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Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)

Titel: Darkyn: Ruf der Schatten (German Edition)
Autoren: Lynn Viehl
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Bruderschaft zu entkommen, fanden das Versteck erst im letzten Jahr .«
    ValentinwarennurwenigepersönlicheDingeausseinemmenschlichenLebengeblieben:einpaarDolche,dasKettenhemdundderSpangenhelmseinesVatersundeinzerrissenesBanner.DasSchwertseinesGroßvaters,mitdemsovieleSchlachtengeschlagenwurden,dassseineMänneresdenKönigsmachernannten,warderwertvollsteBesitzseinerFamilie.
    »Ich kann es Euch morgen per Kurierdienst zuschicken, wenn Ihr wollt « , sagte Robin. » UPS holt die Sachen hier immer erst um halb sechs ab .«
    »Nein .« Bei der Vorstellung, dass Menschen mit dem Schwert seines Großvaters hantierten, zog sich Valentins Magen zusammen. »Mit Eurer Erlaubnis komme ich nach Atlanta und sehe es mir an. Wenn es echt ist, müsst Ihr mir nur Euren Preis nennen .«
    »Ich habe schon Eure Freundschaft, und Scarlet behauptet, dass ich schon jetzt zu viele Autos besitze. Lasst mich nachdenken .« Locksley gab ein langes Hmmm von sich. »Ich habe mehrere Männer, die gerne im Rang aufsteigen möchten, aber Will wird uns vermutlich alle überleben. Würdet Ihr es in Erwägung ziehen, einen von ihnen zu Eurem Seneschall zu machen ?«
    Valentin hatte seit jener Nacht, in der er sich mit Thierry duelliert hatte, keinen Seneschall mehr. »Das klingt eher wie die Art von Geschäft, die Cyprien vorschlagen würde .«
    Robin schwieg für einen Moment. »Euch kann man nicht täuschen, oder? Ihr kennt Michael. Er macht sich Sorgen .«
    Michael Cyprien, der amerikanische Seigneur, der über alle Suzeräne und ihre Jardins herrschte, war schon seit vielen Jahrhunderten mit Valentin befreundet. Er hatte außerdem fast sein ganzes menschliches Leben als Thierry Durands Verbündeter und engster Freund verbracht. Das Duell und die Folgen hatten zu einem Bruch zwischen Michael und Jaus geführt, einen, den keiner von ihnen beiden zugab, der aber dennoch existierte.
    Jaus war das egal, aber Cyprien war kein Mann, der sich mit so etwas einfach zufriedengab.
    »Wissen Eure Männer, dass ich meinen letzten Seneschall wegen Illoyalität exekutiert habe ?«
    »Das wissen sie. Ich glaube, wenn Ihr den Treueschwur von einem von ihnen akzeptiert, dann werden sie alles in ihrer Macht Stehende tun, um ein ähnliches Schicksal zu vermeiden .« Robins Tonfall änderte sich, wurde weicher. »Ich würde dir das Schwert umsonst geben, Val. Aber ich glaube, Michael hat in dieser Sache recht. Es wird Zeit, dass du … das alles hinter dir lässt .«
    Valentin hatte nicht den Wunsch, Falco zu ersetzen oder etwas an seinem Haushalt zu ändern. Und er wollte auch nicht vom Seigneur gegängelt werden. Aber er konnte sich die Gelegenheit, das Schwert seines Großvaters zurückzubekommen, auch nicht einfach entgehen lassen, und sein Stolz verbot es ihm, von Locksley ein Geschenk anzunehmen. »Ich werde mir die Männer ansehen, aber das ist alles .«
    »Ausgezeichnet. Ich erwarte Eure Ankunft .«
    Jaus beendete das Telefonat und sah auf die Uhr. Noch fünf Stunden bis Sonnenaufgang. Er musste etwas tun, etwas, um die Zeit zu füllen. Etwas, das ihn davon abhielt, über Jema nachzudenken.
    Er ging wieder zurück in den Garten, wo Wilhelm auf ihn wartete. »Hol mir die Akte über Liling Harper .«
    Der junge Mann stand auf. »Sofort, Meister .«
    Nachdem sie sich zum Abendbrot einen Salat gemacht hatte, lief Liling ruhelos durch ihre Wohnung. Der Gedanke, fernzusehen oder zu lesen, reizte sie nicht, und es war zu dunkel, um in dem kleinen Garten zu arbeiten, den sie hinter dem Gebäude angelegt hatte. Deshalb steckte sie den Wohnungsschlüssel ein und ging hinaus in die Nacht.
    Es war nicht weit von ihrem Apartment bis zum Navy Pier, einem der Hauptgründe, warum sie die Wohnung gemietet hatte. Sie mochte es, die Lichter des Riesenrads von ihrem Fenster aus zu sehen; sie war inzwischen bestimmt schon tausendmal damit gefahren. Wenn sie zwischen den Touristen und den Leuten aus den Vororten herumlief, die herkamen, um die Attraktionen des Piers zu bestaunen, fühlte sie sich nicht so einsam.
    Es gab auch Orte am Pier, wo sie allein sein konnte. Sie ging an dem Familienpavillon und dem Navy Pier Park vorbei, blieb einen Moment stehen, um die lachenden, kreischenden Kinder zu beobachten, die im Riesenrad saßen, bevor sie ihren Weg fortsetzte. Sie mochte diese Seite des Piers, wo die lange Reihe von Booten darauf wartete, Besucher raus auf den See zu fahren; wenn sie nicht seekrank geworden wäre, sobald sie einen Fuß auf ein Schiff setzte, dann wäre sie jeden
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