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Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower

Titel: Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower
Autoren: Stephen Chbosky
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Helen zum Weinen brachte. Und nachdem wir uns damals alle wieder beruhigt hatten, ließ er sich vor mir auf die Knie nieder und sagte, dass sein Stiefvater ihn oft geschlagen hatte und dass er sich auf dem College, als meine Mutter mit meinem Bruder schwanger war, geschworen
hatte, seine Kinder niemals zu schlagen. Und dass es ihm jetzt furchtbar ging deshalb. Und dass es ihm unendlich leid tat. Und dass er mich nie wieder schlagen würde.
    Hat er auch nicht.
    Er ist manchmal nur ziemlich streng.
     
    Alles Liebe,
Charlie
    15. Oktober 1991
    Lieber Freund,
    ich habe in meinem letzten Brief vergessen, zu erwähnen, dass es Patrick war, der mit mir über das Masturbieren geredet hat. Und ich habe auch vergessen, zu erwähnen, wie oft ich das jetzt mache, nämlich ganz schön oft. Ich schaue mir nicht so gern Bilder dabei an, ich mache einfach die Augen zu und träume von einer Frau, die ich nicht kenne. Und ich versuche, mich nicht dafür zu schämen. Ich denke dabei nie an Sam. Nie. Das ist mir sehr wichtig, denn ich habe mich so gefreut, als sie »auf charlieartige Weise« sagte, weil es ein bisschen nach einem Insiderwitz klang.
    Eines Nachts habe ich mich mal so schuldig deshalb gefühlt, dass ich Gott versprochen habe, es nie wieder zu tun. Also habe ich begonnen, Handtücher zu benutzen,
aber dann haben die Handtücher wehgetan, und ich habe begonnen, Kissen zu benutzen, aber dann haben die Kissen wehgetan, und ich habe es wieder wie immer gemacht. Ich bin nicht sehr religiös erzogen worden, weil meine Eltern auf einer katholischen Schule waren, aber ich glaube wirklich an Gott. Ich habe Gott nur nie einen Namen gegeben, wenn Du verstehst, was ich meine. Ich hoffe dennoch, ich habe Ihn nicht enttäuscht.
    Übrigens hat sich mein Vater wirklich mit den Eltern des Jungen »unterhalten«. Die Mutter des Jungen war sehr, sehr wütend und hat ihren Sohn angeschrien. Der Vater des Jungen blieb ruhig. Und Dad ist nicht zu persönlich geworden – er hat nicht gesagt, dass sie als Eltern einen »miesen Job« gemacht hätten oder so etwas.
    Er wollte nur, dass sie halfen, ihren Sohn von seiner Tochter fernzuhalten. Als das geklärt war, ließ er sie sich um ihre Angelegenheiten kümmern und fuhr heim, um sich um seine eigenen zu kümmern. Zumindest hat er das so ausgedrückt.
    Ich habe Dad aber nach den Problemen des Jungen »daheim« gefragt. Ob er glaubte, dass die Eltern ihren Sohn schlugen. Er sagte, ich solle mich da raushalten. Weil er es nicht wusste und auch nie danach fragen würde und nicht fand, dass es wichtig war.
    »Nicht jeder hat eine traurige Geschichte zu erzählen, Charlie, und selbst wenn, ist es noch keine Entschuldigung. «
    Mehr sagte er nicht dazu. Und dann ging er fernsehen.
    Meine Schwester ist immer noch wütend auf mich, aber Dad meint, dass ich mich richtig verhalten habe. Ich hoffe,
er hat Recht, denn manchmal ist das wirklich schwer zu sagen.
    Alles Liebe,
Charlie
    28. Oktober 1991
    Lieber Freund,
    es tut mir leid, dass ich länger nicht geschrieben habe, aber ich habe versucht, »teilzunehmen«, wie Bill es genannt hat. Es ist komisch, manchmal lese ich ein Buch und glaube, ich bin die Menschen in diesem Buch. Und wenn ich Briefe schreibe, dann denke ich die nächsten zwei Tage darüber nach, was ich mit den Briefen gemeint habe. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist. Auf jeden Fall versuche ich, teilzunehmen.
    Das Buch übrigens, das mir Bill mitgegeben hat, ist »Peter Pan« von James M. Barrie. Ich weiß, was Du jetzt denkst: der Cartoon-Peter-Pan mit den verlorenen Jungs. Aber das Buch ist viel, viel besser als der Film. Es handelt von einem Jungen, der sich weigert, erwachsen zu werden, und als Wendy erwachsen wird, fühlt er sich von ihr verraten. Zumindest habe ich das herausgelesen. Ich glaube, Bill hat mir das Buch als eine Art Lektion oder so gegeben.
    Gut daran ist, dass ich diesmal nicht so tun konnte, als ob ich in dem Buch wäre, weil alles darin so fantastisch ist.
Also konnte ich teilnehmen – und trotzdem nebenbei lesen.
    Was sonst das Teilnehmen betrifft, versuche ich, mehr Schulveranstaltungen zu besuchen. Es ist zu spät, um Mitglied in einem der Clubs zu werden, aber ich bemühe mich trotzdem, zu so vielen Sachen wie möglich zu gehen. Wie zum diesjährigen Homecoming-Spiel und dem anschließenden Ball, auch wenn ich kein Date dafür hatte.
    Ich glaube nicht, dass ich später selbst mal zu einem Homecoming-Spiel heimkommen werde, aber es hat Spaß gemacht, so
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