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Daniel Taylor und das dunkle Erbe

Daniel Taylor und das dunkle Erbe

Titel: Daniel Taylor und das dunkle Erbe
Autoren: Monica Davis
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deswegen dürfen wir keine Sekunde mehr verlieren!«
    »Wieso bald?«, fragte er.
    »Du kannst nur zu einer Seite gehören und musst dich jetzt entscheiden, oder es wird dich zerstören. Dein Körper ist beinahe ausgereift. Deshalb veränderst du dich.«
    Dieses seltsame Gespräch überforderte Daniel. Er wollte einfach sein Leben weiterleben, einen Abschluss machen … »Eine Seite?«
    Marla atmete tief durch und verdrehte die Augen. »Wächter oder Dämon.«
    »Was ist ein Wächter?«
    »Du hast auch von nichts ’ne Ahnung!«, schrie sie ihm entgegen, was ihr erneut einen wütenden Blick von der anderen Dämonin einbrachte, die im Schneidersitz auf dem Bett hockte und das Schauspiel bis jetzt kommentarlos verfolgt hatte.
    »Lass ihn«, zischte Sirina und rutschte von der Matratze. »Er muss das erst mal alles verdauen.«
    »Danke«, sagte Daniel sarkastisch zu ihr. Dann zog er sich sein Shirt über, schlüpfte in seine Sneaker und öffnete die Zimmertür einen Spalt, um zu sehen, ob die Luft rein war. Bis auf ein paar Besucher und Patienten hielten sich keine Personen in dem langen Gang auf. Er wollte nur noch nach Hause, zu seiner Mom und Vanessa.
    »Wenn du nach deinem leiblichen Vater Ausschau hältst, der ist schon wieder weg. Der will nämlich auch nichts mehr von dir wissen, genau wie Peter«, flüsterte ihm Sirina ins Ohr.
    »Mein leiblicher Vater?« Plötzlich wurde Daniel bewusst, was ihre Worte bedeuteten. Er hatte es bist jetzt nicht verstanden gehabt, obwohl Marla es ihm zuvor erklärt hatte. Dann ist Ma …
    »Nicht deine richtige Mutter, sondern Kitana«, unterbrach Sirina seine Überlegungen. »Und – noch mal zum Mitschreiben – dein richtiger Vater ist ein gewisser James Carpenter, endlich kapiert? Wenn wir den in die Finger bekommen …«
    Marla atmete tief ein. »Sirina, du weichst vom Thema ab! Silvan muss sich bald entscheiden, alles andere kann er später erfahren.«
    »Hab ich denn überhaupt eine Wahl?«, murmelte er, doch in Gedanken war er ganz woanders. Mom ist nicht meine richtige Mutter? Aber … warum haben sie mir nie gesagt, dass ich adoptiert bin? Und was haben sie mit den Dämonen zu tun? Und warum wollte mich mein richtiger Dad auch nicht? Habe ich etwas an mir, was sie alle vertreibt? Daniel war so wütend und frustriert, dass er glaubte, der Boden erzitterte unter seinen Füßen. Sie alle haben mir etwas vorgespielt!
    »O ja, du hast durchaus eine Wahl, denn du musst aus freien Stücken mit uns kommen wollen. Nur du kannst entscheiden, wer du in Zukunft sein wirst. Aber ich denke, so ein Angebot wirst du nicht ausschlagen, was, Danny-Boy?« Sirina lächelte ihn lieblich an. »Du bekommst sämtliche Macht und … mich.«
    Daniel fühlte sich, als hätte ihm jemand in den Magen getreten. Meine Mutter war also eine richtige Dämonin? Er erinnerte sich, was ihm Marla heute Morgen in seinem Zimmer erzählt hatte. Nun fügten sich die Teile zu einem Gesamtbild zusammen, obwohl er noch so viele Fragen hatte. Meine Mom ist nicht meine Mom, und ich bin ein halber Dämon, und Marla ist meine Halbschwester. Hatte er sich nicht immer eine große Schwester gewünscht? Oder hatte er tief in seinem Inneren gespürt, dass er längst eine hatte? Mein Leben war eine Lüge!
    »Schmerzt dich die Wahrheit, Liebster?«, säuselte Sirina, wobei sie ihm mit ihren langen Krallen über eine Wange streichelte. »Ja, sie alle haben dir was vorgemacht und sogar deine Süße wusste es vor dir.«
    Hastig blickte er die rothaarige Dämonin an. »Vanessa weiß, dass ich adoptiert bin?« Diese Nachricht übertraf alle vorherigen bei Weitem. Sogar Nessa! Von ihr hätte er das am wenigsten erwartet.
    »So ist es. Nun hasst du sie sicher dafür.« Sirina hatte in ihrem Leben noch nie etwas so sehr gewollt wie diesen jungen Mann. Jetzt, wo er an ihr kognitives Netzwerk angeschlossen war, fühlte sie genau, was in ihm vorging, da er noch nicht gelernt hatte, diesen Bereich seines Denkens zu verschließen. Deine Wut macht dich stark, Silvan. Lass sie raus! , sendete Sirina ihm. Sie haben dich alle betrogen. Du bist jetzt einer von uns. Ich weiß genau, dass du dich bald von deiner falschen Familie und der Menschentussi abwenden wirst und mit mir in die Unterwelt kommst.
    »Niemals«, flüsterte er mit zitternder Stimme und verließ das Zimmer.
    Sirina kochte. »Was ist das bloß für eine Null? Der hat nie das Zeug zum Herrscher!« Aber sie wollte ihn haben, um jeden Preis. Der Posten war ihm sicher, wenn er ihn
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