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Dark Village - Das Böse vergisst nie

Dark Village - Das Böse vergisst nie

Titel: Dark Village - Das Böse vergisst nie
Autoren: Kjetil Johnsen
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Rauch aus dem Fenster. „Du weißt nicht mal, was ich vorhabe.“
    „Doch!“
    „Ach ja?“
    „Du willst, dass wir uns Synnøve Viksveen vorknöpfen.“
    „Ja. Ja.“
    „Eben.“
    „Und wo liegt das Problem?“
    „Sie ist unsere Lehrerin!“
    „Sie ist eine dumme Kuh. Sie stellt Leute bloß.“
    „Ja, aber …“
    „Und es macht ihr auch noch Spaß. Sie ist eine Sadistin.“
    „Sie ist neu an der Schule. Vielleicht versteht sie nicht …“
    „Nimmst du sie jetzt etwa in Schutz? Echt. Nora. Bist du total plemplem? Wer hat denn geheult wie ein …“
    „Ich habe nicht geheult!“
    „Und wie du geheult hast! Du kannst doch nicht zulassen, dass sie dich derartig lächerlich macht. Du kannst doch jetzt nicht rumlaufen und von der aaaarmen Synnøve Viksveen sprechen , die ja noch neu ist und nicht weiß, was sie tut.“
    Nein, nein. Nora winkte ab. Es ärgerte sie, dass Vilde recht hatte. Ihr erster Impuls war, das Verhalten der Lehrerin tatsächlich zu entschuldigen, obwohl Synnøve Viksveen total schrecklich zu ihr gewesen war und sie vollständig fertig gemacht hatte.
    „So habe ich das nicht gemeint. Ich finde es nicht in Ordnung, was sie getan hat. Das meine ich nicht.“
    „Was meinst du dann?“
    „Tja.“ Nora zuckte die Schultern. „Sie ist immerhin Lehrerin, oder? Wir müssen aufpassen.“
    „Vorsichtig, vorsichtig.“ Vilde hob den Zeigefinger.
    „Vilde!“
    „Aufpassen, aufpassen“, grinste Vilde.
    „Jetzt lass mich in Ruhe!“
    Es war Dienstagnachmittag. Vor einer Woche und zwei Tagen waren sie in die Zehnte gekommen.
    In den Sommerferien hatte ihr alter Klassenlehrer – Sigmund Shaky Kristoffersen – endlich eingesehen, dass er nicht mehr in der Lage war, seinen Job zu machen, und war in Frührente gegangen.
    Aber die Freude darüber, den präsenilen Kerl los zu sein und stattdessen von einer frisch ausgebildeten, jungen, gut aussehenden Lehrerin unterrichtet zu werden, war nur von kurzer Dauer gewesen. Synnøve Viksveen zeigte ihnen von der ersten Stunde an, dass sie ihnen nichts durchgehen ließ. Den Mädchen.
    Die Jungs konnten tun und lassen, was sie wollten. Sie ernteten höchstens ein leicht zurechtweisendes Lächeln, wohingegen die Mädchen ohne den geringsten Anlass einen Rüffel bekamen.
    Erst dachten alle, es wäre Zufall. Vielleicht hatte Synnøve Viksveen einfach einen schlechten Tag – und dann noch einen und noch einen. PMS wie Sau , hatte Vilde gesagt. Aber am Ende der ersten Woche hatte die ganze Klasse begriffen, dass bei der Viksveen eine ganze Menge nicht stimmte.
    Und jetzt war es Zeit, etwas zu unternehmen. Irgendwas. Jedenfalls konnten sie nicht länger rumsitzen und sich alles gefallen lassen!
    „So kann es nicht weitergehen“, sagte Vilde. „Damit können wir kein ganzes Jahr leben. Stell dir das mal vor!“ Sie zog an ihrer Zigarette, sodass die Glut aufleuchtete. „Die ganze Zehnte! Das geht auf keinen Fall.“
    „Und wie ist also dein Plan?“
    Vilde schaute auf den digitalen Wecker im Regal über Noras Bett. „Wollten Benedicte und Trine nicht schon längst hier sein?“
    „Ich glaube, schon.“ Nora sah ebenfalls auf die Uhr. „Also, wie ist dein Plan? Du meintest doch, du hättest dir was ausgedacht.“
    „Na ja.“ Vilde drückte die Zigarette im Aschenbecher aus. „Wir müssen jedenfalls mal anfangen, uns was auszudenken.“
    „Dann hast du gar keinen Plan? Du tönst hier rum, dass wir uns Synnøve Viksveen vorknöpfen müssen und so, und dabei hast du gar keinen Plan?“
    „Reg dich ab.“ Vilde klopfte mit dem Feuerzeug an den Fensterrahmen. „Uns fällt schon was ein.“
    „ Uns ?“
    „Ja, verdammt. Wir müssen zuerst ein bisschen was über sie rausfinden.“ Vilde runzelte die Stirn. „Wen sie hier kennt. Was sie in ihrer Freizeit unternimmt. Wie sie ist, also eigentlich. Und wenn wir das wissen, dann machen wir einen Plan, einen anständigen Plan. Und dann kriegen wir sie dran, dass es kracht.“
    „Und wie sollen wir das alles rausfinden?“
    „Wir wissen immerhin, dass sie das alte Haus von Gulbrandsen gemietet hat. Wir gehen hin und schauen uns ein bisschen um. Wie es da so ist und wer da ein und aus geht.“
    „Wir sollen sie ausspionieren?“
    „Wir sehen uns um, lassen uns inspirieren.“
    „Die Lehrerin ausspionieren. Mann, das ist echte Teeniekacke“, sagte Nora.

2
    „Cool“, sagte Trine.
    „Also, ich weiß nicht.“ Benedicte schüttelte den Kopf.
    „Ach, komm“, sagte Vilde.
    „Was meinst du denn,
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