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Dann klappts auch mit dem Glueck

Dann klappts auch mit dem Glueck

Titel: Dann klappts auch mit dem Glueck
Autoren: Sheila Roberts
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wenn man ein Kind ist. Die Erwachsenen treffen einfach die Entscheidungen.“
    „Das ist nicht fair.“ Warum fragte seine Mom ihn eigentlich nie, was er wollte?
    „Manchmal entpuppt es sich allerdings als gar nicht so schlimm“, fuhr Willie fort. „Mir gefällt es hier.“
    „Du bist ja auch Mentor.“ Natürlich gefiel es Willie hier.
    „Das wirst du bestimmt auch noch. Vielleicht ja auch Klassensprecher. Man weiß nie. Oder hey, vielleicht zieht ihr ja auch zurück nach Seattle. Dann muss ich mir einen neuen Jungen suchen, mit dem ich was unternehmen kann. Das ist doch Scheiße.“
    So hatte Leo es noch nicht gesehen. Aber … „Das sagst du jetzt bestimmt nur so. Ich wette, dass du lügst, genau wie Jed es getan hat.“
    Willies Lächeln schwand. „Ich lüge nicht, Mann. Und ich will meine Zeit auch nicht an Loser verschwenden.“ Er stand auf. „Also, dann ist die Sache mit dir vielleicht doch erledigt.“
    „Ich bin kein Loser!“, protestierte Leo aufgebracht.
    „Ach nein? Du hast mich gerade einen Lügner genannt. Du bist weggelaufen. Das hört sich für mich aber sehr nach einem Loser an.“
    „Nein, das bin ich nicht!“ Leos Stimme überschlug sich. Wie peinlich. „Du wärst auch weggelaufen, wenn du herausgefunden hättest, dass dein Dad ein Spieler war, der alles, was du besessen hast, verzockt hat.“
    Einen Moment lang schwieg Willie. Dann meinte er: „Ja, vielleicht. Aber letztlich wäre ich zurückgegangen.“
    „Na, dann bist wohl eher du der Loser.“
    „Nein, du Spinner. Meine Mom würde einen Herzinfarkt bekommen, wenn ich weglaufen würde. Das könnte ich ihr echt nicht antun.“
    Plötzlich sah Leo seine Mom vor sich, wie sie überall weinend nach ihm suchte, und auf einmal fühlte er sich schrecklich klein. „Sucht meine Mom nach mir?“
    „Was denkst du denn? Die ganze Stadt sucht nach dir“, erklärte Willie.
    Leo hörte wieder Geräusche aus dem Unterholz, und dann tauchten Jed und noch ein älterer Typ auf.
    „Also: Entweder du haust wieder ab, oder du kommst mit uns zurück und redest mit deiner Mom über die Sache“, sagte Willie zu ihm. „Wenn du allerdings noch mal abhaust, komm ich dich nicht mehr suchen.“ Mit diesen Worten drehte er Leo den Rücken zu und ging zu den anderen Männern.
    Leo hatte genug. Er war müde und hungrig, und ihm war kalt. Er würde mächtig Ärger kriegen, wenn er nach Hause kam, aber zumindest würde ihm wieder warm werden. „Warte!“, rief er.

10. KAPITEL
    Gerade hatte Meredith ihre Eltern über Leos Verschwinden unterrichtet, als Jed anrief.
    „Wir haben ihn gefunden. Es geht ihm gut.“
    „Oh, Gott sei Dank“, erwiderte sie. Dann brach sie vor lauter Erleichterung wieder in Tränen aus. Kaum zu glauben, dass sie überhaupt noch Tränenflüssigkeit hatte, so viel, wie sie schon geweint hatte.
    „Ich habe Jamal und Tilda Bescheid gesagt, dass ich ihn nach Hause bringe. Wenn das okay für dich ist.“
    Nach allem, was er für sie getan hatte … „Natürlich.“
    „Wir sind in zehn Minuten da.“
    Sie schaffte es gerade noch, ihre Mutter noch einmal anzurufen und sich die Nase zu putzen, ehe Jed und Leo ins Haus kamen. Sie lief zu ihrem Sohn, schloss ihn in die Arme und war schon wieder in Tränen aufgelöst. „Ach, Leo, ich habe mir solche Sorgen gemacht.“
    Er ließ den Kopf hängen. „Es tut mir leid, Mom.“
    „Nein, mir tut es leid. Es tut mir leid, dass du die Wahrheit über deinen Dad so herausgefunden hast.“
    „Er war ein Mistkerl“, meinte Leo und schniefte. Er löste sich aus ihrer Umarmung und warf sich auf die Couch. „Und Jed ist auch einer“, fügte er hinzu und funkelte seinen Retter wütend an.
    Meredith folgte Leo und setzte sich neben ihn. „Jed und ich hatten eine Meinungsverschiedenheit. Das ist aber nicht dein Problem.“ Es war ihres und Jeds.
    „Ach ja? Und was ist mit Dad?“
    „Dad war spielsüchtig, und ich wünschte, wir hätten ihm helfen können. Aber das bedeutet nicht, dass er dich nicht geliebt hat. Das hat er. Er hat uns beide geliebt.“ Nur leider hat er das Spielen noch mehr geliebt. Der Gedanke machte sie traurig, aber sie weigerte sich, noch mehr Tränen über die Vergangenheit zu vergießen. Sie musste an die Gegenwart und an die Zukunft denken. „Leo, niemand ist perfekt. Das weißt du. Wir müssen die Menschen so nehmen, wie sie sind“, fügte sie hinzu und blickte zu Jed.
    Leo runzelte die Stirn, doch er nickte. „Können wir frühstücken? Ich bin irgendwie
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