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Das Alte Aegypten

Das Alte Aegypten

Titel: Das Alte Aegypten
Autoren: Matthias Vogt
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Wein und Bier dienten.
    Bewässerung
    Wahrscheinlich bereits während der prädynastischen Zeit (vor 3100 v. Chr.) wurden Kanäle gegraben, die die Reichweite des Nils vergrößerten. War der Höchststand der jährlichen Nilüberschwemmung erreicht, schlossen die Bauern die Schleusen und stauten die Flut. Währenddessen wurden die dadurch arbeitslosen Landarbeiter bei großen Bauprojekten eingesetzt. Im Nildelta erforderte die künstliche Bewässerung außerhalb der Überschwemmungszeiten wegen der zeitweise einsetzenden Regenfälle weniger Aufwand als in Oberägypten, im Niltal. Anfangs dienten ein einfaches Joch mit daran hängenden Gefäßen zur Beförderung des Wassers auf die Felder. Im Neuen Reich (nach 1550 v. Chr.) wurde dann der Schaduf, ein Schöpfbrunnen mit einem Eimer an einer langen Ziehstange, erfunden, durch den sich die landwirtschaftliche Nutzfläche um ca. 15 Prozent vergrößerte. In der Ptolemäerzeit (305-30) folgte schließlich die Sakija, ein von Tieren angetriebenes Wasserrad
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Grund und Boden
    Eigentümer des größten Teils der Anbauflächen blieben der König oder die verschiedenen Tempel, nur zu Zeiten einer schwachen Regierung konnten Teile des zur Bewirtschaftung an Privatleute verliehenen Landes in deren Privatbesitz übergehen. In der Regel wurden die landwirtschaftlichen Betriebe in der Art von Domänen geführt, die abgabe- und steuerpflichtig gegenüber dem Eigentümer waren.

Das Dreschen des Getreides erfolgte durch Vieh, das über das Getreide getrieben wurde, oder per Hand wie auf dieser Wandmalerei im Grab des Menna aus der Zeit um 1400 v. Chr
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    (c) Interfoto, München

Aus Küche und Keller
Ernährung
    Friedhöfe und Nekropolen waren ideale Nahrungsquellen für die Ägypter, denn gemäß ihrem Glauben, der das Jenseits als Fortsetzung des diesseitigen Lebens betrachtete, durften bei der Ausstattung der Gräber keinesfalls die Nahrungsmittel vergessen werden, die der Tote bereits im Leben zu sich genommen hatte.
Speisen und Getränke
    Man aß vor allem, was die Äcker hergaben – zum garantierten Existenzminimum gehörten täglich fünf Brote. Dazu aßen die einfachen Leute Lauch, Gurke und vor allem Zwiebeln, die eher unseren Frühlingszwiebeln ähnelten. Abwechslung versprachen Kürbis, Melone, Radieschen, Knoblauch und längliche Salatsorten, wilder Sellerie und die Wurzeln des Papyrus kamen ebenfalls auf den Tisch. Oder man verwendete Hülsenfrüchte wie Saubohnen, Kichererbsen, Erbsen und Linsen, die bereits vor den Zeiten der Pharaonen angebaut wurden. Bäume wuchsen nur spärlich, sie trugen Nüsse, Datteln, die Sykomorenfeige, Granatäpfel und Äpfel, daneben gab es den Öl- und den Johannisbrotbaum, Tamariske, Persea, Christusdorn und Akazie, Maulbeeren und Johannisbeere. Aus Kleinasien hatten die Ägypter den Weinanbau übernommen. Die mit Lehm versiegelten Weinkrüge wurden nach Herkunft, Namen und Jahrgang gekennzeichnet. War dieses Getränk eher für die Reichen, spielten Bier und Milch für die Armen eine wichtige Rolle.
    Brot und Bier
    Aus den am häufigsten angebauten Getreidearten, Gerste und Emmer, einer Weizenart, entstanden die beiden Grundnahrungsmittel der Ägypter, Bier und Brot. Das Brot war sehr grob, körnig und mit Sand durchsetzt, was mit den benutzten Mahlsteinen zu tun hat und dazu führte, dass viele Menschen nur noch über Zahnstummel verfügten. Die ägyptische Hausfrau mahlte selbst das Korn, fügte Wasser und Sauerteig hinzu und backte daraus ein Fladenbrot. Aber es gab auch andere Formen, manchmal mit Palmennüssen, Datteln oder Honig verfeinert. Auch für das Bier wurde zuerst ein Brotteig aus Gerste und Weizen hergestellt und leicht angebacken. Diese Brote wurden zerstampft, mit Wasser versetzt und zum Gären gebracht. Die so entstandene Suppe wurde gesiebt und in Tonkrüge abgefüllt
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    Fleisch war ein Luxus, den sich nur wenige leisten konnten. Es gab zwar Rinderherden, doch wurden sie meist als Tempelopfer gehalten. Wenn doch einmal Fleisch auf den Tisch der unteren Schichten kam, war es Hammel- oder Ziegen-, manchmal auch Schweinefleisch. Hühner, Enten, Gänse und wohl auch Pelikane waren Eierlieferanten. Geflügel gab es überhaupt in zahlreichen Varianten: Reiher, Ibisse, Kraniche, Kormorane und Flamingos lebten neben Enten und Gänsen am Nil. Dort und an der Deltaküste wurden Fische mit Schleppnetzen und Reusen gefangen und in regelrechten Fischfabriken durch Pökeln haltbar gemacht.
Öl, Salz und Honig
    Nicht nur zum Kochen,
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