Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit

Titel: Dark Desires - Im Bann der Unsterblichkeit
Autoren: Lara Möller
Vom Netzwerk:
hervor. Selbst durch den Lederhandschuh meinte er zu fühlen, wie das Metall auf seiner Haut prickelte. Er kam aus der Deckung und ging zügig auf den anderen Vampir zu. In gebührendem Abstand zu den Inseln von Sonnenlicht, die den Empfangsbereich fluteten. Er hatte seinen Artgenossen fast erreicht, als der Vampir sich träge umwandte. Seine gelben Augen weiteten sich entsetzt. Dashiell holte mit dem Pflock aus. Der andere Vampir stolperte zurück, zu schwach, um sich zu wehren. Dashiell rammte ihm den Silberpflock in die Brust. Ein erstaunter Laut entwich der Kehle seines Artgenossen. Dann fiel er um.
    Blieb eine übrig. Dashiell wollte eben den zweiten Pflock hervorholen, um die Vampirin im Keller zu pfählen.
    Plötzlich überkam ihn unglaubliche Schwäche. Die Umgebung verschwamm zu einem Strudel aus Farben und undefinierbaren Formen. Er stolperte zur Seite, spürte die Wärme der Sonne wie Feuer auf dem Gesicht und taumelte zurück.
    Der schrille Schrei einer Frau ließ ihn herumfahren.
    Im nächsten Moment prallte ein Körper mit Wucht gegen ihn.
    Dashiell fiel gegen etwas Hartes. Glas splitterte. Frische Luft traf ihn und dann landete er auf rauem, kaltem Stein. Angsterfülltes Kreischen klingelte in seinen Ohren. Hitze verbrannte ihm das Gesicht. Er öffnete die Augen und wurde von gleißender Helligkeit geblendet. Schemenhaft erkannte Dashiell einen Körper, der sich neben ihm in Schmerzen wand. Die Vampirin trug kurze Hosen und ein Oberteil mit schmalen Trägern. Wo die Sonne ihren nackten Körper traf, verfärbte sich die Haut krebsrot und schlug Blasen. Jetzt kroch sie mit ruckartigen Bewegungen vorwärts. Versuchte, zurück in den Schutz des Gebäudes zu kommen, während die Sonne ihren Körper schwarz färbte. Der Geruch von verbranntem Fleisch stieg Dashiell in die Nase. Er zog den zweiten Silberpflock und packte die Vampirin am Knöchel. Seine Finger ließen sich kaum beugen, als hätten sich die Sehnen und Muskeln in Stahlseile verwandelt. Unfassbare Schmerzen rasten durch seinen Körper. Mit letzter Kraft zog er die Vampirin zurück. Kreischend schlidderte sie ein Stück an ihm vorbei und krabbelte sofort wieder vorwärts. In dem schwarz verbrannten, angst- und schmerzerfüllten Gesicht leuchteten gelbe Augen und weiße Zähne. Mit einer letzten Anstrengung kämpfte Dashiell sich hoch. Er stieß die Vampirin rücklings zu Boden und rammte ihr den Pflock in die Brust. Nachdem es getan war, verharrte er für einige Sekunden reglos, beide Hände fest um den Pflock geschlossen. Sein Gesicht schien in Flammen zu stehen. Die Sonnenstrahlen fraßen sich durch seine Kleidung wie ein Feuersturm. Er wollte aufspringen, in das schützende Gebäude rennen. Schreien. Doch die Schwäche und Müdigkeit zogen ihn gnadenlos in die Tiefe. Schließlich fiel er bäuchlings auf die Steine und begann zu kriechen. Irgendwo musste Schatten sein. Vorwärts. Immer weiter. Bis ihn die Kraft verließ.
    Er hatte vergessen, wie es sich anfühlte.
    Zu sterben.

 
    Kapitel 23
     
    Devon
     
    Mai-Li hatte an Stärke gewonnen. Sie musste zahlreiche Menschen getötet haben seit ihrer letzten Begegnung im Park. Trotzdem war sie keine Gegnerin für Devon. Er wehrte mühelos die wütenden Schläge der jungen Vampirin ab und versetzte ihr einen Stoß, der sie zurückschleuderte. Mai-Li landete mit katzengleicher Eleganz auf allen Vieren und funkelte ihn an. Sie zögerte, ihn ein zweites Mal anzugreifen. Plötzlich hörte er Dashiell hinter sich aufschreien. Für einen Moment war Devon abgelenkt. Sofort sprang Mai-Li ihn an. Er fegte sie mit einer Armbewegung beiseite. Die Vampirin prallte gegen die Wand, wich seinem Griff aus und ergriff blitzartig die Flucht. Sie verschwand durch eine Tür am Ende des dunklen Ganges.
    Devon warf einen Blick über die Schulter. Gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Dashiell mit seiner Gegnerin kurzen Prozess machte. Der dritte Vampir verbarg sich links von ihnen in einem der Räume. Seine Aura war schwach. Er würde Dashiell hoffnungslos unterlegen sein.
    Devon lief los. Er folgte Mai-Lis Geruch durch die Tür und einen weiteren Gang entlang, an dessen Ende eine Wendeltreppe nach oben führte. Helligkeit stach in seine Augen, während er die Stufen hinaufraste. Im zweiten Stock holte er Mai-Li fast ein. Sie sah ihn herankommen und flüchtete durch eine offene Tür in einen langgestreckten Raum. Durch bodentiefe Fenster flutete Sonnenlicht und bildete helle Rechtecke auf dem staubigen Linoleum. Am Ende
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher