Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
zu retten, eine Art Widerstandsbewegung ins Leben zu rufen. Es wäre riskant, aber er war mehr als befähigt, in solch einem Milieu zu agieren.
    Alarmanzeigen leuchteten auf.
    Noch ehe selbst seine akzelerierten Gedankenroutinen wirklich erfassten, wie ihm geschah, wurde sein Schiff zurück in die Raumzeit gezerrt. Die Sensoren ließen nichts erkennen außer einer winzigen Raumanomalie direkt vor dem Rumpf. Dann fielen sie aus, wie auch der Antrieb. Das Netz des Schiffs brach zusammen. Die Schwerkraft setzte aus und überließ ihn dem freien Fall. Die Kabinenbeleuchtung erlosch. Er konnte nicht auf seinen U-Shadow zugreifen. Ein biononischer Feldscan ergab, dass das Lebenserhaltungssystem abgeschaltet war.
    Ein Link öffnete sich zu seinen makrozellularen Clustern. »Sie sind verhaftet«, teilte Admiral Kazimir ihm mit.
    »Vorläufig«, entgegnete Marius. »Sie kommt zurück.«
    »Vergessen Sie's. Keiner von ihnen kommt zurück.«
    Als Araminta die große Passagierkapsel vor dem langgestreckten weißen Haus landete, verließ sie plötzlich ihr Mut. Selbst die kleine Überraschung, die sie für ihn vorbereitet hatte, erschien ihr mit einem Mal dürftig. Sie hatte absolut keine Ahnung, wie er reagieren würde. Sicher, er hatte ihr seinerzeit beigestanden, aber das war, als die Living-Dream-Fanatiker seine Heimatwelt und seine Leben bedroht hatten.
    Jetzt waren sie fort, dank ihr und der großen Täuschung, bei der er ihr geholfen hatte. Nun würde Ellezelin für all den Sachschaden, den seine Truppen während der Invasion verursacht hatten, Wiedergutmachung leisten. Das hatte Inigo versprochen, als er dorthin zurückgekehrt war, um die Führerschaft zu übernehmen, die sie niedergelegt hatte. Es würde seine Zeit dauern, die Living-Dream-Bewegung aufzulösen, aber er war der beste - und der einzige - Kandidat für den Job. Nach der Elevation der Leere war er derjenige, dem man zutraute, es richtig zu machen.
    Zwei ihrer Ichs traten hinaus auf das Gras, ihr Originalkörper und Araminta Zwei. Mit allen vier Augen schaute sie sich um, genoss die Vertrautheit.
    Mr Bovey war fleißig gewesen seit ihrem Aufbruch. Das Haus war repariert worden und frisch gestrichen. Andererseits, wenn irgendjemand eine schnelle Qualitätsrenovierung durchführen konnte, dann ja wohl er, mit all seinen Kontakten, die er in der Branche besaß.
    Mehrere seiner Ichs kamen aus dem Haus und rannten auf sie zu. Und sie lächelten alle, was ihr einen mächtigen Kloß in jeder ihrer beiden Kehlen bescherte. Er macht sich noch was aus mir! Jetzt, da sie endlich glaubte, dass alles gut werden würde, hatte sie das Gefühl, jeden Augenblick losheulen zu müssen - das würden eine Menge Tränen werden. Schlagartig lief das Gaiafield vor Erleichterung schier über, die seine Ichs laut und deutlich hineinposaunten.
    Acht seiner Verkörperungen umzingelten ihre zwei. Der junge Blonde sah sie schüchtern an. »Du bist zurückgekommen.«
    Seine Unsicherheit war zu viel. Sie fiel ihm kurzerhand um den Hals. Dann küssten sie sich.
    »Das war der Hammer, was du da durchgezogen hast«, sagte sein asiatisches Ich zu Araminta Zwei. »Du hast nicht einmal gewankt, nicht eine Sekunde. Ellezelin, die Licht der Herrin, du hast immer weiter- und weitergemacht. Der absolute Wahnsinn.«
    »Was blieb mir denn anderes übrig«, sagte sie zu ihm. »Es war die einzige Möglichkeit für mich zu überleben.«
    »Wir sind tausend Tode gestorben, als die Raiel die Relais hochgejagt haben. Dann hat Gore angefangen zu träumen, und du warst in Makkathran. Es war ...« Alle seine Ichs auf dem Rasen lachten. »Ozzie, du warst unglaublich. Eine Zeitlang lag das Schicksal des ganzen Universums in deiner Hand.«
    Araminta grinste ihn neckisch an. »Hat dich das angemacht?«
    Der blonde Bursche räusperte sich. »Könnte schon sein.«
    »Ich geb' dir erst mal was wieder. Warte.« Sie schloss ihre Augen, konzentrierte sich auf die Art und Weise, wie ihre Gedanken sich im Gaiafield ausbreiteten. Langsam und vorsichtig zog sie sich zurück aus dem Körper, den sie sich geborgt hatte. Als sie die Augen wieder öffnete, stand er direkt vor ihr, mit diesem ach so vertrauten Lächeln auf dem Gesicht. Dann schaute er an sich herab. »Danke, du hast gut auf ihn aufgepasst.«
    »Klar hab' ich das, was denkst denn du?« Damit löste sich Araminta von dem Blondschopf und ging hinüber zum Original - sie hatte nie aufhören können, von ihm in diesen Kategorien zu denken. Es war ein bisschen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher