Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer

Titel: Darkover 22 - Die Weltenzerstoerer
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
sagte: »Wir haben keinen von einem Gericht anerkannten Beweis, und es gibt kein Gesetz, das das Espern einer Maschine auf Gewinn verbietet. Wenn du ein bißchen schlauer gewesen wärst - juristisch können wir dir nichts anhaben. Aber mach bloß, daß du wegkommst, und wenn wir dich hier drin noch einmal erwischen, wirst du nicht mehr lange genug leben, um deinen Gewinn zu genießen.«
   Eine grobe Hand drehte seine Taschen nach außen. »Du hast schon genug eingesackt«, sagte der Mann. »Vergiß die heutige Ernte! Und nun hau ab!« Ein gutgezielter Tritt, und Rondo stolperte aus dem Gebäude auf die Straße, hinaus ins helle Licht des großen, künstlichen Mondes der Vergnügungswelt Keef.
   Er zitterte wie ein geprügelter Hund und betastete seine leeren Taschen. Er hatte es wieder getan. Jetzt war er aus jedem Spielsalon auf Keef verbannt, wie es ihm schon auf vier oder fünf anderen Welten ergangen war. Früher oder später entdeckte man ihn. Es war die Sucht des krankhaften Spielers, die ihn immer wieder zurückholte, die es nicht zuließ, daß er kleine Summen, normale Gewinne einstrich und ging, um in ein paar Tagen oder einer Woche von neuem zu spielen.
   Da stand er unter dem riesigen falschen Mond mit seinem rosenfarbenen Licht und haßte und haßte. Vor allem haßte er sich selbst. Er hatte sich das selbst angetan, das erkannte er in lichteren Momenten. Der Grund war tief in seinem Inneren vergraben, dort, wo auch die merkwürdige Fähigkeit lag, vorherzusagen, den Fall zu kontrollieren. Sie hatte ihn überall verhaßt gemacht, sogar als er sie noch (eine kleine Weile, vor vielen, vielen Jahren) dazu benutzt hatte, zu warnen, zu helfen, zu heilen. Und jetzt zwang ihn die Sucht, die er nicht unter Kontrolle zu halten vermochte, immer weiter zurückzugehen, alles auszulöschen im Fieber darüber, wie eine Karte, eine Kugel fiel.
   Was sollte er jetzt anfangen? In seiner Unterkunft war weniger Geld versteckt, als er brauchte, um den Planeten zu verlassen. Er war hier auf Keef gestrandet, und an diesem Ende des Imperiums ging die Raumpolizei nicht gerade sanft mit Bedürftigen um. Wer krank oder verarmt auf einem Planeten des Überflusses hängenblieb, wurde außer Sicht geschafft. Vielleicht fand er Arbeit als Badewärter in einer der großen Vergnügungsstätten, die euphemistisch Bäder genannt wurden. Für alles andere dort war er weder jung noch schön genug, auch wenn das Etwas in seinem Gehirn ihm ermöglicht hatte, annähernd so jung und schön wie ein durchschnittlicher Tourist auf einer Welt wie dieser auszusehen. Nur indem er alle seine Kräfte auf das Spiel konzentrierte, konnte er sich davor bewahren, krank zu werden…
   Und nun war er auch davon ausgeschlossen.
   Sein Kiefer spannte sich, und sein Gesicht wurde sehr häßlich. Er war hinausgeworfen worden, weil er zu oft gewann.
   Nun gut, sollten sie einmal sehen, was sie damit angerichtet hatten, daß sie seinen Zorn erweckten! Die rote, überwältigende Wut des unbeherrschten Psychoten stieg in ihm auf. Der Schaden, den seine Sucht ihm zufügte, war ihm jetzt einerlei. Er sah nur noch, daß er von dem einen Spiel auf dem ganzen Vergnügungsplaneten ausgeschlossen war, das ihm Vergnügen machte, und das war das Fallen und Kreisen und Dahintreiben einer Orbit-Kugel. Es tat weh, und er wollte Rache.
   Bewegungslos stand er da, seine Gedanken auf das eine Ding gerichtet, das ihn interessierte, die fallende Kugel, die fallende Kugel…
   Die Welt um ihn schwankte und blieb stehen. Das Etwas in dem halbpsychotischen Geist des Telepathen lähmte ihn und lähmte auch dies einzig interessante Ding…
   Drinnen in der Spielhalle starrten siebzig Spieler, ein Croupier und ein Manager ungläubig, als das kreisende, fallende Goldflöckchen in der Maschine mitten in der Luft hängenblieb und sich nicht mehr bewegte.
   Es dauerte eine halbe Stunde, bis die verärgerten Spieler sich auf die Suche nach anderen Vergnügungen machten. Rondo kam wieder zu sich und erinnerte sich, daß er weglaufen mußte. Doch da war es schon zu spät.
   Sie ließen ihn schließlich blutend und mehr als zu neun Zehnteln tot im Rinnstein einer dunklen Sackgasse liegen. Eine Stunde darauf wurde der stöhnende Rondo von zwei Raumpolizisten gefunden. Sie wußten nicht, wer er war, und entschlossen sich, ihn auf alle Fälle in ein Krankenhaus zu bringen. Und da blieb er lange, lange Zeit…
   Als die Welt sich wieder unter ihm drehte, kamen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher