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Das Ding vom Mars

Das Ding vom Mars

Titel: Das Ding vom Mars
Autoren: David Grinnell
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Marsmensch sein Bewußtsein zurückerlangt und versuchte, sich auf seine Arme zu stützen. Ich hob ihn so vorsichtig wie möglich auf, schaffte ihn aus dem Krater und legte ihn quer über den Sattel. Dann ritt ich mit ihm zur Ranch, Unterwegs wurde er wieder ohnmächtig. Ich legte ihn zu Bett, wusch seine Wunden und wartete.
     
2. Kapitel
     
    Bewußtlos lag der Marsmensch in meinem Schlafzimmer! In unregelmäßigen Stößen entrang sich der Atem seiner Brust, zeitweilig begleitet von einem gequälten Stöhnen. Ich saß neben ihm und überdachte die Möglichkeiten einer wirksamen Hilfe. Die nächste Stadt war zu weit entfernt, um ihn ungefährdet in ein Krankenhaus zu transportieren. Einen Arzt konnte ich nicht holen, denn, wie ich schon sagte, war ich nicht interessiert, Irgendeinen Menschen seinen Aufenthaltsort wissen zu lassen.
    Ich mußte auch das gescheiterte Raumschiff in meine Überlegungen einbeziehen. Es gehörte nicht zu meinen Gewohnheiten, einer Verdienstmöglichkeit aus dem Wege zu gehen, und es war denkbar, daß mir einiges von der Ausrüstung des Marsmenschen Geld bringen konnte. Wer weiß – vielleicht bestanden Teile des Schiffes aus Edelmetallen oder wertvollen Mineralien. Auch die Instrumente konnten von großem wissenschaftlichen Wert sein und sich teuer an eine interessierte Industrie verkaufen lassen. Kurz – ich betrachtete das Wrack bereits als mein Eigentum – als ein Geschenk des Himmels, könnte man sagen.
    Als ich sah, daß der Marsmensch nicht so bald zu sich kommen würde, ließ ich ihn allein und ritt zu dem Wrack. Mehrere Stunden lang suchte ich zusammen, was mir wertvoll erschien und kehrte nach Sonnenuntergang mit drei Säcken voller Geräte zurück. Der Verwendungszweck der meisten Geräte war mir unbekannt, doch hoffte ich, daß mir eine nähere Untersuchung Aufschluß geben würde. Ich betrat mein Haus und sah, daß der kleine, gelbhäutige Marsmensch aus dem Bett gestiegen war und sich zu einem tiefen Sessel am Kamin geschleppt hatte.
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Du sollst im Bett bleiben, Freund“, sagte ich und nahm an, daß er kein Wort verstehen könne, „du siehst aus wie ein Leichnam.“
    Sein gesundes Auge starrte mich bewegungslos an. Es war tief und rund, wie das Auge eines Rehs oder einer Antilope. Sein Gesicht zuckte, und es war zu sehen, daß er Angst vor mir hatte. Er gab einige stammelnde Laute von sich und sagte dann etwas.
    Ich war einen Moment sprachlos, denn es klang wie Englisch, Ich konnte es nicht gleich verstehen, denn er sprach sehr schnell, aufgeregt und mit fehlerhafter Aussprache.
    „Was sagten Sie?“ rief ich, „sprechen Sie englisch?“ Er deutete auf seinen übel zugerichteten Hals. Dann wiederholte er seine Worte langsam und sorgfältig.
    „Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe“, sagte er, und diesmal verstand ich ihn.
    Es war die größte Überraschung für mich. Wie konnte er aus dem Weltraum kommen und englisch sprechen?
    „Wieso hat man dort oben“, ich machte eine unbestimmte Geste in Richtung der Zimmerdecke, „Kenntnisse von unserer Sprache?“
    Er lächelte ein wenig und stöhnte dann wieder auf.
    „Ich lernte es durch die Sendungen der irdischen Rundfunkstationen, die wir auf unserer Bahn abhörten.“
    So ist es also, dachte ich, wir stehen bereits unter Beobachtung. Er studierte heimlich unsere Gewohnheiten. Ein Spion.
    „Wodurch sind Sie abgestürzt?“ fragte ich. „Hat Ihre Maschine versagt?“
    Sein Gesicht sah verzerrt aus.
    „Nicht jetzt“, sagte er, „ich fühle mich zu schlecht, um zu sprechen. Bitte helfen Sie mir ins Bett. Morgen werden wir uns unterhalten.“
    Er versuchte aufzustehen und sank auf die Knie. Ich packte ihn unter den Armen, legte ihn auf das Bett, und augenblicklich fiel er in Schlaf. Er mußte seine ganzen Kräfte zusammengenommen haben, um mein Zimmer zu untersuchen und einige Worte mit mir zu wechseln.
    Ich machte mir etwas zu essen und bemerkte, daß er keinen Versuch unternommen hatte, etwas von den bei mir stets reichlich vorhandenen Nahrungsmitteln zu sich zu nehmen. Später untersuchte ich die Geräte, die ich von dem Wrack mitgebracht hatte, konnte aber keine näheren Aufschlüsse über ihre wahre Natur gewinnen. Dann legte ich mich ebenfalls schlafen.
    Ich erwachte mit Kopfschmerzen. Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, und das war für mich ein sicheres Zeichen, daß etwas nicht in Ordnung war. Mein linker Arm schmerzte, die Ohren sausten. Ich wußte, daß ich krank war und am
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