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Daddy Uncool

Titel: Daddy Uncool
Autoren: Greg Williams
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und ich muss auch an Ollie denken und …«
    »Was willst du mir denn sagen?«, unterbrach ich sie. Erst die Verhaftung, dann wurde mir Caitlin weggenommen, und wenn sich herausstellen sollte, dass es um das ging, was ich vermutete, war das jetzt der Abschied von Mel.
    »Mir ist ein anderer Job angeboten worden«, sagte Mel.
    »Oh, ich verstehe«, sagte ich.
    Natürlich.
    »Tut mir leid, Alex.«
    Ich war psychisch so überlastet, dass ich kaum aufnahm, was sie mir mitteilte.
    »Ich … ähm … wo?«
    »Java Jamboree.«
    »Java Jamboree?«
    »Ja.«
    Das war Verrat höchsten Grades. Ich setzte mich auf die Bordsteinkante.
    »Wie? Haben sie dich im Bean & Gone entdeckt?«
    »Nein, nein«, sagte sie. »So war es nicht.«
    »Das verstehe ich nicht«, sagte ich. »Hast du dich dort um einen Job beworben?«
    »Nein«, sagte Mel; ihre Stimme wurde leiser.
    »Also, was ist passiert?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Tatsächlich spielt es für mich eine große Rolle«, sagte ich eindringlich.

    »Es war Kenny«, sagte Mel schnell, als hätte sie selbst nichts damit zu tun.
    »Kenny?«
    »Ja«, sagte sie. »Er fing an, dort hinzugehen, nachdem ihr beiden euch gestritten hattet. Ich glaube, ich habe ihm erzählt, dass ich beunruhigt darüber war, wie die Dinge liefen. Es schienen nicht genug Kunden zu kommen. Ich muss irgendetwas zu ihm gesagt haben. Er hat eines Tages mit dem Geschäftsführer vom Java Jamboree gesprochen, und der hat mich angerufen, weil dort jemand gehen wollte und …«
    Ich schloss die Augen.
    »Es tut mir leid, Alex«, sagte Mel. »Es tut mir wirklich leid. Du weißt, dass es nichts Persönliches ist.«
    Ich legte die Hand auf die Sprechmuschel. Nichts Persönliches. Zum Teufel, konnte sie sich nicht vorstellen, was für mich auf dem Spiel stand, mit einem neuen Geschäft und einer geerbten Tochter?
    »Ich denke, heute sollte dein letzter Tag sein.«
    »Okay«, antwortete Mel niedergeschlagen.
    »Tu mir einen Gefallen«, sagte ich. »Wenn du fertig bist, schließ ab und wirf deine Schlüssel in den Briefkasten.«
    »Natürlich«, sagte Mel. Sie hatte ihre Fassung wiedergewonnen und antwortete: »Wie du willst.«
    Ich sagte es ihr nicht, aber es war nur ein sehr kleiner Teil von dem, was ich wollte. Endlich, nach monatelangem Herumgestolper und Durcheinander war mir klar, was ich wollte. Meine Wünsche waren jetzt einfach und greifbar.
    Nachdem ich über Monate hinweg wie durch Nebel
gegangen war, war ich Caitlin nun nahe genug, um zu wissen, dass das, was uns verband, dauerhaft, stark und unwiderruflich war. Aber während ich bemüht war, mich mit meiner Tochter auszusöhnen, wurde mir auch klar, dass ich mit niemandem sonst als mit Amanda zusammen sein wollte - trotz der Sache zwischen ihr und Belagio.
    Sie hatte sich entschuldigt, geschworen, dass es ein einmaliger Ausrutscher war, und mich inständig gebeten, nicht zu gehen. Und was hatte ich getan? Ich hatte Caitlins Eintritt in mein Leben nicht nur als Chance für ein neues betrachtet, sondern auch als Möglichkeit, Amanda zu bestrafen. Na gut, verdient hatte sie es ja, aber in meiner derzeitigen Position schnitt ich mir ins eigene Fleisch. Sie war zu mir gekommen und hatte mir von Caitlin und den Ratten erzählt, und zu meiner Überraschung war die Sache wirklich zwischen uns geblieben. Darüber hinaus hatte ich das Gefühl, dass sie sich mit mir aussöhnen wollte - nicht nur, weil sie gestern vorbeigekommen war und wir uns geliebt hatten. Ich hatte es irgendwie schon gewusst, als sie mit Yossi im Haus war und dachte, ich hätte eine andere Frau oben versteckt. Die Art von Wut, die sie in der Situation gezeigt hatte, konnte nur jemand empfinden, der liebte. Es war mir jetzt endlich klar, dass ich mit Caitlin und Amanda zusammenleben wollte. Wenn ich nur wüsste, wie ich das anstellen sollte.
     
    Das Café blieb am folgenden Tag geschlossen. Ich war nicht in der Verfassung zu arbeiten. Ich hatte zwei Tage lang weder geschlafen noch gegessen. Meine Gedanken
irrten von einem grässlichen Szenario zum nächsten. Ich saß in der Küche und sah mein Handy an, das ich genau auf den Platz gelegt hatte, wo Caitlin morgens immer ihre Müslischüssel hinstellte. Gelegentlich nahm ich es in die Hand und sah nach, ob es eine verpasste Nachricht anzeigte. Es hätte ja sein können, dass Joan angerufen hatte, um mir gute Nachrichten zu übermitteln, und ich das Klingeln nicht gehört hatte.
    Vielleicht funktionierte der Klingelton nicht richtig? Vielleicht gab es
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