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Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ihn nacheinander zwei Männer besuchen.
   »Darkover...« Rondo wollte es nicht glauben. »Warum im Namen von allem, was unheilig ist, sollte ich Lust haben, nach Darkover zu gehen? Ich weiß über diesen Planeten nur, daß es eine höllisch kalte Welt am Rand des Universums ist und nicht einmal soviel Anstand hat, zum Imperium zu gehören. Andere Telepathen? Teufel, es ist schlimm genug, daß ich selbst eine Abnormität bin! Soll ich mich darüber freuen, daß es noch andere gibt?«
   »Trotzdem, denken Sie darüber nach«, meinte der Mann neben seinem Krankenhausbett. »Ich möchte keinen Druck auf Sie ausüben, Mr. Rondo, aber wohin wollen Sie sonst gehen? Hier können Sie gewiß nicht bleiben. Und verzeihen Sie, wenn ich es erwähne, Sie sehen nicht so aus, als hätten Sie große Chancen, eine andere Beschäftigung zu finden.«
   Rondo zuckte die Schultern. »Es wird sich schon etwas ergeben.« Das war sein Ernst. Immer trafen mit den großen Schiffen irgendwelche Trottel ein. Er war nicht auf dem ganzen Planeten ein geächteter Mann. Irgendwie würde er sich Geld erspielen und verschwinden; es gab immer noch Planeten, auf denen er es bisher nicht versucht hatte.
   Doch dann tauchte ein zweiter Besucher auf, und er änderte seine Meinung. Der Plan klang ja recht verlockend. Nach den strengen Vorschriften des Imperiums waren alle Spielmaschinen von Kraftfeldern umgeben, die es unmöglich machten, sie zu manipulieren - aber, so redete ihm der Besucher zu, kein Kraftfeld konnte einen Esper ausschließen. Man würde für Verkleidungen sorgen und ihm einen großzügigen Anteil am Gewinn eben…
   Und bei allen schönen Reden nahm er das unmißverständliche Gefühl wahr, das ihm den Gangster verriet. Eine solche Gruppe hatte ihn fast totgeschlagen. Sollte er sich jetzt mit einer anderen einlassen?
   Rondo war ein Einzelgänger, war es sein ganzes Leben lang gewesen, hatte auch nicht die Absicht, sich zu ändern. Schlimm genug, daß er die eine Gang auf dem Hals hatte. Der Gedanke, zwischen zwei rivalisierende Gruppen zu geraten, ließ sogar ihn mit seiner selbstzerstörerischen Spielsucht zusammenzucken.
   Wenn Darkover auch nicht der geeignete Ort für ihn zu sein schien, konnte man ihn doch nicht zwingen, dort zu bleiben. Der Planet mußte einen großen Raumhafen haben, und wo es einen Raumhafen gab, wurde gespielt, und wo gespielt wurde, ließ sich Beute machen - und dann wartete von neuem eine ganze große Galaxis auf ihn.
   Er rief die Nummer an, die ihm der erste Besucher dagelassen hatte.

Conner war bereit zu sterben.
   Er schwebte wieder, wie er seit dem Unfall vor einem Jahr so viele Male geschwebt war: schwerelos, krank, desorientiert. Sterbend, und der Tod wollte nicht kommen. Nicht schon wieder. Ich war bereit, nach der Überdosis zu sterben. Ich dachte, damit würde es aufhören. Und nun fängt es von neuem an. Ist das meine Hölle?
   Die Zeit verflog, wie sie es immer tat, ein paar Minuten, eine Stunde, fünfzig Jahre lang trieb er durch den Kosmos, und eine Stimme sagte laut und deutlich in seinem Gehirn, nicht in Worten: Vielleicht können wir helfen, aber du mußt zu uns kommen. Soviel Schmerz, soviel Entsetzen, dafür gibt es keinen Grund…
   Wo, wo? Seine ganze Welt, sein ganzes Sein war ein stummer Schrei. Wo kann ich dies abstellen?
   Darkover. Habe Geduld, man wird dich finden.
   Wo bist du, der du zu mir sprichst? Wo ist dieser Ort? Conner versuchte, in dem endlosen Drehen eine Richtung auszumachen.
   Die Stimme verklang. Nirgendwo. Nicht im Körper. Hier ist nicht Zeit, nicht Raum.
   Das unsichtbare Band des Kontakts wurde dünner, ließ ihn allein in seiner schwerelosen Hölle, und in seinem Inneren kreischte Conner: Geh nicht, geh nicht, du warst mit mir da draußen, geh nicht…
   »Er kommt zu sich«, bemerkte eine viel zu irdische Stimme, und Verzweiflung und Einsamkeit und Qual verschwanden vor der furchtbaren körperlichen Übelkeit. Conner öffnete die Augen und sah vor sich das muntere, durchaus nicht anklagende Gesicht von Dr. Rimini. Der Arzt gab beruhigende Laute von sich, die Conner nicht liebte, da er sie schon viel zu oft vernommen hatte. Conner hörte stumm zu, versprach mechanisch, es nicht wieder zu tun, und versank wieder in die leblose Apathie, aus der er nur zweimal aufgewacht war, beide Male, um einen vergeblichen Selbstmordversuch zu machen.
   »Ich verstehe Sie nicht«, erklärte Rimini. Er sprach freundlich und
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