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Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 06 - Ein Vampir kommt selten allein-neu-ok-08.12.11
Autoren: Katie MacAlister
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Oh,
danke!“ Ich klemmte mir meine Tasche unter den Arm und nahm ihm die Bücher ab.
    Er bückte sich noch einmal und hob etwas auf. Als er es mir
geben wollte, erstarrte er. Ich schaute überrascht auf den Gegenstand in seiner
Hand: ein schmales Seidenband mit einem kleinen ovalen, leicht milchigen Stein
daran, der von innen heraus blaugrün schimmerte.
    „Oh, wie hübsch“, sagte ich und nahm den Stein, um ihn mir
genauer anzusehen. „Was ist das? Ein Opal?“
    „Das ist ein Mondstein“, entgegnete der Mann mit erstickter
Stimme.
    Das Band sah aus wie ein Lesezeichen, an dem ein Glücksbringer
oder Talisman befestigt war. So etwas hatte ich schon einmal gesehen.
    „Er ist wunderschön. Ist das aus einem von meinen Büchern
gerutscht? Dann muss ich es gleich morgen dem Buchhändler zurückbringen. Er hat
wahrscheinlich gar nicht gewusst, dass es .. „
    Der Mann fing plötzlich an zu lachen. „Sie haben mir nicht
gesagt, wer Sie sind“, sagte er und kicherte noch vor sich hin, als er mich am
Arm fasste, um mich aus der Gasse zu führen. „Und ich habe Sie tatsächlich für
eine ganz normale Touristin gehalten!“
    „Ah ...“ Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Es wäre mir
komisch vorgekommen, ihm zu versichern, dass ich in der Tat ganz normal war,
doch mich beschlich der Verdacht, dass der nette Isländer mich mit jemandem
verwechselte. „Ich glaube, hier liegt ein Missverständnis vor.“
    „Kein Missverständnis“, entgegnete er strahlend, und seine
Freude schien echt zu sein. „Wir haben Sie bereits erwartet. Der Zenit sagte,
Sie kommen heute, und wir dachten, Sie träfen schon früher ein. Ich vermute,
Sie hielten es für notwendig, Ihre Tarnung als Touristin noch eine Weile
aufrechtzuerhalten.“
    „Okay, jetzt reden wir wirklich aneinander vorbei.“ Ich
blieb stehen, denn allmählich wurde mir die Sache unheimlich. „Ich heiße Pia
Thomason, und ich bin wirklich eine ganz normale Touristin.“
    „Pia? Haha! Das ist gut, sehr gut“, sagte er bewundernd,
nahm erneut meinen Arm und drängte mich sanft zum Weitergehen. „Ich bin
Mattias. Ich bin der Sakristan.“
    „Wie bitte?“, fragte ich, denn das Wort war mir unbekannt.
War ich eine böse Amerikanerin, wenn ich mich von ihm losriss und so schnell
ich konnte zurück zum Park lief? Da praktisch sämtliche Bewohner der Stadt dem
Feuerwerk am Wasser beiwohnten, waren die Straßen völlig verlassen.
    „Das bedeutet. . Wie erkläre ich es Ihnen am besten? Ich bin
der Wächter, verstehen Sie?“
    „Der Wächter? So etwas wie ein Türsteher?“, fragte ich etwas
außer Puste, denn Mattias zog mich sanft, aber beharrlich eine steile
Kopfsteinpflastergasse hoch. „Oder ein Hotelportier?“
    „Nein, nein, jetzt sind Sie auf der falschen Fährte. Ich bin
der Sakristan der Bruderschaft des Gesegneten Lichts.“
    Ich versuchte, mich daran zu erinnern, was die
vorherrschende Religion in dieser Gegend war, aber es fiel mir nicht ein. „Ah,
ich vermute, es handelt sich um eine Glaubensgemeinschaft?“
    Er kicherte wieder. „Sie wollen die Unwissende spielen? Gut,
dann spiele ich mit. Es ist in der Tat eine Religion, eine sehr alte. Sie hat
ihren Ursprung im Baskenland. Einst waren wir als Ilargi bekannt, aber heute
tragen wir den Namen der Bruderschaft. Es gibt uns seit Anbeginn der
Finsternis.“
    „Ilargi?“, fuhr ich erstaunt auf und sah dem Mann ins
Gesicht, der mich zielstrebig durch die Gasse zerrte. „Dann haben Sie mit dem
Wald vor der Stadt zu tun? Wo die Ruine ist?“
    „Mit welchem Wald?“ Er zog seine hellen Augenbrauen
zusammen. „Ich verstehe nicht. Wollen Sie mich auf die Probe stellen?“
    Ich blieb ruckartig stehen und zwang ihn ein zweites Mal, stehen
zu bleiben.
    Er sah mich verwirrt an, doch ich entdeckte keine Anzeichen
von Feindseligkeit oder gar Wahnsinn in seinem Gesichtsausdruck. Offenbar hatte
er mich tatsächlich mit jemandem verwechselt. „Es tut mir leid, Mattias, aber
ich glaube wirklich, Sie haben die Falsche. Ich verstehe nicht die Hälfte von
dem, was Sie sagen.“
    „Mir tut es leid! Mein Englisch ist nicht besonders gut.“
    „Ihr Englisch ist besser als meins! Sie haben nur
missverstanden, was ich gesagt habe, und ich habe keine Ahnung, was Ihre
Antworten zu bedeuten haben. Beispielsweise weiß ich nicht, wohin Sie mich
gerade führen.“
    „Wir sind schon da“, entgegnete er und zeigte auf eine
kleine Kirche aus grauem Stein, die am oberen Ende der Straße stand.
    Beim Anblick des Gotteshauses
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