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Daemonen des Lichts

Daemonen des Lichts

Titel: Daemonen des Lichts
Autoren: L. A. Weatherly
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Objektiv eines altmodischen Fotoapparates. Ich erhaschte einen Blick auf Tausende von Engeln, die daraufwarteten, die Pforte zu passieren – strahlend, weiß und schön.
    Ich fiel auf die Knie und schleuderte den pulsierenden Stein in die Pforte. Die Wand aus Energie schlug hoch wie eine Welle. Sie wand sich und zuckte, während sie mit sich selber rang. Ich stöhnte vor Schmerzen, als sie gegen mich anbrandete. Ich konnte kaum mehr die Hand vor Augen erkennen. Die Wand bäumte sich auf und zitterte, während die Pforte versuchte, sich zu öffnen. Die Engel verschwanden, tauchten wieder auf. Ein dumpfes Grollen, ein Beben. Mit einem splitternden Knall hob sich plötzlich der Boden unter meinen Füßen. Ich schrie auf und warf mich zur Seite. Die Angelica in meiner Hand zerbröckelte, als der Boden von Neuem bebte. Hinter mir knallte etwas herunter. Oh Gott, die Wand würde mich zerreißen, ich konnte es spüren. Ich knirschte mit den Zähnen, während ich weiterkämpfte. Dumpf vermeinte ich zu hören, wie jemand meinen Namen rief- und dann explodierte alles in einem ohrenbetäubenden weißen Rauschen.
    Ich taumelte. Ich fiel. Schmerz, so viel Schmerz. Ich versuchte zu schreien, vergeblich.
    Alex, dachte ich, als alles allmählich verblasste. Alex.

19
     
    Als Alex in die Kathedrale stürzte, sah er ein Mädchen in einer blauen Robe, das Willow sein musste, auf die Pforte zurennen, während ein anderes Mädchen wie am Spieß schrie. Er stürmte vorwärts. Er dachte nur noch daran, zu ihr zu kommen, bevor sie die Pforte erreichte, die Arme um sie zu schlingen und sie festzuhalten, sodass sie nicht alleine sterben musste. Undeutlich bemerkte er einen Tumult an einer Seite – ein Handgemenge zwischen zwei Männern, wobei der eine versuchte, den anderen zurückzuhalten; ein Haufen kreischender Mädchen in Roben.
    Bevor er die beleuchtete Fläche erreichte, blieb Willow plötzlich wie angewurzelt stehen und starrte nach oben. Engel. Alex blieb ebenfalls stehen, zog hastig seine Waffe mit dem Schalldämpfer und jagte sein Bewusstsein durch seine Chakren. Drei Engel trieben in sein Blickfeld. Willows Engel, der um einen männlichen Engel herumwirbelte, und, weiter oben, ein weiblicher Engel mit einem harten, schönen Gesicht, der direkt auf Willows menschlichen Körper herunterstieß. Alex fiel auf ein Knie, legte die Waffe an, zielte und schoss. Sie verschwand in einem Splitterhagel aus Licht.
    Im Publikum riefen die Menschen Willows Namen und hämmerten in dem Versuch, sie niederzureißen, auf die Plastiktrennwand ein. Als Alex auf die erleuchtete Fläche stolperte, erschien Nate in seiner Engelsgestalt. Mit kräftigem Flügelschlag griff er den ersten Engel an. Im selben Moment warf sich Willows Engel auf ihren menschlichen Körper und Willow taumelte die letzten paar Schritte zur Pforte und steckte die Hände hinein, als sie dort ankam. Die Energie bäumte sich wild auf flüchtig konnte er Engel sehen, die auf einen Durchlass warteten. Der Boden an der Pforte hob sich, Willow rutschte zur Seite weg. Als Alex darauf zu lief, verlor er fast den Halt, als es unter seinen Füßen anfing zu brodeln. Er fand sein Gleichgewicht wieder und stürmte vorwärts.
    »Willow!«, brüllte er.
    Die Pforte brach auf. Eine grelle, gleißende Energiewelle fegte an Alex vorbei und mit einem lauten Aufschrei riss er den Arm vor die Augen. Alles verschwand in einem undeutlichen Nebel: die zwei Engel, die schwankten und dann zerfetzt wurden – und Willow, die von der Wucht der Explosion mitgerissen wurde. Es knirschte und ächzte und in einer Wolke aus Staub und Zement löste sich ein Teil der Decke und krachte nur wenige Schritte neben den ängstlich zusammengedrängten Mädchen in ihren Roben herunter. Schreie. In einem knisternden Funkenregen verloschen sämtliche Lichter und tiefe Dunkelheit legte sich über den vorderen Teil des Raumes. Nur die Strahlen der sinkenden Sonne, die durch die Glasfenster fielen, spendeten noch etwas Helligkeit. Wie aufs Stichwort begannen im selben Augenblick Heerscharen von Engeln durch die geöffnete Pforte zu strömen. Ihre Flügel und Heiligenscheine leuchteten. Sie segelten über den Kirchenbänken dahin. In der offenen Pforte hinter ihnen schimmerten die letzten Ausläufer des Sonnenuntergangs in ihrer eigenen Welt. Tosender Lärm erhob sich, als das Publikum in Jubel ausbrach. Die Zuschauer in den vordersten Bankreihen starrten in die Höhe und vollführten wahre Freudentänze. Willow war ganz und
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