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Das 8. Gestaendnis

Das 8. Gestaendnis

Titel: Das 8. Gestaendnis
Autoren: James Patterson
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mich mit seinen braunen Augen an. »Dass diese Irre hinter Gittern sitzt, das ist doch das, was zählt, auch wenn ich bei diesem Triumph nicht dabei war . Schwester! Eine Blausäureinfusion, sofort !«
    Ich musste lachen. Rich hatte vor Pet Girl und ihrer verdammten Schlangenattacke nicht den Schwanz eingezogen, und allein schon deshalb war er ein Held. Er war am Leben , und unsere Dienstmarken waren, genau wie McCorkles, auf Hochglanz poliert worden, weil wir der Staatsanwaltschaft Norma Johnson auf dem Silbertablett präsentiert hatten.
    So etwas hieß bei uns: »Ein toller Tag, um Polizist zu sein.«
    Eine Schwesternhelferin brachte Conklin ein Frühaufsteher-Spezialmenü, und während er die Pampe auf seinem Teller hin und her schob, erzählte ich ihm von meiner Rückkehr in Pet Girls Apartment.
    »Die Kammerjäger haben gesagt, es sei alles sauber, aber mal im Ernst, woher sollten die wissen, ob sie wirklich auch die letzte Schlange noch erwischt haben? Ich bin da auf Zehenspitzen
rein, Rich, und ich bin mir nicht mal sicher, ob die Zehenspitzen überhaupt den Boden berührt haben.«
    »Du bist’n tapferes Mädchen, Lindsay.«
    »Ich hab mir die Handtasche geschnappt, die Tür hinter mir zugeknallt und den Schlüssel gesucht. Fünfzig von ihren insgesamt zweiundsechzig Schlüsseln waren aus Messing und hatten einen runden Kopf.«
    »Hat einer davon in das Schloss gepasst?«
    »Hast du’s eilig?«, fragte ich zurück.
    »Nein, nein. Lass dir Zeit.«
    Ich lachte noch einmal, so froh war ich, dass Conklin diesem Krankenhaus des Schreckens den Rücken kehren konnte, sobald Doc den Daumen hob.
    »Vor Pet Girls Lagerraum habe ich mich mit McCorkle getroffen«, sagte ich. »Und er hat noch so ein dickes Bürschchen aus seinem Labor mitgebracht.
    Wir machen also die Tür auf, und da stehen vielleicht zehn Meter nur Kartons. Der Dicke fängt an, die Kisten runterzustellen, und McCorkle und ich blättern fünf Stunden lang Akten durch und suchen ›Natajara‹«, sagte ich.
    »Irgendwann stellt sich dann raus, dass Natajara der Name eines indischen Gottes ist, der eine Kobra um den Hals trägt. Und die Firma ›Natajara Exports‹ handelt mit Giftschlangen.«
    »Lindsay, du bist super .«
    »Stimmt genau. Ich bin auf den Briefwechsel zwischen einem gewissen Mr. Radhakrishnan von Natajara Exports und Christopher Ross, Vorstandsvorsitzender der Pacific Cargo Lines, gestoßen. Und ich habe eine Rechnung für einen Behälter mit Kraits gefunden, datiert auf den 19. Januar 1982.«
    »Das Arschloch hat die Rechnung für die Schlangen aufbewahrt? Aber wie kommst du drauf, dass er sowohl der Killer als auch ein Opfer war?«
    »McCorkle glaubt, dass sein Tod ein Unfall war, vielleicht
auch Selbstmord. Wir werden es nie erfahren, aber eines ist sicher: Norma Johnson wandert sechsmal lebenslänglich hinter Gitter … und McCorkle hat eine offene Akte weniger.«
    Mein Partner und ich klatschten uns gerade ab, da kam ein blond gelockter Wirbelwind in Conklins Zimmer gestürmt, ein hübsch verpacktes Geschenk in der einen und einen Strauß Heliumballons in der anderen Hand.
    »Hey, du«, sagte Conklin sichtlich erfreut.
    »Hey, du auch.«
    Cindy begrüßte mich, gab Conklin einen Kuss, umarmte ihn, stellte ihm das Geschenk auf den Bauch und wollte, dass er es auspackte. »Das ist ein Bademantel«, sagte sie. »Außer mir soll niemand deine Arschbacken zu sehen kriegen.«
    Conklin lachte und lief rot an. Während er an dem Geschenkband herumfummelte, sagte ich: »Gutes Schlusswort. Ich hoffe, wir sehen uns morgen im Präsidium, Kumpel.«
    Ich küsste Conklin auf die Wange, umarmte meine unerschütterliche Freundin Cindy und dachte beim Hinausgehen: Cindy und Rich passen gut zusammen.
    Echt gut.

105
    In dem Augenblick, als Claire, Yuki und ich an diesem Abend durch die Tür des Susie’s kamen, fiel der Strom aus, und das Lokal wurde augenblicklich von einer Art düsterer Heiterkeit erfasst. Wildfremde Menschen stießen zusammen, bestellten Bier, solange es noch kalt war, und der Steeldrummer erhob seine samtige Stimme und sang einfach ohne Mikrofonanlage weiter: »Salt, tea, rice, smoked fish, are nice and the rum is fine any time of the year …«
    Wir zwängten uns ins Hinterzimmer, setzten uns an unseren üblichen Tisch und besetzten einen Platz für Cindy, die erst noch Rich und seinen neuen Bademantel nach Hause bringen wollte.
    »Aber sie kommt doch noch, oder?«, erkundigte sich Yuki.
    Claire und ich zuckten einhellig
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