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Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)

Titel: Das Böse, das im Herzen schläft: Thriller (German Edition)
Autoren: Erin Kelly
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Sekunden ließ Felix die Maske der Ironie fallen; als er Kerry anschaute, tat er es mit dem Stolz und der Anbetung eines Bräutigams vor dem Traualtar. Es war die erste echte Gefühlsregung, die Sophie seit Lydias Bestattung auf seinem Gesicht gesehen hatte.
    Kerry warf jedem von ihnen einen sehr kurzen Blick zu, und dann senkte sie die Lider und starrte wieder zu Boden. Sie sagte kein Wort, und sie schaute sich in der neuen Umgebung auch nicht um. Sophie blickte Tara einen Moment lang in die Augen. Überhaupt keine Reaktion auf die Scheune– das hatte es noch nie gegeben. Schon jetzt gab es eine Menge zu besprechen.
    Felix schloss die Tür hinter ihnen und beugte sich zu Sophie herunter, als wolle er ihr einen Kuss geben, aber stattdessen nahm er ihr das Weinglas aus der Hand und trank es aus. » Gutes Bouquet, kräftige Nase, feiner Jahrgang«, sagte er und war wieder der Alte. » Setz dich, Kerry. Ich hol dir was zu trinken. Verflucht, es ist heiß hier drin.«
    Er streifte seine Jacke ab, und Kerry tat es auch. Sie trug keinen BH unter ihrer Bluse, und Sophie merkte, dass sie an ihrer Stelle errötete. Ihr gegenüber zog Tara peinlich berührt den Kopf zwischen die Schultern, während Matt und Will, beide alt genug, um so zu tun, als merkten sie nichts, eine ernsthafte Diskussion über die Frage begannen, wie eine Garnele am besten zu schälen sei. Der arme Jake rutschte hin und her und zog sich ein Kissen auf den Schoß.
    Den Rest des Abends verbrachte Kerry schweigend. Fragen, die man an sie richtete, beantwortete sie mit einem Lächeln. Sie wirkte durchaus aufrichtig, aber sie ließ Felix für sie sprechen. Stimmte also das Klischee über schöne Menschen, das besagte, sie machten sich nicht die Mühe, eine Persönlichkeit zu entwickeln, weil ihr Aussehen für sie arbeitete? Als Felix zum Kühlschrank ging, folgte Sophie ihm unter dem Vorwand, eine Weinflasche ins Altglas zu werfen, und schloss die Tür hinter ihnen.
    » Na?«, fragte sie.
    Felix war zu betrunken, zu müde oder zu entzückt, um sein Grinsen zu unterdrücken. » Was meinst du? Ich spiele oberhalb meiner Klasse, ich weiß schon, aber… sie ist unglaublich , oder?«
    » Sie ist sehr…« Sophie suchte nach dem passenden Wort. Schön war zu nahe liegend, und war da nicht auch eine unausgesprochene Beleidigung im Spiel? Sonderbar? Naiv? Schüchtern? Unhöflich? » Sie ist sehr… süß. Aber spricht sie nicht?«
    » Ich bin sicher, du wärest auch nicht gerade die Allergesprächigste, wenn du eine ganze Familie auf einmal kennenlernen müsstest.«
    » Vielleicht nicht«, räumte sie ein. Will hatte sich anfangs ein bisschen eingeschüchtert gezeigt, aber er war auch noch sehr jung gewesen. Wann Matt die Familie zum ersten Mal komplett gesehen hatte, wusste sie nicht mehr, aber sie erinnerte sich, dass es einigen seiner Vorgänger angesichts der Energie und der Solidarität der MacBrides die Sprache verschlagen hatte.
    » Und… wo hast du sie kennengelernt, was macht sie, wie lange seid ihr schon zusammen, was ist ihr Background? Ich will alles wissen.«
    » Mein Gott, du bist total wie Mum«, sagte Felix. » Okay. In willkürlicher Reihenfolge. Sie kam vor ungefähr zwei Monaten in den Laden, und seit der Nacht danach sind wir zusammen. Im Moment arbeitet sie nicht. Was ihren Background angeht, du widerlicher Snob, so glaube ich nicht, dass sie in puncto Familie viel vorzuweisen hat. Nicht dass mich das stören würde– ihr alle seid schon mehr, als ein einzelner Mann bewältigen kann.«
    Sophie lächelte bei sich, denn er hatte soeben eine weitere Theorie umschrieben, die sie und Tara sich ausgedacht hatten: dass sie sich zu Leuten mit einem spärlichen Background hingezogen fühlten, weil sie von den MacBrides so leicht zu assimilieren waren. Eine konkurrierende Sippe hätte leicht als unaufhaltsame Kraft mit dem unbeweglichen Objekt ihrer eigenen Einheit zusammenstoßen können.
    » Sie ist ein Rätsel, versteckt in einem Geheimnis, verborgen in einem Mysterium… und das alles lauert hinter zwei fantastischen Titten.«
    » Felix!«
    » Ich schwöre dir, so was wie die hast du noch nie gesehen«, sagte Felix. » Sie sind…«
    » Seltsamerweise bin ich nicht sonderlich scharf darauf, mir die Brüste deiner Freundin vorzustellen.« Sophie verschränkte die Arme vor dem Oberkörper. Ihr war sehr bewusst, dass die Muttermilch die vollen Brüste, die sie als Mittzwanzigerin gehabt hatte, nur vorübergehend wiederhergestellt hatte. Nicht dass
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