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Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)
Autoren: Cate Tiernan
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Schlimmste, Hausfrau zu sein.«
    » Bree, bitte«, sagte ich und empfand einen Hauch unserer alten Vertrautheit, » das würdest du keine zwei Wochen aushalten. Dann würdest du durchknallen und zur Axtmörderin werden.«
    Sie lachte. » Vielleicht. Ihr beide wollt also keine Hausfrauen werden? Das ist ein edler Beruf, wisst ihr.«
    Ich schnaubte. Ich hatte keine konkrete Vorstellung, was ich mit meinem Leben anfangen wollte– ich hatte mir immer vage irgendetwas mit Mathe oder Naturwissenschaften vorgestellt–, doch ich wusste ohne jeden Zweifel, dass der größte Teil meines Lebens sich um Wicca und meine Studien der Magie drehen würde. Alles andere war frei wählbar.
    » Nein«, sagte meine Schwester. » Ich will nicht heiraten.«
    Etwas an der Art, wie sie das sagte, ließ mich aufhorchen und ich drehte mich auf dem Beifahrersitz um und schaute sie an. Im grauen Winterlicht sah sie abgespannt aus, fast ein wenig gequält, und ihre Augen waren traurig. Ich sah zu Bree hinüber und war gerührt, dass sie ebenfalls sofort verstand, worum es hier ging.
    » Ich hab gehört, dass du Bakker mit Pauken und Trompeten in die Wüste geschickt hast«, sagte Bree und sah Mary K. im Rückspiegel an. » Gut gemacht. Er ist ein Arsch.«
    Mary K. sagte nichts dazu.
    » Weißt du, wer süß ist in deiner Klasse?«, fuhr Bree fort. » Der Hales-Junge. Wie heißt er noch? Randy?«
    » Ohne y, nur Rand«, antwortete Mary K.
    » Ja, genau«, sagte Bree. » Der ist toll.«
    Ich verdrehte die Augen. War ja klar, dass Bree die Neuzugänge schon genauer unter die Lupe genommen hatte. Mary K. zuckte nur die Achseln und Bree ließ es dabei bewenden. Sie lenkte Breezy in eine Parklücke direkt vor Practical Magick und wir stiegen aus in die kalte Dezemberluft.
    Mary K. betrachtete die Ladenfront mit kaum verhohlenem Misstrauen, denn genau wie meine Eltern missbilligte sie mein Engagement für Wicca zutiefst. Doch vor Kurzem hatte ich sie überreden können, zu einer Party hier bei Practical Magick mitzukommen, und da hatte sie viel Spaß gehabt.
    » Entspann dich«, sagte ich, nahm sie am Arm und schob sie sanft in den Laden. » Man wird dir nicht die Seele aus dem Leib saugen, wenn du dir ein paar Kerzen anschaust.«
    » Und wenn Vater Hotchkiss uns hier sieht?«, brummte sie. Das war unser Priester.
    » Dann fragen wir ihn, was er in einem Esoterikladen macht, oder?«, erwiderte ich grinsend. Sobald wir drin waren, ließ ich den Arm meiner Schwester los und nahm mir einen Augenblick Zeit, um mich zu orientieren. Ich war nicht mehr hier gewesen, seit ich mit Hunter hergekommen war, um David wegen der schwarzen Magie, die er gewirkt hatte, zu konfrontieren. Es war zutiefst abscheulich gewesen, und kaum hatte ich den Laden betreten, schlugen die ganzen Erinnerungen wie Wellen über mir zusammen: Hunters Befragung, Davids Schuldeingeständnis, das Hunter ihm gegen seinen Willen abgerungen hatte.
    Es tat weh, dass diese Erinnerungen mit dem Laden verknüpft waren, denn Practical Magick war für mich so etwas wie ein Zufluchtsort geworden, ein schöner, wohlduftender Ort voller Bücher über Magie, ätherischer Öle, Kristalle, Kräuter, Kerzen und dem tiefen, anhaltenden Frieden von Wicca, der alles durchdrang.
    Als ich aufschaute, fiel mein Blick auf Alyce, auf deren Gesicht immer noch eine leise Trauer lag. David war ein guter Freund von ihr gewesen. Sie war eine Brightendale-Bluthexe, und er hatte ihr den Laden übergeben, als man ihn seiner magischen Kräfte beraubt hatte. Sie führte ihn jetzt allein.
    Sie kam zu mir herüber und wir umarmten uns. Ich war größer als sie und kam mir neben ihrer weiblichen Rundheit knochig und unreif vor. Einen Augenblick lang schauten wir einander in die Augen, ohne viel zu sagen. Dann trat ich zurück, damit sie Bree und Mary K. begrüßen konnte.
    » Hi, Alyce«, sagte Bree.
    » Schön, dich zu sehen, Bree.«
    » Erinnern Sie sich an meine Schwester, Mary K.?«, fragte ich.
    » Klar«, meinte Alyce mit einem warmen Lächeln. » Die so begeistert war von Fianna.« Fianna war eine keltische Band, die Mary K. und ich ganz toll fanden. Alyce’ Neffe, Diarmuid, war Mitglied der Gruppe. Ich hatte Mary K. nur mit dem Versprechen zu der Party locken können, dass Fianna dort spielte.
    » Ja«, sagte Mary K. schüchtern.
    » Wir haben von einer Frau, die in Pennsylvania arbeitet, gerade eine Lieferung von sehr interessantem Schmuck bekommen«, sagte Alyce und führte Mary K. zu einer Vitrine. » Vielleicht
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