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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen
Autoren: D.H. Barclay
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„Seht, unser aller Rettung!“
    Der namenlose Krieger kam spät und stand doch an erster Stelle. Er ließ sich herbeiwinken, sollte seine eigene Bewunderung zum Ausdruck bringen, und verzog stattdessen angewidert das Gesicht.
    „Lasst es uns töten“, sprach der Ekel aus ihm. Die rechte Hand bereits auf dem Griff des Breitschwertes ruhen. Gebar der lodernde Blick des Mächtigen seinem Tun rasch Einhalt.
    „Wag es und stirb“, vernahm er Saqurs drohenden Worte. „Öffne deine Augen, sehe was die Zukunft uns geschickt hat.“
    Das Einzige, was er sah, war der ausgemergelte Leib eines, einem Menschen nur entfernt ähnlichen Wesens. Über und über mit den Zeichen des Teufels übersät.
    „Es entstammt der Hölle“, warnte er und wurde Zeuge wie Saqur – der mächtige Herrscher über dieses Reich – in die Knie ging und den zitternden Leib in die Höhe wuchtete.
    Aus den Augen des Namenlosen sang Überraschung mit. „Für diesen Aberglauben ist keine Zeit.“
    Saqur setzte ein diabolisches Grinsen auf, wischte den Einspruch einfach zur Seite. „Lass die Hexe zu mir bringen“, lächelte er, und setzte sich trotzt des auf seinen Armen lastenden Gewichts leichtfüßig in Bewegung.
    Der Gefallene verstand nicht. Er bekam mit, wie sich die Reihen der Soldaten lichteten. Sah wie sie ihrem Meister Platz machten und demütig hinter ihm herwankten. Eine Prozession des Wahnsinns.
    Und das erste Mal nach Jahren der Knechtschaft keimte in ihm wieder der alte Wunsch auf.

    *

    Während der letzte Zyklus endlich seiner Bestimmung entgegensteuerte – erlebte ein unbedeutender Soldat, dessen Name aufgrund der Tragweite dieser Ereignisse nichts bedeutet - den Alptraum seines Lebens.
    Er war neu und musste sich erst noch Respekt verdienen. Man teilte ihm niedere Aufgaben zu, die er ohne Widerwillen erfüllte, und doch strebte jede Sehne, jede Faser seines Leibes nach Erfüllung.
    Fernab des trügerischen Walls sollte er bekommen, wonach es ihn gierte.
    Das Pferd sträubte, verweigerte den weiteren Ritt und gab sich zunehmend ängstlich. Er tätschelte die Schnauze, sprach dem Tier beruhigend zu und warf der Dunkelheit unsichere Blicke zu. Seit die Wolfsbrut an den Grenzen ihrer Heimat angelangt waren, schickten die Teufel in unregelmäßigen Intervallen Späher aus. Grausige Bestien, welche es mit 10 Männern aufnehmen konnten.
    Der junge Soldat, gerade erst dem Knabenalter entglitten, fröstelte. Er war sich der Gefahr bewusst. Jeder Ritt war ungewiss und machte ihm deutlich, dass jeder Tag, in dem ihre Kultur weiter bestand, ein Tag des Glückes war.
    Er musste an den ersten Ausbildungstag denken...
    „Die besten Pferde“, hatten sie gesagt. „Sie werden eure schwächlichen Beine ersetzen. Euch begleiten und mehr als einmal, auch euer Leben retten. Hört auf sie, vertraut ihrem Gespür...“
    Das Pferd schnaubte, riss herum und wollte diesen Ort wieder in Schatten legen. Der Soldat bekam Mühe die Zügel zu halten und schlingerte verloren im Sattel. Seine mangelnde Erfahrung erwies sich als gefährlicher Fehler.
    Ein heftiges Aufbäumen – ein schrilles Wiehern – und dann plötzlich der staubige Sand der äußeren Randzone zwischen den Mundwinkeln. Er spuckte angewidert aus. Sah die aufgewirbelte Wolke des davon galoppierenden Pferdes und wusste mit einem Mal, dass er hier draußen sterben würde.
    Schakale, versuchte er sich selbst zu belügen. Der Gaul wird einen harmlosen Schakal gewittert haben.
    Die Wolke war mittlerweile versiegt. Wenn er straff durchhielt, bräuchte er für den anstehenden Rückmarsch keine Stunde. Er warf den Kopf zurück, sah die glitzernde blassmilchige Oberfläche des Mondes und hielt an der heuchlerischen Logik fest, dass die Monster kein Licht benötigten. Die Nacht war ihr Tag und ein Angriff bei vollem Mond ein taktischer...
    Etwas legte sich auf die Schulter, drückte ihn mit sanftem Gleichmut zu Boden und riss ihm mit ebensolchem Verständnis die Kehle auf.

    *

    Sie schrie, zeterte, biss und trat wild um sich. Obwohl ihre äußere Erscheinung den Tod prophezeite, wirkten ihre höllischen Flüche wie zerschneidende Peitschenhiebe.
    Die beiden Soldaten hatten Angst. Einer hielt die freie Handfläche über dem rechten Auge. Blut sickerte zwischen den geschlossenen Fingern vor. Er hielt die Pein schließlich nicht mehr aus und gab der Hexe einen Stoß in den Rücken.
    Sie strauchelte, grub im Sturz die spitz zulaufenden Nägel in seinen Arm und verwandelte das Fleisch in glänzende,
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