schicksal - passiere, was da wolle. Weißt du, in allen Welten gibt es Jäger, die auf der Suche nach Leuten wie dir sind. Und im Vergleich mit ihnen ist einer wie Kiba Azach nur ein süßer Traum. Aber jetzt kann ich dich endlich loben. Du hast nicht nur meine, sondern auch deine Erwartungen übertroffen.«
    »Kann sein«, meinte ich achselzuckend. »Aber im Moment ist mir alles egal. Wahrscheinlich bin ich einfach nur müde.«
    »Stimmt, Max, du solltest dich erholen. Und wo könntest du das besser als hier? Jeden Abend ab acht.«
    »Sie haben schon wieder Recht«, seufzte ich und lächelte ergeben. »Am besten fange ich schon heute damit an. Ich muss nur zu Hause ein paar Stündchen schlafen.«
    »Nein, trink lieber etwas von deinem Lieblingsbalsam und bleib bis zum Abend hier. Außerdem übernachtest du heute sowieso bei mir, weil ich unbedingt verstehen muss, was dir in Kettari genau widerfahren ist. Während du schläfst, werde ich meine Neugier stillen.«
    »Schön - machen wir's wie nach meiner Ankunft in Echo! Dann werde ich ja auch Chuf
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