Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dangerous Liaison

Dangerous Liaison

Titel: Dangerous Liaison
Autoren: Savi Jansen
Vom Netzwerk:
Ansatz erstickte. Dennoch bemühte er sich, es Jesse nicht merken zu lassen, und der war zu überzeugt von sich selbst und nur darauf bedacht, seine eigenen Gelüste zu stillen, merkte nicht, dass Marcel keinen Spaß mehr am Sex mit ihm hatte.
    Er war außerdem damit beschäftigt, sein Firmenimperium weiter auszubauen, neue Mitglieder für die Loge zu rekrutieren und Robin weiterhin davon zu überzeugen, zurück an seine Seite zu kehren.
    Die anfängliche Freundlichkeit war verschwunden, nun trat er Robin mit Härte und Grausamkeit gegenüber, und Marcel, der immer wieder den Versuch startete, einmal mit Robin zu reden, wenn Jesse nicht anwesend war, hörte mehr als einmal das verzweifelte Weinen des anderen durch die Tür. Den Mut, zu ihm zu gehen, fand er nicht. Immerhin war er Schuld an Robins Misere. Und was in seinen Augen noch schlimmer war: Er tat nichts, um ihm zu helfen. Dafür hatte er mittlerweile selbst zu viel Angst vor Jesse.
     
    Bei Robin wechselten sich Wutausbrüche, in denen er seine Zelle verwüstete, und völlige Agonie ab.
    An manchen Tagen brüllte er Jesse an, ging mit den Fäusten auf ihn los, warf seine Pritsche, das Geschirr oder die Wasserflasche an die Wand, rüttelte an den Gitterstäben und kratzte sich die Fingerkuppen an der Steinwand blutig, weil er versuchte, sie einzureißen. An anderen Tagen wiederum hockte er völlig apathisch in einer Ecke, zählte aus Langeweile
    sogar seine Haare, die Karos auf der Bettdecke und wurde hysterisch, wenn er sich verzählte und von vorne anfangen musste. Träge verrannen die Minuten, Robin begann sogar, mit sich selbst zu reden, nur um eine Stimme zu hören, denn Jesse schwieg, wann immer er ihn besuchte. Und auch der andere, der ihm seine Mahlzeiten brachte, sprach kein Wort mit ihm. Manchmal glaubte Robin, er sei plötzlich taub geworden.
     
    Eines Tages, als Jesse Robin einmal wieder das Essen brachte, warf er ihm den Teller ins Gesicht. Der heiße Haferschleim ergoss sich über die Brust des Sektenführers, verbrannte ihn dort, hinterließ gerötete, aufgeplatzte Haut. Doch anstatt ihn zu schlagen, bestrafte er Robin auf eine andere, eine subtilere Art. Das Essen wurde nun über einen kleinen Lift in den Keller gebracht. Dieser Lastenaufzug war in der Wand der Zelle eingebaut und bot gerade Platz für einen Teller. Zweimal täglich öffnete sich die kleine Luke, und Robin konnte seine Mahlzeiten herausnehmen.
    Robin hatte sie zwar bemerkt, sich aber nicht weiter darum gekümmert, da sie stets verschlossen war. Dadurch, dass nun keiner mehr zu ihm herunterkam, konnte er auch nicht mehr duschen und bekam keine frische Wäsche mehr.
    Aus Ekel vor sich selbst begann Robin, sich schließlich selbst zu verletzen. Er kratzte sich die Handgelenke auf, die Ellenbeugen, die Kniekehlen. Das einstmals so weiche Haar, auf das er so stolz war, wurde trübe und stumpf und verfilzte immer mehr. Sollte er den Rest seines Lebens in diesem Loch verbringen? Eingehüllt in den Gestank seines eigenen Körpers, ohne jemals wieder das Tageslicht zu erblicken? Robin wollte das nicht, er konnte nicht mehr.
    Also beschloss er, auf das Essen zu verzichten und ließ es jedes Mal zurückgehen. Dies ging einmal gut, auch ein zweites Mal konnte er die Mahlzeit mit dem Lift zurückschicken.
    Dann jedoch demonstrierte ihm Jesse erneut seine Macht. Ein Arzt kam, legte einen Tropf in Robins Vene, über die er nun ernährt wurde. Robin riss die Nadel heraus, so dass das Blut über die Decke spritzte.
    Nun fesselte Jesse ihn ans Bett. Wehrlos lag Robin dort, unbeweglich, und sah zu, wie die Nährstoffe in seinen Blutkreislauf geführt wurden und ihn daran hinderten, von dieser Welt zu gehen.
     
    Doch damit war es nicht genug. Jesses Grausamkeiten kannten keine Grenzen.
    Eines Tages – oder war es Abends ? –, Robin hatte jegliches Zeitgefühl verloren, brachte der Sektenführer ihm ein Geschenk. Robin sah ihm dabei zu, wie er es auspackte. Hilflos lag er auf der Liege und musste mit ansehen, wie Jesse ihm Savages Kopf auf das Kissen legte. Robin schrie, bis er ohnmächtig wurde.
    Als er die Augen wieder öffnete, saß Jesse immer noch – oder schon wieder – an seinem Bett, doch sein grausiges Geschenk war fort. Fragend blickte er ihn an.
    Robin hatte nur ein Wort für ihn übrig. „Bastard!“, schrie er, stemmte sich gegen seine Fesseln, zerrte an ihnen wie ein tollwütiges Tier. Er gebärdete sich wie wild, bis der Arzt kam und zu der Flasche mit der Nährflüssigkeit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher