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Das Amulett des Dschinns

Das Amulett des Dschinns

Titel: Das Amulett des Dschinns
Autoren: DANA KILBORNE
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entgegnete Lauren düster. „Leider nicht. Mein einziger Trost ist, dass es Teri heute Morgen nach ihrer durchzechten Nacht auch ziemlich dreckig zu gehen scheint.“
    Sie drangen tiefer in die Ruinen des ehemaligen Königspalastes ein, von dem, wie Lauren feststellte, zumindest einige Brunnen und ein Teil der Parkanlage erhalten geblieben waren. Als Professor Johnson gerade mehr über den Innenhof erzählte, der nach dem Vorbild des berühmten Löwenhofs der Alhambra in Granada gestaltet worden war, trat plötzlich jemand Lauren von hinten in die Hacken.
    „Hey, was …“ Sie wirbelte herum. Es war Kylie – wer sonst?
    Mit einem süffisanten Lächeln hob die Blondine eine ihrer perfekt gezupften Brauen. „Ach herrje, das tut mir aber leid. Ich hab dir doch nicht etwa wehgetan?“
    Lauren beschloss, wortlos darüber hinwegzugehen und ihre Intimfeindin einfach zu ignorieren. Kylie würde ja doch nur jede Gegenwehr dazu nutzen, noch schwerere Geschütze aufzufahren.
    Aber so einfach wollte die sich nicht geschlagen geben, zumal jetzt auch noch Teri zu ihnen trat. „Sag mal …“, murmelte Kylie ihrer Busenfreundin zu und sog geräuschvoll Luft durch die Nase ein. „Bilde ich es mir nur ein, Teri, oder riecht es hier irgendwie schlecht?“
    Lauren zuckte innerlich zusammen. Sie ballte die Hände zu Fäusten, schaffte es aber irgendwie, ruhig zu bleiben. Nur nicht auch noch Öl ins Feuer gießen …
    „Komm, wir gehen ein Stück nach vorne“, sagte Prue, die die Anspannung ihrer Freundin spürte und nach ihrer Hand griff. „Hier hinten kann ich ja kaum ein Wort von dem verstehen, was der Professor sagt.“
    Natürlich wusste Lauren, dass es sich nur um einen Vorwand ihrer Freundin handelte, um sie aus Kylies Schusslinie zu bringen. Und sie wusste ja, dass Prue recht hatte. Also biss sie auch dann noch die Zähne zusammen, als sie Kylie zischeln hörte: „Komisch, plötzlich ist die Luft wieder gut. Seltsam, oder?“
    „Nicht aufregen“, raunte Prue ihr zu, doch das war natürlich leichter gesagt als getan. Warum konnte Kylie sie nicht einfach in Ruhe lassen? War das denn wirklich zu viel verlangt?
    „Und jetzt gehen wir weiter, um uns die gut erhaltenen Kerker des Palastes anzusehen“, unterbrach Professor Johnson ihre düsteren Gedanken.
    Die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung, und wie zufällig gingen Teri und Kylie wieder genau hinter ihnen. Die ganze Zeit hörte Lauren die beiden miteinander tuscheln und kichern. Über wen, das musste sie gar nicht lange überlegen. Es war klar, dass nur sie das Ziel ihres Spotts sein konnte!
    Ich wünschte, sie würde sich einfach den Hals brechen, schoss es Lauren durch den Kopf. Sie wollte sich gerade umdrehen, um ihrem Ärger Luft zu machen, als sie Kylie plötzlich laut aufschreien hörte.
    Dann sah sie gerade noch, wie ihre Widersacherin zu Boden ging.

3. KAPITEL
    „Autsch! O verdammt, tut das weh!“
    Alle Augen waren auf die jammernde und stöhnende Kylie gerichtet, die auf dem Boden hockte und ihren rechten Fußknöchel mit beiden Händen umklammerte. Offenbar war sie falsch aufgetreten und dann mit dem Fuß umgeknickt.
    Professor Johnson bahnte sich einen Weg durch die gaffenden Studenten. „Lasst mich mal durch“, sagte er, kniete sich neben Kylie hin und untersuchte ihren Knöchel. Seine Miene verfinsterte sich. „Das sieht nicht gut aus“, verkündete er schließlich. „Das Gelenk schwillt bereits an …“
    Natürlich wusste Lauren, dass es nicht sehr nett war, sich über den Schaden einer anderen Person zu freuen – doch in diesem Fall konnte sie einfach nicht anders. Kylie, die eben noch große und herablassende Töne gespuckt hatte, jetzt so kleinlaut zu sehen, erfüllte sie mit einem Gefühl tiefer Genugtuung.
    Ich hoffe, der Knöchel reicht dir für den Anfang …
    Irritiert blickte Lauren sich um. Die Stimme hatte sie scheinbar nur in ihrem Kopf wahrgenommen – und sie war sicher, sie schon einmal gehört zu haben.
    Und zwar gestern Abend auf ihrem Zimmer!
    „Tahir?“, stieß sie ungläubig hervor.
    „Hm?“ Fragend sah Prue sie an. „Was hast du gesagt?“
    Ungeduldig winkte Lauren ab. „Ach, nichts …“ Dabei schaute sie sich aufmerksam um. Und da! War da nicht gerade jemand hinter einer Säule verschwunden, kaum dass sie hingesehen hatte? Ein Junge in orientalischer Kleidung, mit samtbraunen Augen?
    „Was ist los mit dir?“, fragte Prue erneut. „Du siehst ja aus, als hättest du ein Gespenst gesehen!“
    „Quatsch“,
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