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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All
Autoren: Leigh Brackett
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Rasthauses bemächtigt habt«, fragte Gelmar, »was dann?«
    »Er wird uns im Sand verderben lassen«, sagte Vasth. »Möge die alte Sonne die Männer von den Sternen vertrocknen lassen!«
    Der Trupp war hinter Gelmar zum Stehen gekommen.
    »Ich würde euch gern so barmherzig behandeln, wie ihr uns behandelt habt«, sagte Stark, »aber wenn ihr es bis zum Rasthaus schafft, werde ich euch Obdach gewähren.«
    Gelmar lächelte. »Das mußt du sogar. Die würden dich dazu zwingen.«
    »Ich weiß«, sagte Stark. »Sonst wäre ich vielleicht nicht so edelmütig.« Er ritt mit Ashton, Gerrith und der Bahre vom Trupp fort.
    Führ uns zu den Menschen, sagte er zu Gerd, wußte dabei, daß Gelmar ebenfalls dem telepathischen Leitstrahl folgen würde. Die Wegweiser waren auf jeden Fall nicht mehr zu sehen.
    Dann legte sich mit einem Mal der Wind. Die Luft klärte sich, und die alte Sonne stand verschwommen am Himmel. Von einer Anhöhe aus erblickten sie eine halbe Meile weit das Rasthaus, ein niedriges Steingebäude, von einer Reihe von Mauern umgeben, die den Treibsand fernhalten sollten.
    Ashton zeigte in die andere Richtung und sagte: »Du lieber Gott!«
    Eine tsunami, eine Flutwelle aus Sand raste aus nordöstlicher Richtung auf sie zu. Sie füllte den ganzen Horizont, stieg halb zum Himmel empor. Stark sah am vorderen Rand der Sandwelle viele kleine Gestalten hin und her rennen.
    Zum zweiten Mal sagte Gerd: Wesen kommen.
    Gelmars Trupp kam in der klaren Luft in Sicht. Er blieb stehen. Alle sahen sich um und rannten im gleichen Augenblick los.
    Stark trieb die Tiere voran. Die Welle gab einen Ton von sich, ein Dröhnen, das fast zu tief für menschliche Ohren war. Doch das Herz nahm ihn war, und die Eingeweide krampften sich zusammen. Selbst die Tiere vergaßen ihre Müdigkeit.
    Stark hörte den stummen Ruf Gerds. Stabträger sagen: »Kommt!«, N’Chaka. Jetzt kommen, oder die Wesen töten.
    Er drehte mit dem Rudel ab und rannte den Spuren entlang zurück. Er gehorchte Gelmars Ruf.
     

 
7.
     
    Stark sagte: Gerd, komm zurück!
    Die Hunde rannten weiter.
    Gefahr, N’Chaka. Stabträger bewachen. Komm du.
    »Was ist los?« schrie Ashton, und seine Stimme klang dünn in dem fernen Dröhnen. »Wo wollen sie hin?«
    »Die Stabträger bewachen.« Der angeborene Instinkt. Stark fluchte. Er konnte die Hunde nicht zurückrufen, konnte aber auch nicht zulassen, daß sich Gelmar zu ihrem Herrn machte.
    »Ich muß zu ihnen«, sagte er und winkte die anderen weiter. »Zum Rasthaus, Simon.« Gerrith starrte ihn an. »Los!« rief er. Er riß sein Tier herum und ließ es hinter den Hunden herstolpern, und seine Gedanken waren so schwarz wie der Fuß der Sandwelle.
    Er traf zwischen zwei Dünen auf Gelmars Gruppe. Die Yur waren jetzt zu Fuß und rannten mit kräftigeren Beinen als die Tiere. Je zwei hatten ein Tier mit einem Stabträger in die Mitte genommen und halfen ihm voran. Die Nordhunde schützten die Seiten.
    Gelmar sah Stark ein wenig spöttisch an. »Ich frage mich, ob du kommen würdest.«
    Stark gab keine Antwort. Er setzte sich mit dem Schwert in der Hand an die Spitze des Trupps. Der Kamm der Sandwoge stand schon fast über ihnen, und Sand regnete auf sie herab. Die Luft wurde wieder dicker. Von der nächsten Düne aus konnte Stark sehen, wie schnell die Welle näher kam.
    Die Läufer tanzten vor ihr her, als mache ihnen der Ritt auf dem Sandsturm die größte Freude. Stark schätzte, daß es etwa fünfzig Wesen waren, vielleicht auch mehr. Sie bewegten sich nicht absichtslos. Sie hatten ein Ziel.
    »Das Rasthaus?«
    »Dort gibt es für sie etwas zu fressen, Menschen und Tiere.«
    »Wie greifen sie an?«
    »Mit der Wand aus Sand. Ihre Opfer ersticken im Sand fast, und sie fallen sie an. Sie können im Staub überleben, und die Brutalität scheint ihnen Spaß zu machen.«
    »Wir brauchen ein Dach über dem Kopf«, sagte Stark, »bevor die Welle über uns zusammenschlägt, oder wir werden so weit voneinander getrennt, daß uns auch die Hunde nicht mehr helfen können.«
    Von der nächsten Düne aus sah Stark undeutlich Ashton, Gerrith und die Bahre. Sie hatten die Mauern erreicht und zogen durch ein Tor. Stark verlor sie aus den Augen, als er den Hang der Düne hinabgerutscht war. Der Flugsand nahm ihm die Sicht. Der Boden bebte. Ein gewaltiges Dröhnen füllte die Welt. Noch eine halbe Minute, zu Fuß siebeneinhalb Minuten.
    Bleib dicht bei mir, Gerd! Führ uns zu den Menschen.
    Gerd drückte seinen Kopf gegen Starks Knie.
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