Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan
Autoren: Richelle Mead
Vom Netzwerk:
potenzielle Verbündete. Hey, lass das.“ Seine Lippen waren zu meinem Schlüsselbein weitergewandert, und mit der Hand schob er gerade mein Shirt hoch. Ich entwand mich ihm. „Ich hab keine Zeit.“
    Er hob den Kopf und zog überrascht eine Augenbraue hoch. „Musst du noch irgendwohin?“
    „Ja, genau das.“ Ich seufzte. „Ich hab einen Job drüben in Tucson. Außerdem bin ich völlig verdreckt.“
    Davon ließ sich Dorian nicht abschrecken. Er versuchte erneut, mir das Shirt auszuziehen. „Ich helf dir beim Waschen.“
    Ich schlug seine Hand weg, aber dann zog ich ihn näher, damit ich meine Arme um ihn legen und ihn an mich pressen konnte. Mir war klar, dass er auf mehr als Kuscheln aus war, aber dafür fehlte mir die Energie. In Anbetracht seines pingeligen Naturells überraschte es mich, dass er bereitwillig den Kopf auf meine Brust legte, wo mein Shirt doch dermaßen verdreckt und zerrissen war.
    „Nichts für ungut, aber ich ziehe eine Dusche jederzeit einem Badezuber vor, für den erst ein Diener das Wasser anschleppen muss.“
    „Du kannst erst gehen, wenn du mit Ranelle gesprochen hast“, stellte er klar. „Und so kannst du dich nicht mit ihr treffen.“
    Ich verzog das Gesicht und strich mit der Hand über sein schimmerndes Haar. „Verdammt.“ Er hatte recht. Ich hatte dieses ganze Regierungszeug immer noch nicht drauf, aber es stimmte: Wenn ich die Hilfe des Lindenkönigs wirklich wollte, dann waren gutes Aussehen und gute Argumente angesagt. So viel zu tun. Und nie genug Zeit. Ermüdend, das Ganze.
    Dorian hob den Kopf und sah zu mir. „War es schlimm?“
    Damit meinte er die Schlacht der vergangenen Nacht. „Schlimm ist es immer. Ich kann mich einfach nicht damit anfreunden, dass andere für mich kämpfen, für mich sterben. Und das nur wegen einer Demütigung.“ Auch die Lebenden hatten unter diesem Krieg zu leiden. Ständig kamen Flüchtlinge und baten um Nahrung und Schutz.
    „Ihr Königreich steht auf dem Spiel“, sagte er. „Ihre Heimat. Und das war weit mehr als eine Demütigung. Das Ganze auf sich beruhen zu lassen hätte das Dornenland schwach aussehen lassen– wie Beute. Damit hättest du zu einer Invasion eingeladen, was mit einer Kapitulation gleichzusetzen ist. Dein Volk möchte das nicht. Es muss kämpfen.“
    „Aber warum kämpft deines?“
    Dorian sah mich an, als wäre diese Frage völlig abwegig. „Weil ich es ihm sage.“
    Ich beließ es dabei und wies einen Diener an, mir den Badezuber in der Kammer nebenan zu füllen. Diese anstrengende Arbeit trug ich niemandem gern auf, auch wenn Dorian zweifellos argumentiert hätte, dass es eben zu ihren Aufgaben zählte. Die Magie, die ich von meinem Vater, dem Tyrannen, geerbt hatte, verlieh mir Gewalt über die Sturmelemente; also hätte ich das Wasser direkt in den Zuber rufen können, anstatt es von meiner Dienerschaft eimerweise hier heraufschaffen zu lassen. Aber das Dornenland war dermaßen trocken, dass das Heraufbeschwören solcher Wassermengen sowohl die Luft im Schloss noch mehr ausgetrocknet und wahrscheinlich sogar die umliegende Vegetation hätte absterben lassen.
    Die Dienerschaft hatte einen eigenen Zugang zum Bad, und kaum hörten wir sie schleppen und plätschern, da grinste Dorian und zog mich zurück aufs Bett. „Siehst du? Jetzt haben wir Zeit.“
    Ich protestierte nicht noch mal. Und als wir unsere Kleidung los waren und ich die Hitze seiner Lippen spürte, musste ich zugeben, dass ich nichts gegen Sex einzuwenden hatte, nicht ernsthaft. Wir riskierten bei diesem Krieg ständig unser Leben, und Dorian hatte sich Sorgen um mich gemacht. Mich jetzt hier zu haben und sich körperlich mit mir zu vereinigen, damit vergewisserte er sich wohl, dass mir wirklich nichts passiert war. Und mir tat es auch gut, mit dem Mann zusammen zu sein, in den ich mich gegen jede Vernunft verliebt hatte. Früher hatte ich die Feinen gefürchtet und gehasst– entsprechend lange hatte ich gebraucht, bis ich Dorian vertraute.
    Der Sex war überraschend zahm für unsere Verhältnisse. Sonst landeten wir immer bei schlimmen, versauten Sachen, wo Sex ein Spiel um Macht und Kontrolle war, das ich gleichzeitig toll fand und pervers. Nun saß ich auf ihm und schlang ihm die Beine um die Hüften, nahm ihn in mich auf. Ein seliger Seufzer entfuhr seinen Lippen, und als ich anfing, mich langsam zu bewegen und ihn zu reiten, schlossen sich seine Augen. Einen Moment später hoben sich seine Lider wieder, und er sah mir mit solcher Liebe
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher