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Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)

Titel: Das Band der Wünsche: Roman (German Edition)
Autoren: Randy Susan Meyers
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bereits in das Haus in Jamaica Plain verliebt. Peters Mutter würde wahrscheinlich bemängeln, dass sie sich verkleinerten, aber Caroline hatte das Gefühl, dass sie endlich das Haus gefunden hatten, das genau die richtige Größe für sie hatte. Ihre Wohnung in Cambridge war zu klein gewesen, aber die moderne Villa in Dover war ihr immer zu groß vorgekommen. Sie wirkten darin wie Zwerge, erschlagen von Perfektion. Wie sollte ein Kind in einem derart makellosen Haus unbeschwert herumtollen?
    Sie hielt das glänzende Foto von dem Familienwohnzimmer in Jamaica Plain hoch. Es hatte hohe Fenster und Glastüren, die direkt in den Garten führten. Sie stellte sich vor, wie sie es einrichten würden: roter Orientteppich, Stehlampen, die sanftes Licht verbreiteten, gemütliche Sofas mit weichen Lehnen, auf denen der Kopf bequem lag, während man die Sonntagszeitung las.
    Nicht zu klein. Nicht zu groß. Genau richtig.
    »Das Haus wird dir gefallen, Peter«, sagte Caroline am späten Abend. »Vertrau mir.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Wollen wir so nah am Forest-Hill-Bahnhof wohnen? Weißt du, was das für eine Gegend ist? Ich bin mir nicht sicher, ob es die richtige Umgebung für Savannah ist.«
    Immer mit der Ruhe , sagte sie sich. Lass ihm Zeit .
    »Komm einfach mit und sieh es dir an. Mir zuliebe.«
    Peter setzte sich die Lesebrille wieder auf und nahm sich noch einmal die Unterlagen vor, die er auf dem Couchtisch abgelegt hatte. »Als ich gesagt habe, wir müssen sparen, habe ich an etwas anderes gedacht.«
    »Was hast du dir denn vorgestellt?«
    »Na ja, irgendwas in einer … gehobeneren Gegend.« Er warf einen Blick in die Unterlagen. »Diese Hütte passt zweimal in unser Haus hier. Willst du wirklich in so einem kleinen Haus wohnen?«
    »Es würde mir gefallen, dass wir uns nicht ständig suchen müssen. Und ich will nicht ewig arbeiten, um eine Hypothek abzubezahlen. Außerdem gefällt mir die Vorstellung, Nachbarn zu haben. Savannah wird mit anderen Kindern spielen können. In einigen Vorgärten habe ich Kinderfahrräder gesehen.«
    »Soll das heißen, du würdest ihr erlauben, dort mit ihrem Fahrrad rumzufahren?«
    »Herrgott noch mal, viele Kinder wachsen in der Stadt auf.« Caroline nahm seine Hand. »Wir müssen es ja nicht nehmen. Aber ich möchte, dass du es dir wenigstens ansiehst. Wir könnten mal die Straße entlangspazieren, dann wirst du sehen, was da für nette Leute wohnen. Die Leute nebenan sind beide Ärzte, und gegenüber wohnt ein Schuldirektor. Wir würden ja nicht in ein Kriegsgebiet ziehen. Es ist nur nicht so ein piekfeines Viertel wie das hier.«
    »Du redest ja, als wäre ich ein Snob.« Peter beugte sich vor. »Ich fände es schön, wenn Savannah sich mit Nachbarskindern anfreunden würde, aber ich möchte auch, dass wir ein gutes Leben haben. Ich möchte, dass Savannah es besser hat, als ich es hatte.«
    »Lässt sich dieses Besser in Dollars messen?« Caroline nahm ihr Weinglas. »Was ist mit Liebe? Mit Spaß? Wir hatten beide eine schöne Kindheit. Ich hatte immer Geld zur Verfügung. Dir hat es nie an irgendetwas gemangelt. Du hattest eine große, turbulente Familie. Ich hatte meine Schwestern. Unsere Mütter waren immer für uns da. Und wir wussten beide, woher wir kamen.« Carolines Augen füllten sich mit Tränen. »Wir können Savannah nicht geben, was wir hatten. Das ist unmöglich. Wir können ihr kein Haus voller Geschwister bieten. Sie hat ihre Mutter nicht ständig um sich. Ob es uns gefällt oder nicht, wir sind nun mal keine typische Familie.«
    »Es geht nicht um das Haus, nicht wahr?« Er legte ihr eine Hand aufs Knie.
    Sie wischte sich die Augen mit dem Saum ihres T-Shirts und schüttelte sich. Trotz des milden Wetters war es kühl im Wohnzimmer. »Nein. Mir gefällt das Haus, aber es ist nicht der Grund dafür, dass ich traurig bin. Wir müssen uns überlegen, was wirklich das Richtige für unsere Tochter ist, und das können wir nicht herausfinden, wenn wir uns über einen Graben hinweg verständigen müssen. Ich will dich nicht überzeugen müssen oder mich von dir überzeugen lassen müssen.«
    »Du meinst, wir stehen auf verschiedenen Seiten?«
    Caroline wandte sich ab. Er konnte nicht akzeptieren, dass ihre Familie um ein Haar zerbrochen wäre.
    »Hast du dich jemals gefragt, wie das alles für Savannah ist?«
    Peter sah sie ratlos an. »Wie meinst du das?«
    »Sie ist ein Adoptivkind, und ob uns das gefällt oder nicht, sie wird immer Fragen haben.
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