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Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)
Autoren: Cate Tiernan
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Steppdecke. Schon fühlte ich mich ein bisschen besser.
    » Ach«, meinte er und verdrehte die Augen. » Du glaubst also wirklich, dass du manchmal deine Urteilskraft benutzt?«
    Ich trat nach ihm und dann grinsten wir einander an und mir ging es wirklich schon viel besser.
    » Das war ein unglaubliches brach gestern Abend«, sagte er. » Sehr intensiv.«
    » Allerdings«, pflichtete ich ihm bei. » Wie geht es Alyce? Hast du schon mit ihr gesprochen?«
    Er nickte. » Sky und eine andere Hexe von Starlocket sind bei ihr. Sie fühlt sich ungefähr so wie du. Aber sie ist ganz aufgeregt. Sie hat sehr viel von dir bekommen.«
    » Ich habe viel von ihr bekommen«, sagte ich langsam. » Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, es zu verarbeiten.«
    » Das wird seine Zeit brauchen«, prophezeite Hunter und streichelte geistesabwesend mein Bein. Ich sah ihm in die Augen und fragte mich, wie ich das, was ich ihm sagen musste, rausbringen sollte.
    » Es tut mir leid wegen gestern«, setzte ich an, und seine Augen verdunkelten sich. Ich schluckte. » Es war nur… Ich konnte so etwas nicht noch einmal durchmachen. Beim letzten Mal… an der Klippe… als ich dachte, du wärst tot… dass ich dich umgebracht hätte… Ich… ich konnte das einfach nicht noch einmal durchmachen. Ich konnte nicht zulassen, dass ihr zwei euch in einen Kampf… auf Leben und Tod verstrickt. Nie wieder.«
    Seine Miene war ruhig, wachsam.
    » Es tut mir sehr leid, dass ich dich mit einem Fesselspruch belegt habe«, sagte ich. » Ich weiß, wie grässlich das ist. Ich werde Cal nie verzeihen, dass er mir das angetan hat, und jetzt habe ich es mit dir gemacht. Aber ich wusste einfach nicht, wie ich dich sonst da hätte rausholen und mitnehmen sollen. Es tut mir wirklich sehr leid«, sagte ich unglücklich.
    » Cal muss vor den Rat«, sagte Hunter leise. » Er muss sich für sein Tun verantworten. Und weil ich nun mal hier bin, bin ich derjenige, der ihn vor den Rat bringen muss.«
    Ich nickte und bemühte mich, das zu akzeptieren.
    Hunter streichelte mein Knie, und ich spürte, dass von seinen Fingerspitzen ein Zittern ausging, dass hochwanderte bis in meine Magengrube. Er schwieg eine ganze Weile und ich streckte die Hand aus und nahm die seine.
    » Morgen ist Jul«, sagte er schließlich.
    » Richtig. Ich bin ganz durcheinander mit den Tagen. Ich hoffe, morgen ist mir mehr nach Feiern zumute als heute.«
    » Ganz bestimmt«, sagte er mit einem Lächeln.
    » Ich habe morgen noch was vor«, sagte ich. » Falls ich mich rühren kann.«
    » Was denn?«
    » Ich muss nach Meshomah Falls.« Das war die Stadt, wo meine leiblichen Eltern kurze Zeit gelebt hatten– und wo sie gestorben waren. » Ich will zu der Stelle, wo die Scheune niedergebrannt ist.«
    » Warum?«
    » Um etwas herauszufinden«, antwortete ich. » Es gibt so vieles, was ich nicht weiß. Wer hat das Feuer gelegt? Warum? Ich muss es herausfinden. Ich habe das Gefühl, erst dann bin ich ganz. Das habe ich aus dem brach gelernt.«
    Hunter sah mich eine ganze Weile an. » Es ist gefährlich, weißt du«, sagte er. » Jetzt, wo Cal in der Gegend ist und Selene unterwegs hierher.«
    Ich schwieg.
    Dann nickte er. » Okay. Ich hol dich um zehn Uhr ab, einverstanden?«
    Gott, ich liebte ihn.
    Hunter fuhr, denn auch am Dienstag war ich noch ein wenig wacklig auf den Beinen. Er brachte das Thema Cal nur zur Sprache, um mir zu berichten, dass er immer noch nicht hatte ausmachen können, wo er war. » Ich wüsste zu gern, ob ihm jemand hilft«, meinte Hunter und rieb sich das Kinn, und ich dachte an Selene, und Furcht wallte in mir auf. War sie hier? Nein. Sie durfte es nicht sein. Ich war noch nicht bereit.
    Hunter nahm wortlos meine Hand, und ich spürte, wie seine Kraft mich durchströmte und mich beruhigte. Ich bin bei dir, sagte er ohne Worte. Und plötzlich fühlte ich mich besser, leichter.
    Ich war schon einmal in Meshomah Falls gewesen und fand mich recht schnell zurecht. Ich zeigte Hunter den Weg an den Stadtrand, wo ein altes Feld lag, gelbbraun und trocken von der Winterkälte. Ich stieg aus dem Auto und ging mitten hinein, auch wenn ich mich immer noch schwach und ausgelaugt fühlte, als würde ich eine Erkältung ausbrüten.
    Die magischen Werkzeuge von Maeves Hexenzirkel waren im Kofferraum und dort ließ ich sie vorerst auch. Noch brauchte ich sie nicht. Hunter folgte mir.
    » Okay. Lass uns die Stelle finden, an der die Scheune gestanden hat«, sagte er.
    Ich verharrte reglos, die
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